Ildefonso Nalda Nájera 1876 - 1941 Edit
Born 23.1.1876 in Tricio
Died 4.4.1941 in Gusen
Biography
Ildefonso Nalda Nájera wurde 1876 in Tricio geboren, einer Ortschaft in der spanischen Provinz von Logroño (heutige Autonome Gemeinde von La Rioja). Im Jahr 1936, bereits 60 Jahre alt, arbeitete er noch immer als Landwirt. Er war verheiratet mit Felisa Pérez-Caballero, hatte gemeinsam mit ihr sieben Kinder und stand in politisch-ideologischer Hinsicht der Partei Izquiera Republicana (Republikanische Linke) nahe.
Carlos Muntión beschreibt in der Zeitschrift Piedra de rayo[1] die Umstände, weshalb Nalda Nájera aus Spanien fliehen musste – lange vor dessen Tod im nationalsozialistischen Konzentrationslager Mauthausen. Das spannungsgeladene politische Klima, das kurz vor dem Spanischen Bürgerkrieg herrschte, hatte zu Fällen von Belästigungen gegen die Familie Nalda geführt. Am 23. April 1936 ernannte die Wahlkommission Ildefonso zum Kandidaten als Wahlmann für die Wahl zum Präsidenten der Republik. Die Wahlen zum Wahlmann fanden am 26. April statt und der Wahlboykott der Rechten brachte eine Wahlenthaltung von 75 Prozent in Tricio hervor. Ildefonso Nalda erhielt die Stimmen von 37 NachbarInnen. Nach den zunehmenden Belästigungen, die er erleiden musste, entschied sich Ildefonso schließlich, nach Nájera zu ziehen, in die Hauptstadt der Gegend und Ortschaft in zwei Kilometer Entfernung von Tricio.
Am 18. Juli brach der Krieg aus, und aufgrund der dadurch weiter erschwerten Situation und der möglichen Folgen für die Familienmitglieder entschlossen sich Ildefonso und seine drei ältesten Kinder (Luis, Doroteo und Feliciano) einen Tag darauf, in den nahegelegenen Feldern Schutz zu suchen. Ildefonso aber, sein gleichnamiger 15-jähriger jüngster Sohn, den alle nur Fonsito nannten, versuchte vergeblich, nach Madrid zu fliehen. Nach einem misslungenen Fluchtversuch traf er nach einiger Zeit seinen Vater und seine Brüder wieder.
Eine Woche nach der Flucht von Ildefonso Nalda und seinen Söhnen organisierten die franquistischen Truppen eine Treibjagd, um die Fliehenden von den Bergen des Camprovín zu vertreiben; Feliciano, 27 Jahre alt, wurde isoliert, verhaftet und in das Gefängnis Fronton[2] in Beti-Jai in Logroño eingeliefert, wohin auch seine Schwestern Elisa und Araceli aus dem Gefängnis in Martutene, San Sebastián, überstellt wurden.
Während der Monate Juli bis September harrten Ildefonso und seine drei Söhne auf der Flucht in den Bergen aus. Sie bewegten sich nur zwischen nahegelegenen Ortschaften der Zone. An die Guardia Civil (Zivilgarde) verraten, wurden sie in der Nacht des 6. Oktober eingekesselt und im Morgengrauen beim Verlassen der Hütte, in der sie übernachtet hatten, beschossen. Luis (35 Jahre) und Doroteo (29 Jahre) starben an Ort und Stelle; der Vater, verletzt, schaffte es, zu fliehen. Er gelangte nach Nájera, traf dort auf seinen Sohn Fonsito, und die beiden beschlossen, sich wieder in den Bergen zu verstecken. Einen Monat später, hungrig und ohne Nahrungsmittel, mussten sie zurück nach Nájera, um Essen zu besorgen, und wurden dabei entdeckt. Fonsito wurde am 8. November um 5 Uhr nachmittags beim Versuch, den Fluss Najerilla zu überqueren, verhaftet. Er verblieb bis zum 3. Dezember im Gefängnis von Nájera und wurde schließlich, nach einem Prozess im Jugendgericht von Logroño, für mehr als ein Jahr in einer Erziehungsanstalt interniert.
