Born 8.11.1926 in Osnabrück Died 10.5.1945 in Mauthausen
Biography
„Ich setzte mich auf die Treppe und wir begannen zu reden. Peter sprach mit keinem Wort mehr über seine Eltern, wir sprachen ausschließlich über Bücher und von früher. Oh, was hat der Junge für einen warmen Blick. Es fehlt, glaube ich, nicht mehr viel und ich verliebe mich in ihn.“
Anne Frank, 3. März 1944
Peter van Pels wurde am 8. November 1926 in Osnabrück (Deutschland) geboren. Er war das einzige Kind von Hermann van Pels und Auguste van Pels-Röttgen. Sein Großvater kam ursprünglich aus den Niederlanden, daher hatten Peter und seine Eltern die niederländische Staatsbürgerschaft. Vater Hermann war Vertreter im Betrieb seines Vaters, einem Metzgereibedarf-Großhandel.
Peter van Pels besuchte 1933 die israelitische Elementarschule in der Rolandstraße, die sich direkt neben der Synagoge von Osnabrück befand. Kinder aller Altersgruppen wurden dort in einer Klasse unterrichtet. Ein damaliger Freund erzählt, dass Peter ein großer, schüchterner Junge war, und ein guter Fußballspieler. Die Schule war für die jüdischen Kinder aus Osnabrück ein sicherer Hafen. Auf dem Brachfeld hinter der Schule wurde Fußball gespielt, wobei die Mauer der Synagoge als Tor diente. Die Klasse wurde immer kleiner, weil viele Familien Deutschland verließen. Aufgrund der zunehmenden Auswanderung wurde Neu-Hebräisch unterrichtet, und am Abend gab es Englischkurse für Erwachsene.
Der Familienbetrieb konnte sich unter dem Druck des Nazi-Regimes nicht behaupten und wurde im Frühjahr 1937 gezwungenermaßen liquidiert. Peters Vater hatte keine Existenzgrundlage mehr. Im Sommer emigrierte Peter van Pels mit seinen Eltern nach Amsterdam. Peter war zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre alt. Beinahe alle Familienmitglieder väterlicher- und mütterlicherseits verließen Deutschland und gingen nach Amsterdam.
In der Amsterdamer Gegend, wo Peter wohnte, hatten sich viele Deutsch-Jüdische Emigrantinnen und Emigranten niedergelassen. Bevor Peter in die Grundschule eingeschrieben werden konnte, musste er wie viele andere Immigranten-Kinder eine spezielle Klasse besuchen, um Niederländisch zu lernen. 1939 wurde sein Vater als Kräuter- und Gewürzexperte bei Pectacon angestellt, einem Betrieb von Otto Frank, dem Vater von Anne Frank. Van Pelsʼ Versuch, 1939 mit seiner Familie nach Amerika zu emigrieren, blieb erfolglos. Im Mai 1940 wurden die Niederlande von Deutschland besetzt. Aufgrund der darauffolgenden anti-jüdischen Gesetze musste Peter die Schule verlassen und begann als Lehrling bei einer jüdischen Möbelpolsterei. Auf dem letzten bekannten Foto von Peter trägt er einen Overall mit Judenstern und arbeitet an der Innenfederung eines Stuhls.
Im Juli 1942 tauchten Peter und seine Familie zusammen mit der Familie von Otto Frank im Hinterhaus an der Prinsengracht in Amsterdam unter. Die 25 Monate, die die beiden Familien hier verbrachten, sind im Tagebuch von Anne Frank beschrieben. Aus der Perspektive eines Teenager-Mädchens ist zu lesen, wie die beiden Familien unter den bedrückenden Umständen von Untertauchenden gute und schlechte Zeiten miteinander verbrachten. Anne fand Peter zunächst einen „langweiligen und schüchternen Lulatsch“, doch später bahnte sich eine kurze Verliebtheit zwischen ihnen an. Das erste, was Peter nach der Befreiung tun wollte, war ins Kino zu gehen, schreibt Anne. Später wollte er auf die Plantagen von Niederländisch-Indien. Die Zeit im Versteck endete tragisch am 4. August 1944, als die Untergetauchten festgenommen wurden.
Vom niederländischen Durchgangslager Westerbork wurde Peter Anfang September 1944 nach Auschwitz deportiert. Dort sah er, wie sein Vater im Oktober nach einer Selektion in die Gaskammer abgeführt wurde. Otto Frank erzählte nach seiner Befreiung, dass Peter für ihn in Auschwitz eine große Unterstützung war, weil er aufgrund seiner Arbeit bei der Poststelle über mehr Bewegungsfreiheit verfügte und an zusätzliche Nahrung kam. Als die Sowjetarmee näher rückte und Auschwitz geräumt wurde, musste Peter van Pels auf einen der sogenannten „Todesmärsche“. Otto Frank zufolge hatte Peter damals eine einigermaßen gute Kondition und war selbst davon überzeugt, dass er es schaffen würde.
