Annie Cohen ist 15 Jahre alt, als sie 1939 bei einem Weihnachtsball Hans Miers kennenlernt, fünf Monate bevor die Deutschen die Niederlande besetzen. Eine Weihnachtsbegegnung eines jüdischen Mädchens und eines jüdischen Jungen – geht es romantischer? Und assimilierter?
Annie ist eine echte Amsterdamerin, Hans der Sohn von deutschen Flüchtlingen. Er wurde am 1. Dezember 1922 in Berlin geboren. Als er Annie kennenlernt, ist er Schneiderlehrling. Dank der knappen Aufzeichnungen in Annies Kalender können wir die Entwicklung ihrer Beziehung einigermaßen nachvollziehen.
Der Name Hans taucht am 6. Jänner 1940 zum ersten Mal auf, zwei Wochen nach ihrer ersten Begegnung. Im Folgenden eine Auswahl aus ihren Notizen:
„Samstag, 6. Jänner. Wintermantel mit echtem petit-gris-Kragen bekommen. Hans gesprochen.
Sonntag, 28. Jänner. Eislaufen mit Tonny und Hans M.
Dienstag, 20. Februar. Maskenball bei James M. Als Zigeunerin verkleidet. Irrsinnig schön gewesen, habe ununterbrochen getanzt. Foto gemacht, Hans ist auch drauf.
Dienstag, 27. Februar. Großartige Tanzstunde gehabt. Mit Hans M. Samstagabend bei der Eisbahn verabredet.
Donnerstag, 7. März. Mit Hans bei einem Clubabend von Poseidon[1] gewesen. Den ganzen Weg Arm in Arm gegangen, er ist unglaublich nett.
Dienstag, 19. März. Bei Tanzstunde gewesen. Hans hat mich abgeholt. Ein Stück spazieren gegangen und wie!!
Samstag, 13. April. War beim Ball von James M. Irrsinnig schön gewesen, um ½ 4 nach Hause gekommen. Lia und Carla waren nicht dabei, aber Hans, mein Freund, schon.
Samstag, 27. April. Schulparty, hatte Hans mitgenommen. War ein Fiasko, aber das Ende (im Taxi nach Hause gebracht) war doch nett.
Freitag, 10. Mai. Deutsche haben um 3 Uhr unser Land überfallen. Unser Land ist also mit Deutschland im Krieg. Luftalarm. Englische und französische Truppen in unserem Land.
Mittwoch, 15. Mai. Unsere Truppen haben verloren. Ich bin 16 Jahre alt geworden. Doch noch Leute gekommen. Alle Truppen Kriegsgefangene. Deutsche Zeit eingeführt. Fauteuil bekommen und Eierbecher.
Donnerstag, 16. Mai. Deutsche Truppen in unsere Stadt und unser Land einmarschiert. Hans angerufen.“
Irgendwann im Winter 1940 trennen sich Hans und Annie. Leider ist es uns nicht möglich, diesen Prozess – und die ersten Monate der Besatzung – aus Annies Perspektive weiter zu verfolgen, weil sich ab Samstag, den 18. Mai, sieben Monate lang keine Notizen in ihrem Kalender befinden. Erst 1941 führt sie die Eintragungen weiter. Die Beziehung mit Hans Miers ist noch immer abgebrochen, aber sie hat mehrere andere Freunde.
Am Sonntag, den 23. März 1941, begegnet Annie Hans Miers wieder.
„Sonntag, 23. März. Mit Eva beim thé-dansant [Tanztee] bei Oostervink[2] gewesen. Meine ‚alte Liebe‘ war auch da. Ich habe oft mit ihm getanzt! Nämlich mit Hans M.
Montag, 31. März. Hans M. vor der Schule auf mich gewartet. Er ist doch nett.
Samstag, 12. April. Bin nach Amsterdam, um mit Hans zu den Prominenten[3] zu gehen. Wir sind wieder fest zusammen! Aber jetzt viel verliebter als das letzte Mal. Der Unterschied ist, das wir jetzt beide miteinander gehen wollen.
Sonntag, 4. Mai. Schöner Spaziergang mit Hans. Wir werden jetzt als richtiges Paar gesehen!