Drei Stunden vor der Verhaftung von Fonsito wurde auch seine Mutter Felisa verhaftet und ebenfalls in das Gefängnis von Beti-Jai gebracht. Dort traf sie ihre beiden Töchter Elisa und Araceli wieder. Die drei Frauen der Familie verbrachten mehr als ein Jahr in Beti-Jai. Am selben Ort befand sich auch ihr Sohn Feliciano in Gefangenschaft, dieser wurde aber am 14. Dezember vom Frontón geholt und an einem als Barranca (Schlucht) bekannten Ort in der Ortschaft Lardero, nahe der Hauptstadt Logroño, erschossen. Jesús Vicente Aguirre bestätigt, dass die drei ältesten Söhne von Ildefonso Nalda (Luis, Doroteo und Feliciano) ebenfalls erschossen wurden.[3]
Ildefonso Nalda befand sich weiterhin auf der Flucht. Ein kinderloses Ehepaar konnte ihn in ihrem Haus in Camprovín aufnehmen, bis er sich mit seinem Bruder Felipe Nalda, der in der nahegelegenen Ortschaft Huércanos lebte, in Kontakt setzte. Felipe richtete eine Scheune als kleinen Zufluchtsort für Ildefonso ein. Dort verweilte er zwei ganze Jahre.
Aus dem Gefängnis und der Erziehungsanstalt befreit, wurden Fonsito, seine Mutter und seine Schwestern von einer Frau in der Straße Caballerías 21 in Logroño aufgenommen. In dieses Haus gelangte schließlich auch Ildefonso Nalda, versteckt im Inneren eines Autos. Ohne je einen Fuß auf die Straße gesetzt zu haben, wohnte er dort bis zum April 1939, dem Kriegsende. Doch durch die weiter andauernde Verfolgung des franquistischen Regimes entschied sich die Familie, nach San Sebastián umzusiedeln. Dort mussten sie im Untergrund leben, und vor lauter Angst erkannt zu werden, floh Ildefonso – wie viele andere spanische Flüchtlinge – nach Frankreich. Am 9. September, gerade am Anfang des Zweiten Weltkriegs und der unmittelbaren Beteiligung Frankreichs in diesem, gelangte Ildefonso mithilfe eines Fluchtnetzwerks über die Pyrenäen von Navarro auf französischen Boden.
Die Niederlage der Republikaner in Spanien und die darauffolgende Ankunft tausender spanischer Exilierter veranlasste die französische Regierung zur Gründung von „Auffanglagern“. Das Lager in Gurs, in der Nähe von Pau, wurde mit der Beteiligung der baskischen Exil-Regierung im Frühling 1939 erbaut. Carlos Muntión findet dokumentarische Zeugnisse, die belegen, wo sich Ildefonso vor der Ankunft an seinem letzten Schickalsort aufhielt: zuerst im Lager von Gurs, nahe der spanischen Grenze, im Department der atlantischen Pyrenäen der französischen Region Aquitania; und etwas später in einer Landwirtschaft im Department von La Charente, im Osten Frankreichs, ungefähr 350 Kilometer nördlich von Gurs.
Laut Sandra Checa, Ángel del Río und Ricardo Martín[4] siedelten sich im Department von La Charente zahlreiche spanische Flüchtlinge an, die von der Grenze dorthin gebracht wurden und in unterschiedlichen Ortschaften aufgenommen wurden. Außerhalb von Angoulême, der Hauptstadt von La Charente, wurde das Flüchtlingslager Les Alliers installiert.
Das deutsche Militär besetzte unter der Billigung der Kollaborationsregierung von Vichy am 24. Juni 1940 die Stadt Angoulême. Die Verwaltung von Les Alliers wechselte ohne bemerkenswerte gröbere Unterschiede. Doch nach einigen Wochen breiteten sich Gerüchte über die baldige Ankunft eines Zuges im Lager aus, der die Flüchtlinge zurück nach Spanien oder in die freie französische Zone bringen solle. Schließlich wurden am 20. August ohne irgendeine weitere Erklärung 927 Spanier in der Station Angoulême in den Zug gepfercht (später als „Konvoy der 927“ bezeichnet). Wie Adrián Blas Mínguez schreibt, kam der Zug drei Tage später, am 24. August, in Mauthausen an.[5] Von den 927 Deportierten wurden 377 Spanier in den Lagerschreibstuben registriert, von denen während der Zeit ihrer Internierung 357 ermordet wurden.
