Wilhelmus Wilschut 1893 - 1945 Edit
Born 8.12.1893 in Utrecht
Died 31.3.1945 in Mauthausen
Biography
Wilhelmus Wilschut worked, from December 1912 onwards, as a Dutch psychiatric nurse in the Willem Arntsz Huis in Utrecht, a medium large city at the heart of The Netherlands.
The asylum was built in 1461 as a relatively small institution, but had opened a second, larger institution outside Utrecht in 1911, in order to be able to offer more beds and to also realize open wards and labour therapy like gardening in open air. This facility developed itself as one of the most modern institutions of The Netherlands. Unfortunately, during the German Occupation of the Netherlands Utrecht turned out to be the hometown of the leader of the Dutch National Socialist Movement NSB. Therefore, in this city the NSB guaranteed a lot of extra trouble and pressure, also with regard to psychiatrist facilities.
Wilschut opposed the NSB. He was a socialist and member of the nurses’ department in the civil servants’ trade union. He did not hesitate to protest against the duty to register either ‘Arier’ or ‘Jew’ and when he was asked to house and protect a Jewish family in his home he immediately decided to do so. From the summer/autumn of 1942 until 4 April 1944 he and his family-members housed Heintje (55), Hartog (53) and Samuel Brilleslijper (13) until this fact was betrayed (a case that has never been cleared). On 4 April 1944 Willem Wilschut as well as the Jews were caught at home by two agents who worked for the Sicherheitsdienst. Merely Wilschut’s wife and his daughter were present at that moment. Both were threatened with a gun to speak up about other hiding addresses for Jews, but they kept silent. Also Wilhelmus Wilschut himself did never betray other addresses. He was severely punished for this resistance and silence. Via two prisons in Amsterdam, he was deported to concentration camp Hertogenbusch in Vught (May 1944), where he had the task to clear up the Lager before he was deported to Sachsenhausen-Klinkerwerke (mid of September 1944). From Sachsenhausen he was, in the end of February 1945, deported to Mauthausen. There he died on 31 March 1945. His family received a message from the Red Cross about his death on 24 January 1946.
The family Brilleslijper already had been killed in Auschwitz on 22 May 1944.
Wilhelmus Wilschut is considered a hero as well as a victim of war and honoured as such in the national list of victims of resistance in The Netherlands during WW-II. This list can be found in the building of the Dutch Parliament in The Hague.
G.J.C. (Cecile) aan de Stegge
Wilhelmus Wilschut arbeitete seit Dezember 1912 als psychiatrischer Krankenpfleger im Willem Arntsz Huis in Utrecht, einer mittelgroßen Stadt im Herzen der Niederlande.
Diese psychiatrische Anstalt wurde 1461 als relativ kleine Einrichtung gebaut und 1911 außerhalb der Stadtgrenze von Utrecht durch eine zweite und größere Einrichtung erweitert, um den Patienten mehr Betten und auch offene Stationen und Arbeitstherapie wie etwa Gartenarbeit an der frischen Luft bieten zu können. Diese Klinik entwickelte sich zu einer der modernsten psychiatrischen Anstalten in den Niederlanden. Während der deutschen Besatzung der Niederlande stellte sich leider heraus, dass Utrecht die Heimatstadt des Führers der holländischen Nationalsozialistischen Bewegung NSB war. Diese Tatsache sorgte für jede Menge zusätzliche Probleme und Druck durch die NSB, auch für die psychiatrischen Einrichtungen.
Wilschut war ein Gegner der NSB. Er war Sozialist und Gewerkschaftsmitglied in seiner Berufsgruppe. Er protestierte gegen den Zwang, sich als „Arier“ oder Jude registrieren zu lassen, und erklärte sich auch sofort bereit, eine jüdische Familie in seinem Heim aufzunehmen und zu beschützen, als er darum gebeten wurde. Wilhelmus Wilschut und Mitglieder seiner Familie versteckten vom Sommer/Herbst 1942 bis zum Verrat am 4. April 1944 die jüdische Familie Heintje (55), Hartog (53) und Samuel Brilleslijper (13). Die genauen Umstände des Verrats wurden nie aufgeklärt. Am 4. April 1944 wurden Willem Wilschut und die jüdische Familie Brilleslijper von zwei Vertretern der Staatssicherheit zuhause verhaftet. Wilschuts Frau und Tochter waren zu diesem Zeitpunkt ebenfalls anwesend. Unter Androhung von Waffengewalt wurde versucht, die beiden dazu zu bringen, weitere Verstecke von Juden zu nennen, aber Mutter und Tochter schwiegen. Auch Wilhelmus Wilschut hat nie andere Adressen verraten. Er wurde für seinen Widerstand und sein Schweigen hart bestraft. Nach der Inhaftierung in zwei Gefängnissen in Amsterdam wurde er in das Konzentrationslager Hertogenbusch in Vught (Mai 1944) überstellt, wo er an der Räumung des Lagers mitarbeiten musste, bevor er nach Sachsenhausen-Klinkerwerke (Mitte September 1944) deportiert wurde. Von Sachsenhausen wurde er Ende Februar 1945 nach Mauthausen verbracht, wo er am 31. März 1945 starb. Seine Familie erfuhr von seinem Tod am 24. Jänner 1946 durch das Rote Kreuz.
Die Familie Brilleslijper war bereits am 22. Mai 1944 in Auschwitz ermordet worden.
Wilhelmus Wilschut gilt als Held und als Kriegsopfer und sein Name steht auf der nationalen Gedenkliste für die Opfer des Widerstands in den Niederlanden im Zweiten Weltkrieg. Diese Gedenkliste befindet sich im Holländischen Parlamentsgebäude in Den Haag.
G.J.C. (Cecile) aan de Stegge
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