Dienstag, 6. Mai. Brief von Hans bekommen, jetzt bin ich mir erst so richtig bewusst, wie froh ich bin, dass wir wieder zusammen sind.
Sonntag, 18. Mai. Hans wieder zu mir gekommen. Er ist auch zum Essen geblieben. Parfum und Kuss von ihm bekommen. Zusammen Rad gefahren und Tee getrunken. Er ist ein Schatz.
Samstag, 7. Juni. Hans hat mich wieder abgeholt. Es ist so richtig ernst mit uns!! Gott, wie sehr liebe ich ihn. Auch wenn ich erst 17 Jahre bin, weiß ich, dass ich Hans so liebe, wie man nur einmal jemanden liebt.“
Am 11. Juni 1941 werden mehr als 250 Juden in Amsterdam in Vergeltung eines Anschlags, bei dem Deutsche verwundet wurden, verhaftet. Die Gefangenen werden über das Lager Schoorl nach Mauthausen in Österreich deportiert. Auch Hans Miers befindet sich unter den Unglücklichen. In Annies Kalender lesen wir in der Folge mehr:
„Mittwoch, 11. Juni. Um 6 Uhr Ausschreitungen gegen Juden in Amsterdam wieder begonnen. Grund: Explosion in der Schubertstraße, bei der Deutsche verletzt wurden.
Donnerstag, 12. Juni. Heute gehört, dass auch Hans und andere verhaftet wurden. Mein Freund: Hans! Ich bin verzweifelt. Warum das alles? Warum? Er ist erst 18 Jahre alt!
Freitag, 13. Juni. Zu Hans' Eltern gegangen. Sie sind genauso verzweifelt wie ich. Noch nichts aus Schoorl von Hans gehört.
Dienstag, 17. Juni. Bei der Mutter von Hans gewesen. Foto von uns beiden gebracht. Noch nichts gehört!!
Freitag, 20. Juni. Unveränderlich herrliches Wetter, es kommt eine Hitzewelle auf uns zu. Habe Hans einen Brief geschrieben, in dem unter anderem steht, dass ich weiter auf ihn warte.
Samstag, 21. Juni. Ich sehne mich jetzt schon nach Hans. Wie wird das werden, wenn er lange weg bleibt?
Montag, 23. Juni. Hans und andere aus Schoorl abtransportiert. Wohin jetzt wieder? Werde ich meinen Freund je wieder sehen?
Dienstag, 1. Juli. Mas gesprochen. Er war auch in Schoorl, wurde aber freigelassen. Erzählte mir, dass Hans kräftig ist und dass er meinen Brief bekommen hat.
Donnerstag, 3. Juli. Gehört, dass Hans in Maut Hausen bei Linz ist. Wir haben noch immer nichts von ihm gehört. Ich vermisse ihn so!
Montag, 7. Juli. Berichte, dass 11 Jungen auf dem Weg nach Linz gestorben sind, unter anderem Marcel Cossmans von den Tanzstunden.
Montag, 21. Juli. Bericht von Hans aus dem Konzentrationslager Mauthausen bei Linz. Er schrieb die Adresse selber, ansonsten eine vorgedruckte Karte mit der Bitte, Geld zu schicken. Aber auf jeden Fall ein Lebenszeichen. Gott sei Dank!
Samstag, 16. August. Ein vierseitiger Brief von Hans aus Mauthausen angekommen, er ist gesund, es geht ihm gut. Ich hoffe, dass es so bleibt. Er nennt in dem Brief drei Mal meinen Namen, er vergisst mich also nicht!
Freitag, 29. August. Gehört, bin aber nicht sicher, ob es wahr ist, dass die Jungen in Mauthausen in Steingruben arbeiten. Gott, finde doch einen Ausweg!
Sonntag, 7. September. Die Eltern von Janny erzählten uns, dass wieder 37 Jungen aus Mauthausen tot sind, unter anderen Max v. M. und Benno S. Ich bin schrecklich beunruhigt, wer ist der nächste? Wann wird es endlich wieder gut?
Donnerstag, 11. September. Zum 2. Mal ein Brief von Hans aus Mauthausen gekommen. Er ist gesund, aber ich habe trotzdem Angst. Ich weiß nicht warum, aber ich habe Angst.