An diesem Tag wurden die Häftlingsnummern 3807 bis 4237 vergeben. Ildefonso bekam die Nummer 4219 zugewiesen.[6] Nach vier Jahren Verfolgung endete Ildefonsos Weg im nationalsozialistischen Konzentrationslager Mauthausen, wo sich der Steinbruch Wiener Graben befand. Ende 1939 war Mauthausen bereits mit Häftlingen überfüllt, weshalb in ungefähr fünf Kilometer Entfernung begonnen wurde, das neue Lager Gusen zu erbauen, das sich nahe des Steinbruchs Kastenhofen befand. Im Mai 1940 wurde es fertig gestellt und später als Gusen I bezeichnet.
Nach Gusen wurden solche Häftlinge überstellt, die nach der Ankunft von neuen Deportierten für die Kapazität des Hauptlagers Mauthausen als überschüssig angesehen wurden oder welche sich in schlechterem gesundheitlichem Zustand befanden. Ildefonso Nájera – mit dem blauen Dreieck als „staatenlos“ gekennzeichnet, mit der Häftlingsnummer 10893 registriert und 65 Jahre alt – wurde nach Gusen überstellt, dem wahren Vernichtungslager. In dem sogenannten Totenbuch des Lagers Gusen wurde folgender Eintrag notiert: „910 / Span. / 10893 / Nalda Nagera Ildefonso / 23.1.76 / Tricio / Pleuritis / 4.4.41 / 7:30“.[7]
Alfonso Rubio Hernández
Alfonso Rubio Hernández ist Professor für Geschichte an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universidad del Valle (Cali, Kolumbien). Er ist Spezialist für Archivgeschichte und Sozialgeschichte der Schriftkultur. Jüngste Publikation: Los escribanos de la Villa de Medellín, 1675-1819. La representación de un oficio en la escritura de su archivo (2015).
Aus dem Spanischen von Maria Hörtner
[1] Carlos Muntión: Piedra de rayo. In: Revista riojana de cultura popular, Nr. 16 (2005), S. 10–26.
[2] Anm. d. Ü.: Fronton ist die Bezeichnung für ein typisch baskisches Ballspiel, das auch in La Rioja beliebt war bzw. ist. Gleichzeitig bezeichnet es auch den Ort, in dem dieses Spiel ausgeübt wird – eine Art Stadion.
[3] Jesús Vicente Aguirre: Aquí nunca pasó nada. La Rioja, 1936 (Logroño 2008), S. 961.
[4] Sandra Checa/Ángel del Río/Ricardo Martín: Andaluces en los campos de Mauthausen (Sevilla 2006), S. 120–121.
[5] Adrián Blas Mínguez: Campo de Gusen. El cementerio de los republicanos españoles. In: Memoria Viva, Asociación para el Estudio de la Deportación y el Exilio Español, Colección Monografías del exilio español 8 (Madrid 2010), S. 41–42.
[6] Vgl. Benito Bermejo/Sandra Checa. Libro Memorial: españoles deportados a los campos nazis, 1940-1945 (Madrid 2006), S. 465.
[7] Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Totenbuch des Standortarztes Mauthausen für Gusen, 1.1.6.1.
Ildefonso Nalda Nájera was born in 1876 in Tricio, a town in the Spanish province of Longroño (today the La Rioja autonomous community). In 1936 when already 60 years old, he was still working as a farmer. He was married to Felisa Pérez-Caballero, with whom he had had seven children, and in political and ideological terms his sympathies lay with the Izquiera Republicana (Republican Left) party.
In the journal Piedra de rayo,[1] Carlos Muntión has described the situation which led to Nalda Nájera’s forced departure from Spain – long before his death in the National Socialist concentration camp at Mauthausen. The tense political climate that prevailed shortly before the civil war had resulted in cases of harassment against the Nalda family. On 23 April 1936 the electoral commission named Ildefonso as a candidate for elector for the election of the president of the republic. The elections to choose the electors took place on 26 April and the boycott organised by the right produced an abstention rate of 75 per cent in Tricio. Ildefonso Nalda obtained the votes of 37 of his neighbours. After being subjected to increasing levels of harassment, Ildefonso finally decided to move to Najéra, the main town in the region, two kilometres away from Tricio.