Am 25. Jänner 1945 kam Peter in Mauthausen an. Am 29. Jänner wurde er ins Nebenlager Melk weitertransportiert, wo er als Zwangsarbeiter im „Projekt Quarz“ beim Bau einer unterirdischen Fabrik eingesetzt wurde. Die Lebens- und Arbeitsumstände dort waren unmenschlich, die Zahl der Toten hoch. Am 11. April 1944 wurde Peter van Pels ins Sanitätslager von Mauthausen zurückgeschickt, wo kranke Gefangene ohne Versorgung, kaum Kleidung oder Nahrung lagen – eigentlich nur ein Platz zum Sterben. Peter van Pels starb am 10. Mai 1945, fünf Tage nach der Befreiung des Lagers durch amerikanische Soldaten. Er wurde nur 18 Jahre alt.
Erika Prins
Anne Frank Haus
Erika Prins hat Neuere Geschichte und Geschichtstheorie an der Universiteit van Amsterdam studiert und ist Historikerin am Anne Frank Haus in Amsterdam.
Aus dem Niederländischen von Veronika Zangl
***
Die Mutter von Peter van Pels kam im KZ Raguhn, einem Außenlager von Buchenwald, um. Der Vater in Auschwitz. Am 15. November 2007 wurden für die Familie Stolpersteine an der Martinistraße 67a in Osnabrück verlegt.
Lisa Böhne, Forscherin für Stolpersteine in Osnabrück
‘I sat down on the stairs, and we began to talk... Peter didn't say anything more about his parents; we just talked about books and about the past. Oh, he gazes at me with such warmth in his eyes; I don't think it will take much for me to fall in love with him.’
Anne Frank, 3 March 1944
Peter van Pels was born on 8 November 1926 in Osnabrück (Germany). He was the only child of Hermann van Pels and Auguste van Pels-Röttgen. His grandfather originally came from the Netherlands, which meant that Peter and his parents had Dutch nationality. His father Hermann was a sales representative in his own father’s business, a butchers’ supplies wholesaler.
Peter van Pels started his education at the Israelite Elementary School in Rolandstraße, directly next to the Osnabrück synagogue. Children of all ages were taught in a single class there. A friend from the time recalls that Peter was a tall, shy boy and a good footballer. The school was a safe haven for Jewish children from Osnabrück. Football was played on the fallow field behind the school, with the synagogue wall serving as a goal. The class was becoming smaller and smaller because many families were leaving Germany. As a result of the increasing emigration, Modern Hebrew was taught, and in the evening there were English courses for adults.
The family business could not cope with the pressure exerted by the Nazi regime and was forcibly liquidated in spring 1937. Peter’s father had no means to earn a living any more. That summer Peter van Pels emigrated with his parents to Amsterdam. Peter was ten years old at this point. Almost all of his family, on both his mother’s and father’s sides, left Germany for Amsterdam.
The area of Amsterdam where Peter lived was home to many German Jewish émigrés. Before Peter could be enrolled in the primary school he had to attend a special Dutch course, along with many other immigrant children. In 1939 his father was employed as an expert in herbs and spices at Pectacon, a company owned by Otto Frank, Anne Frank’s father. Van Pels’ attempt to emigrate to America with his family in 1939 failed. In May 1940 the Netherlands was occupied by Germany. The subsequent anti-Jewish laws meant that Peter had to leave the school. He was taken on as an apprentice in a Jewish upholstery firm. In the famous photograph of Peter he is wearing overalls with a Jewish star and working on the springs inside a chair.
In July 1942 Peter and his family went into hiding along with Otto Frank’s family in a rear building on the Prinsengracht in Amsterdam. The 25 months that the two families spent there are described in Anne Frank’s diary. The book gives a teenage girl’s perspective on how the two families spent good and bad times with each other under the oppressive conditions of concealment. Anne initially found Peter a ‘boring and shy beanpole’, but later a brief infatuation grew between them. The first thing that Peter planned to do after the liberation was go to the cinema, wrote Anne. Later he wanted to go to the plantations in the Dutch East Indies. Their time in hiding ended tragically on 4 August 1944 when the fugitives were arrested.
Peter was deported from the Dutch transit camp Westerbork to Auschwitz in September 1944. There he saw his father being taken to the gas chamber after a selection in October. After his liberation, Otto Frank related that Peter had been a great support to him in Auschwitz because he had more freedom of movement as a result of his work in the post room and could obtain extra food. When the Soviet army was approaching and Auschwitz was cleared, Peter van Pels was forced to go on one of the so-called death-marches. According to Otto Frank, Peter was still in relatively good condition and was himself convinced that he would make it.
Peter arrived in Mauthausen on 25 January 1945. On 29 January he was transported onwards to the Melk subcamp, where he was assigned to work as a forced labourer in ‘Project Quarz’ on the construction of an underground factory. The living and working conditions were inhuman and the death count high. On 11 April 1944 Peter van Pels was sent back to the Mauthausen infirmary, where sick prisoners lay without care, with hardly any clothes or food – in fact, a place to die. Peter van Pels died on 10 May 1945, five days after the liberation of the camp by American soldiers. He was only 18 years old.