Mittwoch, 1. Oktober. Heute ist das Große Versöhnungsfest und so viel Leid ist über uns gekommen. Wie mag Hans aussehen, und ist er gesund? Nichts können wir für ihn tun, das ist das Schlimmste. Ich sehne mich so nach ihm. Werden wir einander je wieder sehen? Ich fürchte …
Donnerstag, 2. Oktober. Heute gehört, nachdem es drei Tage lang vor mir verheimlicht worden war, dass wieder 55 Jungen tot sind, unter anderen Guus M. (der Bruder von Sonja).
Mittwoch, 15. Oktober. Heute die entsetzliche Nachricht gehört, dass Hans auf der Totenliste steht und am 23. September gestorben ist. Ich bin völlig erledigt. Zu seinen Eltern gegangen. Es geht ihnen so schlecht, dass ich nicht einmal zu ihnen durfte. Gott, warum das alles? Ich gäbe meine Hand dafür, wenn ich Hans damit retten könnte. Auf der Liste waren 70 Namen, es sind nun noch ± 150 von den 700 übrig. Woran ist mein Junge gestorben, wie und wo ist er begraben, ist er überhaupt tot? Es macht mich verrückt …
Sonntag, 19. Oktober. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass es wahr ist. Wie kann Gott das zulassen? Gibt es überhaupt einen Gott?
Montag, 3. November. Bei den Eltern von Hans gegessen. Auch sie beginnen zu zweifeln. Ich merke, dass sie mich genauso mögen wie ich sie.
Mittwoch, 5. November. Die letzte Totenliste ist eingelangt, dieser zufolge sind nun alle tot. Jetzt glaube ich es überhaupt nicht mehr. Sollten sie an der Ostfront sein?
Montag, 1. Dezember. Hans heute 19 Jahre alt geworden. Hätte er selber gefeiert oder nicht? Ich war natürlich bei seinen Eltern.
1 Jänner 1942. Gebe Gott, dass uns 1942 den Frieden bringt, den wir uns wünschen, und dass alle Unsicherheit endlich eine Ende nimmt, indem wir erfahren, was in Mauthausen geschehen ist.
Hans, ich weiß nicht, ob du noch lebst, aber wenn du lebst, dann wünsche ich dir ein 1942, dass uns wieder zusammenbringt. Gebe Gott, dass du gesund bist!
Oh mein.“
Im Juli 1942 tauchen Annie, ihre Eltern und ihre Großmutter gemeinsam unter. Drei Jahre lang verbringt Annie eingeschlossen in einem Zimmer. All die Zeit trauert sie um ihren Freund Hans. Sie verfertigt eine Zeichnung, auf der sie die Geschichte ihrer Liebe schematisch in Bild bringt: von Weihnachten 1939 bis 11. Juni 1941. Er, Hans, ist am 1. Dezember 1923 geboren, sie, Annie, am 15. Mai 1924.
Die Eltern von Hans Miers überleben, ebenso wie Annie, weil sie während des Krieges untertauchen können. Unmittelbar nach der Befreiung schicken sie Annie einen Brief.
„Liebe Anneke!
Ich bin überglücklich, endlich von dir zu hören. Wir haben so oft an euch gedacht. Ich hoffe immer noch, unseren geliebten Jungen wieder zu sehen. Du doch sicher auch? Wir versuchen alles, um etwas zu erfahren.
Auf baldiges Wiedersehen, ich umarme dich, liebes Kind.
Deine Else Miers.“
Annie hielt den Kontakt mit den Eltern von Hans stets aufrecht. Auch als sie im Mai 1948 Heinz Kalmann heiratete, mit dem sie vier Kinder bekam, unter anderem den Verfasser dieser Zeilen.
Arjeh Kalmann
Arjeh Kalmann ist der Sohn von Annie Kalmann, geborene Cohen, die im Alter von 15 Jahren in Amsterdam Hans Alfred Meyers Miers kennengelernt hatte. Arjeh Kalmann ist Autor des 2015 erschienenen Buches Leef gelukkig! Een joods familieportret in egodocumenten.
Aus dem Niederländischen von Veronika Zangl
[1] Anm. d. Ü.: Hier ist der Ruderverein Poseidon gemeint.
[2] Anm. d. Ü.: Bekannte Tanzschule an der Leidsekade 102.