On 18 July war broke out. Because this meant living under more difficult conditions and because of the possible consequences for members of the family, the following day Ildefonso and his three eldest children (Luis, Doroteo and Feliciano) decided to seek refuge in the nearby countryside. However, Ildefonso, his youngest son of 15 of the same name, known to all as Fonsito, tried in vain to flee to Madrid. After an unsuccessful escape attempt, some time later he was also able to rejoin his father and brothers.
One week after Idelfonso Nalda and his sons had gone to ground, the Francoist forces organised a hunt to drive them out of the mountains of the Camprovín; Feliciano, 27 years old, became separated from the group, was arrested and taken to the ‘Frontón’[2] prison in Beti-Jai in Logroño, to where his sisters Elisa and Araceli had also been transferred from the prison in Martutene, San Sebastián.
Ildefonso and his three sons spent the months from July to September sitting tight in the mountains in hiding. They moved only between nearby villages within the zone. Betrayed to the Guardia Civil (Civil Guard), they were surrounded on the night of 5 October and when, in the early hours of the morning, they left the hut where they had spent the night, they were shot. Luis (35 years old) and Doroteo (29 years old) died on the spot. Their father, injured, managed to escape. He made it to Nájera, met up his son Fonsita there, and the two of them decided to hide again in the mountains. One month later, hungry and without food, they were forced to return to Nájera to find provisions, and were discovered. Fonsito was arrested on 8 November at 5pm while trying to cross the river Najerilla. He remained in Nájera jail until 3 December and, after a trial at the juvenile court in Logroño, was interned for over a year in a correctional facility.
Three hours after the arrest of Fonsito, his mother Felisa was also arrested and also taken to the prison in Beti-Jai. There she was reunited with her two daughters, Elisa and Araceli. The three women of the family spent over a year in Beti-Jai. Her son Feliciano was also imprisoned in the same place. However, on 14 December he was collected from the ‘Frontón’ and shot at a place known as the ‘Barranca’ (ravine) in Lardero, close to the regional capital of Logroño. Jesús Vicente Aguirre confirmed that the three eldest sons of Ildefonso Nalda (Luis, Doroteo and Feliciano) were all shot.[3]
Ildefonso Nalda was still on the run. A childless couple was able to take him in at their house in Camprovín until he managed to make contact with his brother Felipe Nalda, who lived in the nearby village of Huércanos. Felipe set up his barn as a small hideaway for Ildefonso, who spent a whole two years there.
After they were released from prison and the correctional facility, Fonsito, his mother and his sisters were taken in by a woman living at Caballerías 21 in Logroño. Ildefonso Nalda also managed, at last, to reach this house, hidden inside a car. Without ever once setting foot outside, he lived there until April 1939, the end of the war. However, in light of the continuing persecution by the Francoist regime, the family decided to move to San Sebastián. There they had to live in hiding and, from fear of being recognised, Ildefonso – like many other Spanish refugees – fled to France. On 9 September, right at the beginning of the Second World War and France’s direct involvement in it, Ildefonso reached French soil with the help of a refugee network, travelling over the Pyrenees from Navarro.
The defeat of the Republicans in Spain and the subsequent arrival of thousands of Spanish exiles prompted the French authorities to establish ‘reception camps’. The camp in Gurs, near to Pau, was constructed in cooperation with the Basque exile government in spring 1939. Carlos Muntión has been able to find documentary evidence detailing where Ildefonso stayed before his arrival at his final, fateful destination. First he was in the camp at Gurs, which was close to the Spanish border in the Pyrénées-Atlantiques department in the French region of Aquitaine; and some time later on at a farm in the La Charente department in the east of France, around 350 kilometres north of Gurs.
According to Sandra Checa, Ángel del Río and Ricardo Martín,[4] a lot of Spanish refugees settled in the La Charente department after they were brought there from the border and were taken in by various villages. The Les Alliers camp was set up on the outskirts of Angoulême, the main city in La Charente.
