Born 3.3.1905 in Odessa / Odesa Died 12.2.1945 in Mauthausen
Biography
Gregor (Grégoire, Grischa, Grigory) Kochricht, Born 3 March 1905 in Odessa, now Ukraine, but Russian Tsarist empire at that time. 1905 was a year of bloody pogroms and Grischa's father Jacob Kochricht died that year. He had two brothers aged 10 and 11 in 1905.
Kochrichts were jewellers for several generations, with jewel production in Odessa and import of clocks and watches from Germany. The firm had a retail shop in the elegant "Passage" in Odessa and travelling salesmen. The widow, Sophie Kochricht (gazed in Auschwitz in 1943) took care of her children and managed the business until she escaped from the Bolsheviks. She settled with teenaged Grischa in Pforzheim, where she had good relations with her former suppliers.
The older boys were already independent but Grischa finished his education and studied engineering in Germany. He found employment for some time in Italy, and left around 1937 for Paris where his mother and brothers were settled.
He had married a charming christian Slovakian lady, Marie Jakova. The couple lived in Paris, where his mother and two brothers were settled, when war started in September 1939. They moved to Lyon in non-occupied France but Grischa Kochricht, foreigner, had to report to the authorities. He was enrolled in September 1943 to work for the Todt organization and stationed at the "Camp of Foreign workers" located at Miramas near Marseille.
Conditions there allowed visits from his wife and she advised him to escape and hide with fake identity papers, documents she could provide for him. He refused, explaining that the Germans would punish his work companions in reprisal.
Unfortunately, others were more selfish and escaped from Miramas camp. As usual, the German authorities designed 10 men for deportation in reprisal and Grischa Kochricht was arrested on 22 February 1944, sent from Miramas to Marseille, then to Drancy and deported with convoy 70 on 27 March 1944 to Auschwitz.
He lived until evacuation of the camp end January 1945, survived the "long march" to Mauthausen but died there on 12 February 1945.
Häftlingsnummer in Auschwitz unknown
Häftlingsnummer in Mauthausen 123460
This information is given by Tamara Kochricht, niece of Grischa. Born in 1926, she remembers well her uncle when he lived in Paris.
Gregor (Grégoire, Grischa, Grigory) Kochricht wurde am 3. März 1905 in Odessa (im damaligen zaristischen Russland und der heutigen Ukraine) geboren. 1905 war ein Jahr voller blutiger Pogrome und auch Grischas Vater Jacob Kochricht starb in diesem Jahr. Seine zwei Brüder waren 1905 bereits 10 und 11 Jahre alt.
Die Kochrichts waren alteingesessene Juweliere. Sie importierten Uhren aus Deutschland und handelten mit Juwelen aus Odessa. Die Kochrichts hatten ein Geschäft in der eleganten Einkaufspassage in Odessa und beschäftigten auch Handelsreisende. Jacobs Witwe Sophie Kochricht (sie wurde 1943 in Auschwitz vergast) zog ihre Kinder allein groß und führte das Geschäft, bis sie vor den Bolschewiken fliehen musste. Sie ließ sich mit ihrem halbwüchsigen Sohn Grischa in Pforzheim nieder, wo sie gute Kontakte mit ihren früheren Geschäftspartnern pflegte.
Die älteren Söhne gingen schon ihre eigenen Wege, aber Grischa besuchte noch die Schule und absolvierte ein Technikstudium in Deutschland. Danach arbeitete er einige Zeit in Italien und zog circa 1937 nach Paris, wo sich seine Mutter und Brüder bereits niedergelassen hatten.
Er war mit Marie Jakova, einer Christin aus der Slowakei verheiratet. Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, lebte das Paar in Paris, wo auch Grischas Mutter und Brüder wohnten. Sie übersiedelten nach Lyon in die nicht besetzte Zone Frankreichs, aber als Ausländer musste sich Grischa Kochricht bei den Behörden melden. Er wurde im September 1943 zur Zwangsarbeit für die Organisation Todt verpflichtet und in das „Lager für ausländische Arbeitskräfte“ in Miramas in der Nähe von Marseille verlegt.
In diesem Lager waren Besuche von Angehörigen gestattet und Grischas Frau wollte ihn zur Flucht aus dem Lager überreden und hatte ihm falsche Papiere besorgt, damit er untertauchen konnte. Er weigerte sich aber zu fliehen, da die Deutschen seine Arbeitskameraden für seine Flucht bestrafen würden.
Andere Mithäftlinge waren aber weniger selbstlos und flohen aus dem Lager Miramas. Wie in so einem Fall üblich wurden von den Deutschen als Vergeltungsmaßnahme 10 Männer zur Deportation ausgewählt und Grischa Kochricht wurde am 22. Februar 1944 verhaftet und kam von Miramas nach Marseille und von dort nach Drancy, von wo er am 27. März 1944 mit dem 70. Sammeltransport nach Auschwitz deportiert wurde.
Er blieb in Auschwitz, bis das Lager Ende Jänner 1945 geräumt wurde. Er überlebte auch noch den langen Fußmarsch nach Mauthausen, starb aber dort am 12. Februar 1945.
Seine Häftlingsnummer in Auschwitz ist unbekannt.
Seine Häftlingsnummer in Mauthausen war 123460.
Diese Informationen stammen von Tamara Kochricht, der Nichte von Grischa. Sie ist Jahrgang 1926 und kann sich noch gut an ihren Onkel erinnern, als er in Paris lebte.