[3] Anm. d. Ü.: Gemeint ist wahrscheinlich die von Willy Rosen gegründete Kabarett-Truppe „Theater der Prominenten“.
Annie Cohen was 15 years old when she met Hans Miers at a Christmas ball in 1939, four months before the Germans occupied the Netherlands. A Jewish girl meeting a Jewish boy at Christmas. What could be more romantic? Or more assimilated?
Annie was a true native of Amsterdam; Hans the son of German refugees. He was born on 1 December 1922 in Berlin. At the time of meeting Annie he was a tailor’s apprentice. Thanks to the brief notes in Annie’s diary, we can to some extent piece together the development of their relationship.
The name Hans first appears on 6 January 1940, two weeks after their first meeting. The following is a selection from her notes:
‘Saturday 6 January. Got winter coat with real petit gris collar. Spoke to Hans.
Sunday 28 January. Ice skating with Tonny and Hans M.
Tuesday 20 February. Masked ball at James M’s, dressed as gypsy girl. It was madly wonderful, danced incessantly. Took a photo, Hans is also on it.
Tuesday 27 February. Had a great dance lesson. Have date with Hans M. on Saturday at the ice rink.
Thursday 7 March. Was at Poseidon[1] club evening with Hans. Walked the whole way arm in arm, he’s incredibly nice.
Tuesday 19 March. Was at dance lesson. Hans picked me up. Went for a little walk, and how!!
Saturday 13 April. Was madly wonderful at James M’s ball, came home at ½ 3. Lia and Carla weren’t there, but Hans, my friend, was.
Saturday 27 April. School party, took Hans with me. Was a fiasco, but the end (taken home in taxi) was still nice.
Friday 10 May. Germans attacked our country at 3am. Our country is therefore at war with Germany. Air raid siren. British and French troops in our country.
Wednesday 15 May. Our troops have lost. I turned 16. People still came. All troops are prisoners of war. German time introduced. Got armchair and egg cups.
Thursday 16 May. German troops marched into our city and our country. Called Hans.’
Hans and Annie separated some time in the winter of 1940. Unfortunately it is not possible for us further to follow this process – and the first months of the occupation – from Annie’s perspective, because there are no more notes in her diary for seven months after Saturday 18 May. It is only in 1941 that the entries continue. The relationship with Hans Miers remains broken off, but she has several other boyfriends.
On Sunday 23 March 1941 Annie meets Hans Miers again.
‘Sunday 23 March. Was at thé dansant [tea dance] at Oostervink[2]. My “old flame” was also there. I danced with him several times! That is, with Hans M.
Monday 31 March. Hans M. was waiting for me in front of school. He’s nice, after all.
Saturday 12 April. Went to Amsterdam to go to the Celebrities[3] with Hans. We’re a steady couple again! But much more in love now than last time. The difference is that now we both want to go out with each other.
Sunday 4 May. Lovely walk with Hans. We’re now seen as a proper couple!
Tuesday 6 May. Got letter from Hans, now’s the first time I’m really aware of how happy I am that we’re back together.
Sunday 18 May. Hans called in on me again. He stayed for a meal. Got perfume and a kiss from him. Went for a bike ride together and drank tea. He’s a darling.
Saturday 7 June. Hans picked me up again. He’s just so serious with us!! God, how I love him. Even though I’m only 17, I know I love Hans like you only love someone once.’
On 11 June 1941 more than 250 Jews were arrested in Amsterdam in retribution for an attack in which Germans were wounded. The prisoners were taken via the Schoorl camp to Mauthausen in Austria. Hans Miers was among those who suffered this terrible fate. In Annie’s diary we then read the following:
‘Wednesday 11 June. At 6am attacks against Jews in Amsterdam start again. Reason: explosion in Schubertstraat in which Germans were wounded.
Thursday 12 June. Heard today that Hans and others were among those arrested. My boyfriend: Hans! I’m distraught. Why all of this? Why? He’s only 18 years old!
Friday 13 June. Went to Hans’s parents. They’re as distraught as I am. Still heard nothing from Hans in Schoorl.
Tuesday 17 June. Was at Hans’s mother’s house. Took a photo of us both. Still not heard anything!!
Friday 20 June. Continued marvellous weather, a heatwave is coming. Wrote Hans a letter saying, among other things, that I’m still waiting for him.