German military forces occupied the city of Angoulême on 24 June 1940 with the approval of the collaborationist Vichy government. The administration of Les Alliers changed without any major noticeable alterations. But after a few weeks, rumours spread of the imminent arrival of a train in the camp that was to take the refugees back to Spain or to the free French zone. Finally, on 20 August, without any further explanation, 927 Spaniards were herded onto the train in the station at Angoulême (later known as the ‘Convoy of the 927’). As Adrián Blas Minguez has written, the train arrived in Mauthausen three days later, on 24 August.[5] Of the 927 deportees, 377 Spaniards were registered by the camp clerks, of whom 357 were murdered during their imprisonment.
On this day, prisoner numbers 3807 to 4237 were allocated. Ildefonso was assigned number 4219.[6] After four years of persecution, Ildefonso’s journey ended in the National Socialist Mauthausen concentration camp, site of the Wiener Graben quarry. At the end of 1939, Mauthausen was already overcrowded with prisoners and so construction began on the Gusen camp, located around five kilometres away and close to the Kastenhof quarry. It was finished in May 1940 and later known as Gusen I.
Prisoners were transferred to Gusen who, after the arrival of new deportees, were regarded as surplus to requirements at the main Mauthausen camp or were in a poor state of health. Ildefonso Nájera – his blue triangle marking him as ‘stateless’, registered as prisoner number 10893 and 65 years old – was transferred to Gusen, the real extermination camp. In the so-called Totenbuch (‘death book’) for the Gusen camp, the following entry was noted: ‘910 / Span. / 10893 / Nalda Nagera Ildefonso/ 23.1.76 / Tricio / Pleuritis / 4.4.41 / 7:30’.
Alfonso Rubio Hernández
Translation into English: Joanna White
[1] Carlos Muntión: Piedra de rayo. Revista riojana de cultura popular, no. 16, 2005, pp. 10–26.
[2] Translator’s note: Frontón is the name of a typical Basque ball game, which was and is also popular in La Rioja. At the same time, it also denotes a place where this game was played – a kind of stadium.
[3] Jesús Vicente Aguirre: Aquí nunca pasó nada. La Rioja, 1936 [Nothing Ever Happened Here. La Rioja, 1936] (Logroño 2008), p. 961.
[4] Sandra Checa/Ángel del Río/Ricardo Martín: Andaluces en los campos de Mauthausen [Andalusians in the Mauthausen camps] (Seville 2006), pp. 120 –121.
[5] Adrián Blas Minguez: Campo de Gusen. El cementerio de los republicanos españoles [The Gusen Camp. The Cemetery of the Spanish Republicans]. In: ’Memoria Viva’, Asociasión para el Estudio de la Deportación y el Exilio Español, Colección Monografías del exioil español 8 (Madrid 2010), pp. 41–42.
[6] Cf. Benito Bermejo/Sandra Checa. Libro Memorial: españoles deportados a los campos nazis, 1940–1945 [Memorial Book: Spaniards deported to the Nazi Camps, 1940–1945] (Madrid 2006), p. 465.
ILDEFONSO NALDA NÁJERA
TRICIO (LA RIOJA, ESPAÑA), 1876-MAUTHAUSEN (AUSTRIA), 1941
______________________________________________________________________
El llamado Libro de los muertos (el Toten Buch) registra los españoles que fueron internados en el campo de exterminio nazi de Mauthausen desde el 6 de agosto de 1940 al 20 de diciembre de 1941. Contiene las fichas con el nombre, lugar de nacimiento, ocupación, número, fecha y campo de muerte del prisionero. Las listas fueron recuperadas por los supervivientes y actualmente se custodian en la Amicale des Deportés et Familles de Disparus de Mauthausen, una organización francesa, con sede en Barcelona, cuyo objetivo es el de perpetuar la memoria del campo de concentración de Mauthausen, en Austria. Es en este Libro donde se halla la inscripción de Ildefonso Nalda Nájera.
Antes de que un procedimiento burocrático registrase su muerte en el campo de concentración nazi de Mauthausen, Carlos Muntión (Piedra de rayo. Revista riojana de cultura popular, nº 16, 2005, p. 10-26) describe pormenorizadamente las circunstancias por las que tiene que huir de España. Ildefonso Nalda Nájera nació en 1876 en Tricio, una población de la Provincia española de Logroño que en el año de 1936 contaba con 700 habitantes aproximadamente. En ese mismo año del 36, ya con 60 años de edad, seguía ejercitándose como agricultor, estaba casado con Felisa Pérez-Caballero, tenían siete hijos y su ideología política lo acercaba al partido de Izquierda Republicana.