Erika Prins
Anne Frank House
Translation into English: Joanna White
‘Ik ging op de trap zitten en we begonnen te praten. Peter sprak met geen woord meer over z'n ouders, we praatten alleen over boeken en over vroeger. O wat heeft die jongen een warme blik. Het scheelt geloof ik niet meer veel, of ik word verliefd op hem.’
Anne Frank, 3 maart 1944
Peter van Pels wordt geboren op 8 november 1926 in Osnabrück (Duitsland) als enig kind van Hermann van Pels en Auguste van Pels-Röttgen. Zijn grootvader komt oorspronkelijk uit Nederland, daardoor hebben Peter en zijn ouders de Nederlandse nationaliteit. Vader Hermann is vertegenwoordiger in het bedrijf van zijn vader: een groothandel in slagerijbenodigdheden.
Peter van Pels zit in 1933 op de Israelitische Elementarschule in de Rolandstrasse die pal naast de synagoge van Osnabrück staat. Kinderen van alle leeftijden zitten daar bij elkaar in één klaslokaal. Een vriendje van toen vertelt dat Peter een grote, verlegen jongen was en een goede voetballer. De school is een veilige haven voor de joodse kinderen uit Osnabrück. Op het landje achter de school wordt gevoetbald met de muur van de synagoge als goal. De klas wordt steeds leger omdat veel gezinnen Duitsland verlaten. Vanwege deze toenemende Auswanderung wordt Nieuw Hebreeuws onderwezen en ’s avonds zijn er cursussen Engels voor volwassenen.
Het familiebedrijf kan zich onder de druk van het nazibewind niet staande houden en gaat in het voorjaar van 1937 noodgedwongen in liquidatie. Peters vader heeft geen bestaansmiddelen meer. Die zomer emigreert Peter van Pels met zijn ouders naar Amsterdam. Peter is dan 10 jaar. Bijna alle familieleden van zowel vaders- als moederskant verlaten Duitsland.
In de Amsterdamse buurt waar Peter terechtkomt, zijn veel Duits-Joodse immigranten neergestreken. Voordat Peter in de lagere school instroomt gaat hij net als veel andere immigrantenkinderen naar een speciaal klasje om Nederlands te leren. In 1939 treedt zijn vader in dienst als specialist in kruiden en specerijen bij Pectacon, een bedrijf van Otto Frank, de vader van Anne Frank. Van Pels probeert in 1939 tevergeefs om met zijn gezin naar Amerika te emigreren. In mei 1940 wordt Nederland door Duitsland bezet. Door de daaropvolgende anti-Joodse maatregelen moet Peter de school waar hij dan op zit verlaten. Hij komt op een Joodse opleiding terecht waar hij leert voor meubelstoffeerder. Op de laatste foto die bekend is van Peter, draagt hij een overall met Jodenster en werkt hij aan de binnenvering van een stoel.
In juli 1942 duiken Peter en zijn ouders onder met het gezin van Otto Frank in het Achterhuis aan de Prinsengracht in Amsterdam. De vijfentwintig maanden die de beide families hier ondergedoken zitten, zijn beschreven door Anne Frank in haar dagboek. Door de ogen van een tienermeisje is te lezen hoe beide families in de benauwde omstandigheden van de onderduik goede en slechte tijden met elkaar beleven. Anne vindt Peter aanvankelijk een ‘saaie en verlegen slungel’ maar later bloeit er een korte verliefdheid tussen hen op. Het eerste wat Peter wil na de onderduik is naar de bioscoop, schrijft Anne. Later wil hij naar de plantages van Nederlands – Indië.
De onderduikperiode eindigt tragisch op 4 augustus 1944 als de onderduikers gearresteerd worden.
Via het Nederlandse doorgangskamp Westerbork komt Peter begin september 1944 in Auschwitz terecht. Daar ziet hij hoe zijn vader in oktober na een selectie naar de gaskamer wordt afgevoerd. Otto Frank heeft na de bevrijding over Peter in Auschwitz verteld dat hij door zijn baantje bij de post over meer bewegingsvrijheid beschikte en aan extra voedsel kon komen en hem daarmee tot grote steun was. Als het Sovjetleger nadert en Auschwitz ontruimd wordt, gaat Peter van Pels mee op een van de zogenaamde ‘Dodenmarsen’. Volgens Otto Frank had Peter toen een redelijke conditie en was hij er zelf van overtuigd dat hij het wel zou redden. Op 25 januari 1945 komt Peter in Mauthausen aan en op 29 januari wordt hij doorgestuurd naar het Nebenlager Melk waar hij dwangarbeid verricht in het project Quartz voor de aanleg van een ondergrondse fabriek. De leef- en arbeidsomstandigheden hier zijn onmenselijk, het sterftecijfer is hoog. Op 11 april 1944 wordt Peter van Pels teruggestuurd naar het Sanitätslager van Mauthausen, waar zieke gevangenen liggen zonder enige verzorging, nauwelijks kleren of voeding, eigenlijk alleen maar een plaats om te sterven. Op een lijst opgemaakt door het Amerikaanse leger staat dat Peter van Pels op 10 mei 1945 is overleden. Hij is in vrijheid gestorven.