Saturday 21 June. Now I’m already longing for Hans. How will this turn out, if he stays away for long?
Monday 23 June. Hans and others transported out of Schoorl. Now where will they go? Will I ever see my boyfriend again?
Tuesday 1 July. Spoke to Mas. He was also in Schoorl, but was released. Told me that Hans is strong and that he got my letter.
Tuesday 3 July. Heard that Hans is in Maut Hausen [sic] near Linz. We’ve still not heard anything from him. I miss him so much!
Monday 7 July. Reports that 11 boys died on the way to Linz, including Marcel Cossmans from the dance lessons.
Monday 21 July. Message from Hans from the Mauthausen concentration camp near Linz. He wrote the address himself, otherwise it was a pre-printed card with a request to send money. But in any case a sign of life. Thank God!
Saturday 16 August. A four-page letter from Hans in Mauthausen arrived, he’s healthy, he’s all right. I hope it stays that way. He says my name three times in the letter, so he isn’t forgetting me!
Friday 29 August. Heard, but am not certain, that the boys in Mauthausen are working in a stone quarry. God, find a way out!
Sunday 7 September. Janny’s parents told us that another 37 boys from Mauthausen are dead, including Max v. M. and Benno S. I’m terribly anxious, who’s next? When will things ever be good again?
Thursday 11 September. Got a 2nd letter from Hans in Mauthausen. He’s healthy, but I’m still afraid. I don’t know why, but I’m afraid.
Wednesday 1 October. Today is the great Day of Atonement and so much sorrow has come upon us. How might Hans look, and is he healthy? We can’t do anything for him, that’s the worst thing. I long for him so much. Will we ever see each other again? I fear...
Thursday 2 October. Heard today, after it was kept secret from me for three days, that another 55 boys are dead, including Guus M. (Sonja’s brother).
Wednesday 15 October. Today heard the dreadful news that Hans is on the list of the dead, and died on 23 September. I’m completely finished. Went to his parents. They’re in such a bad way that I wasn’t even allowed to see them. God, why all of this? I’d give my hand if it could rescue Hans. 70 names were on the list, there are now around 150 left of the 700. What did my boy die of, how and where is he buried, is he even dead? It’s driving me crazy...
Sunday 19 October. I still can’t believe it’s true. How can God allow it? Does God even exist?
Monday 3 November. Ate at Hans’s parents’. Even they are beginning to despair. I notice that they like me just as much as I like them.
Wednesday 5 November. The last list of the dead has arrived. According to it they’re now all dead. Now I don’t believe it at all any more. Are they supposed to be on the eastern front?
Monday 1 December. Hans 19 years old today. Would he have celebrated it himself or not? I was at his parents’ of course.
1 January 1942. God grant that 1942 brings us the peace that we want for ourselves, and that all the uncertainty finally comes to an end with us finding out what happened in Mauthausen.
Hans, I don’t know if you’re still alive, but if you are still alive, then I wish you a 1942 that brings us back together. God grant that you are healthy!
Oh my.’
In July 1942 Annie, her parents and grandma went into hiding. Annie spent three years locked in a room. She was grieving for her boyfriend Hans the whole time. She made a drawing in which she schematically depicted the history of their love: from Christmas 1939 to 11 June 1941. He, Hans, was born on 1 December 1923; she, Annie, on 15 May 1924.
Hans Miers’ parents survived, like Annie, because they were able to go into hiding for the duration of the war. Immediately after the liberation they sent Annie a letter.
‘Dear Anneke!
I’m overjoyed finally to hear from you. We’ve thought of you so often. I still hope to see our beloved boy again. As do you too, no doubt? We are trying everything to find something out.
In the hope of seeing you soon, I embrace you, dear child.
Your Else Miers.’
Annie always stayed in contact with Hans’s parents. Including, in 1948, when she married Heinz Kalmann, with whom she went on to have four children, among them the writer of these lines.
Arjeh Kalmann
Translation into English: Joanna White
[1] Translator’s note: this refers to the Poseidon Rowing Club.
[2] Translator’s note: famous dance school at 102 Leidsekade.
[3] Translator’s note: this probably refers to the ‘Theatre of the Celebrities’, a cabaret troupe founded by Willy Rosen.