Cinco meses antes del comienzo de la Guerra Civil española, los días 16 y 23 de febrero de 1936, se celebraron en España las terceras Elecciones Generales (y últimas) de su Segunda República. Los comicios dieron el triunfo a la coalición de izquierdas denominada Frente Popular, que entre otras formaciones políticas agrupaba las del Partido Socialista Obero Español, Izquierda Republicana, Unión Republicana, Esquerra Republicana de Catalunya, Partido Comunista Español, Accion Catalana, Partido Sindicalista y Partido Obrero de Unificación Marxista.
En la Provincia de Logroño, las elecciones otorgaron tres escaños de diputados a las derechas de la CEDA y uno al Frente Popular, el de Amós Salvador Sáenz Carreras, de Izquierda Republicana. En el pueblo de Tricio de la misma Provincia de Logroño, 262 votos fueron para la CEDA, 60 para la candidatura Católico-Monárquica y 45 para el Frente Popular.
El clima de tensión política que se vivía días antes de la Guerra, provoca sucesos de acoso (pedreas, gritos, matanza de animales domésticos, intentos de incendio de la casa familiar) contra la familia Nalda, y el 23 de abril la Junta del Censo Electoral proclamaba a Ildefonso candidato a compromisario para la elección de Presidente de la República. Las elecciones a compromisarios tuvieron lugar el 26 de abril y el boicot de las derechas produjo una abstención del 75% en Tricio. Ildefonso Nalda obtuvo los votos de 37 vecinos y ante la intensificación de los acosos que siguió sufriendo, decide marcharse a vivir a Nájera, capital de la comarca y una población a dos kilómetros de distancia de Tricio
El 18 de julio estalla la Guerra y ante la gravedad de la situación y sus posibles consecuencias contra los miembros de la familia, Ildefonso y sus tres hijos mayores (Luis, Doroteo y Feliciano) deciden un día después refugiarse entre los campos próximos.
Su hijo Jesús, con 22 años de edad entonces, consigue huir por Álava hacia la zona republicana para alistarse en el Ejército Vasco. En abril del año siguiente de 1937, adscrito a una Brigada vasca de las Juventudes Socialistas Unificadas, moría en las laderas del monte Gorbea.
Por su parte, Ildefonso, el hijo más pequeño al que llamaban Fonsito, tenía 15 años y decidió esconderse, como muchas otras personas, en el Castillo de Nájera. Junto a cuatro compañeros, Fonsito piensa llegar caminando a Madrid, pero los temores a las guardias armadas les hacen retroceder. Al día siguiente, en las cercanías del pueblo de Camprovín, una población a siete kilómetros de distancia a Nájera, el hijo menor se reencuentra con su padre y los hermanos que le siguieron. Sus cuatro compañeros del frustrado viaje a Madrid, no tardaron en ser apresados y ejecutados.
Un semana después de la fuga de Ildefonso y sus hijos, las secciones franquistas organizan una batida para sacar a los prófugos de los montes de Camprovín; Feliciano, de 27 años de edad, queda aislado y es detenido y enviado a la prisión del frontón Beti-Jai de Logroño, donde también fueron enviadas sus hermanas Elisa y Araceli después de ser trasladadas de la cárcel de Martutene, en San Sebastián.
Durante los meses de julio, agosto y septiembre, Ildefonso y sus tres hijos permanecen escondidos en los montes de la zona, moviéndose entre las poblaciones de Castroviejo, Camprovín, Ledesma y Pedroso. Llega el otoño y deciden que el hermano menor baje al pueblo de Nájera para conseguir ropa con la que puedan pasar el invierno. El 2 de octubre, aprovechando la celebración del día de San Miguel, Fonsito consigue entrar en su casa sin ser reconocido. Durante los días que intenta acopiarse de ropa y alimentos, alguien de Pedroso delata a la Guardia Civil el lugar llamado El Serradero, el lugar donde se ocultan su padre y sus hermanos. Son cercados durante la noche del día 6 y al amanecer, cuando abandonaban la choza donde habían dormido, son tiroteados. Luis (35 años) y Doroteo (29) mueren allí mismo y el padre consigue escapar arrojándose, herido, por un barranco. Llega a Nájera, se encuentra con su hijo Fonsito y deciden permanecer escondidos regresando al Serradero.
