Aron Goldschmied 1911 - 1945 Edit

Aron Izak Goldschmied wurde am 17. Oktober 1911 in Podgorze (Krakau) geboren. Er wurde nach seinem Urgroßvater väterlicherseits benannt. Wahrscheinlich war er Lederfacharbeiter (aus einer sehr kurzen Aufzeichnung in Yad Vashem geht hervor, dass im Krakauer Ghetto eine Person mit dem Namen Aron Goldschmied auf einer Facharbeiterliste stand). In Aufzeichnungen aus dem KZ Mauthausen wird sein Beruf aber als „Schlosser“ angegeben. Merkwürdigerweise gab es Verwandte, die in der Fabrik von Oskar Schindler in Krakau gerettet wurden, und sie alle wurden dort als Schlosser geführt! (Aus offiziellen Quellen, die ich gelesen habe, geht hervor, dass sie diese Berufe zugewiesen erhielten, da sie mit diesen Qualifikationen eine bessere Chance hatten, in der Fabrik unterzukommen.) Vor diesem Hintergrund hätte ein Lederfacharbeiter seine Fertigkeiten auch für andere handwerkliche Tätigkeiten nutzen können. Sein Vater und Großvater waren Spengler (wenn auch sein Vater später einen anderen Beruf ausübte) und es gab in der Verwandtschaft auch noch andere Handwerksberufe. Während des Holocaust wurde Aron Izak (Aron Isaac) aus dem Krakauer Ghetto nach Auschwitz deportiert. Am 29. Januar 1945 wurden Aron und sein Bruder Baruch Hirsch zusammen mit Tausenden anderen von Auschwitz nach Mauthausen verlegt. Aron Isaac wurde in ein Nebenlager von Mauthausen, nach Gusen überstellt.

„Gusen, das von nun an als Zweigstelle des KZ Mauthausen galt, war mit einem ursprünglichen Fassungsvermögen von etwa 6.000 Gefangenen größer angelegt als das Stammlager in Mauthausen. […] Die meisten von ihnen wurden zunächst, so wie in Mauthausen, zur Zwangsarbeit in den Steinbrüchen herangezogen. Besonders in den Jahren 1940 bis 1942 wurden die Gefangenen zu Tausenden systematisch getötet, oder sie starben an den elenden Haftbedingungen. Im Jahr 1941 war die Zahl der Toten im Zweiglager Gusen um ein Vielfaches höher als in Mauthausen.“

Quelle: https://www.mauthausen-memorial.org/de/Wissen/Das-Konzentrationslager-Mauthausen-1938-1945/Das-Zweiglager-Gusen (zuletzt geöffnet am 29.6.2022)

Ich las, dass Häftlinge später (vielleicht als Aron Isaac und Baruch Hirsch dorthin überstellt wurden) verstärkt als Zwangsarbeiter in der Rüstungsindustrie benötigt wurden (und weniger in den Steinbrüchen) und die Todesrate daher nicht höher war als in den übrigen Mauthausen-Lagern; aber auch dort waren die Arbeits- und Lebensbedingungen absolut menschenunwürdig. Aus einer Aufzeichnung geht hervor, dass Aron in Mauthausen ins „Sanitätslager“ kam (irgendwann zwischen seiner Ankunft im Lager und seinem Tod; es gibt kein genaues Datum oder andere Informationen dazu). Das „Sanitätslager“ war einfach nur ein Ort zum Sterben; die Häftlinge blieben sich selbst überlassen...und Schwerkranke wurden für tödliche Injektionen „selektiert“. Tragischerweise starb Aron am 20. März 1945 in Mauthausen (kurz vor der Befreiung des Lagers durch die Alliierten) aufgrund körperlicher Auszehrung, Unterernährung, Überarbeitung, diverser Krankheiten, brutaler Übergriffe etc.. Es ist auch möglich, dass er als Zeuge von zahlreichen Gräueltaten von den Nazis ermordet wurde. Als die Nazis erkannten, dass sie den Krieg verloren hatten und das Ende ihrer Schreckensherrschaft nahte, vernichteten sie die Lageraufzeichnungen, beseitigten die Augenzeugen ihrer Untaten und versuchten, alle Beweise zu zerstören.

Miriam Selwyn, Verwandte von Aron Goldschmied

Dieser Text ist auch abrufbar unter ‘findagrave’: https://de.findagrave.com/memorial/233943821/aron-isaac-goldschmied (abgerufen am 15. Dezember 2021)

Aron Izak Goldschmied was born in Podgorze (Krakow) on 17 October 1911. He was named after his paternal great grandfather. He may have been a skilled leather-worker (on a record, held at Yad Vashem, with very minimal information, there is a person named Aron Goldschmied, in the Krakow ghetto, on a list of skilled crafts-people). However, on one Holocaust record (Mauthausen concentration camp) it shows his 'occupation' was 'lock smith'. Oddly, there were relatives saved at Oskar Schindler's factory in Krakow, and all were given arbitary occupations as Lock smiths! (The official research I read, said they were assigned those occupations, perhaps they were more likely to have been accommodated at the factory with those sort of skills.) Having said that, a skilled leather-worker could adapt his/her skills to other skilled manual tasks, and his father and grandfather were tin-smiths (though his father changed his occupation later) and there were other craftspeople in the larger family. During the Holocaust, Aron Izak (Aron Isaac) was deported from Krakow ghetto to Auschwitz.

On 29 January 1945, Aron and his brother, Baruch Hirsch, were sent to Mauthausen concentration camp, along with thousands of others from Auschwitz. Aron Isaac was sent to the sub-camp, Gusen, at Mauthausen.

'...Gusen was classed as a branch of the Mauthausen concentration camp, and was originally conceived with a capacity of around 6,000 inmates, larger than that of the main camp in Mauthausen.[...] As in Mauthausen, initially most were used as forced labourers in the quarries. In particular in the years 1940 to 1942, the prisoners were killed systematically in their thousands, or they died as a result of the murderous conditions. In 1941 the number of deaths in the Gusen branch camp was several times as high as in Mauthausen [main camp]...' https://www.mauthausen-memorial.org/en/History/The-Mauthausen-Concentration-Camp-19381945/The-Gusen-Branch-Camp

I read that later on (perhaps when Aron Isaac and Baruch Hirsch were sent there), prisoners were needed in the armament industry, as slave labour (rather than in the stone quarry) and therefore deaths were not more than the rest of the Mauthausen complex; however, the 'rest' was simply hideous all round. There is a record showing that Aron was hospitalised at Mauthausen (between when he arrived and when he died, no specific date or any other details). 'Hospital' was merely a place to die, they were left...with 'selections' of the very sick to lethally inject into the heart. Tragically, he was murdered/died from a combination of shocking health, starvation, over-work, likely illness, effects of brutality etc., in Mauthausen on 20 March 1945 (shortly before the camp was liberated by the allies). It is also possible that he was witness to mass brutalities, as the Nazis murdered those who were witnesses, when they realised they were losing the war and their evil time was running out (they got rid of camp records, killed witnesses and tried to hide destroy all the evidence.)

Miriam Selwyn, relative of Aron Goldschmied

This text can also be found on ‘findagrave’: https://de.findagrave.com/memorial/233943821/aron-isaac-goldschmied (access 15 December 2021)