Un mes después, sin alimentos que los mantengan, a comienzos de noviembre deben volver a Nájera para conseguirlos. El plan era reunirse con el hermano pastor de Augusto Arrieta (“el Negro”), quien se les había unido en el Serradero, pero después de permanecer un día en las afueras de Nájera, son vistos y a Fonsito lo detienen a las cinco de la tarde del día ocho intentando cruzar el Río Najerilla. Permaneció en la cárcel de Nájera hasta el tres de diciembre, cuando, después de hacerle pasar por Tribunal de Menores de Logroño, es internado durante más de un año en el Reformatorio.
Tres horas antes de producirse la detención de Fonsito, habían hecho prisionera a su madre Felisa, quien fue llevada al Beti-Jai, el frontón que servía de cárcel y donde se reencontró con sus hijas Elisa y Araceli. Las tres mujeres de la casa pasaron más de un año en el Beti-Jai. También allí permanecía preso su hijo Feliciano, pero éste fue sacado del frontón 14 de diciembre y fusilado en el lugar conocido como la Barranca, en la población de Lardero, cercana a la capital de Logroño. Jesús Vicente Aguirre (Aquí nunca pasó nada. La Rioja, 1936. Logroño: Editorial Ochoa, 2008, p. 961 y Secciones de las poblaciones de Nájera y Tricio), constata que los tres hijos mayores de Ildefonso Nalda (Luis, Doroteo y Feliciano) fueron asesinados.
Ildefonso Nalda siguió huido por el monte y un matrimonio sin hijos pudo acogerlo en su casa de Camprovín hasta que contactó con su hermano Felipe Nalda, que vivía en la población cercana de Huércanos. Felipe habilitó un pajar como pequeño refugio de Ildefonso y allí permaneció durante dos años continuos.
Libres de la cárcel y del reformatorio, Fonsito, su madre y sus hermanas, fueron acogidos por una mujer en el domicilio de la Calle Caballerías 21 de Logroño, el domicilio al que llegaría desde Huércanos, oculto en el fondo de un carro, Ildefonso Nalda. Sin pisar la calle allí vivió hasta abril de 1939, cuando acaba la Guerra, pero sigue siendo perseguido por el régimen franquista y la familia decide trasladarse a San Sebastián. Debe vivir en la clandestinidad y ante el temor de ser reconocido, como muchos otros refugiados españoles, huye a Francia. El 9 de septiembre, recién comenzada la Segunda Guerra Mundial y la inmediata implicación en ella por parte de Francia, a través de una red de evasión Ildefonso pasa a territorio francés por el Pirineo navarro.
Tras la derrota republicana en España, la llegada a Francia de miles de exiliados españoles origina la creación de “campos de acogida”. El campo de la localidad de Gurs, cerca de Pau, se construye con la participación del Gobierno Vasco en el exilio en la primavera de 1939. Antes de llegar a su destino final, Carlos Muntión encuentra testimonios documentales que sitúan a Ildefonso primero en el campo de Gurs, situado cerca de la frontera española, en el Departamento de los Pirineos Atlánticos de la región francesa de Aquitania y, algo más tarde, alojado en una granja agrícola del Departamento de La Charente, en el centro-oeste de Francia, aproximadamente a 350 kilómetros al norte de Gurs.
En el Departamento de La Charente, según el texto de Sandra Checa, Ángel del Río y Ricardo Martín, Andaluces en los campos de Mauthausen (Sevilla: Centro de Estudios Andaluces/Consejería de la Presidencia de la Junta de Andalucía, 2006, p. 120-121) se establecieron numerosos refugiados españoles que habían sido trasladados allí desde frontera misma y acogidos en distintas poblaciones. En las afueras de la ciudad de Angoulême, capital de La Charente, se instaló el campo de refugiados de Les Alliers. Hasta el comienzo de la Guerra, estos refugiados habían sido acogidos en distintas poblaciones, la mayoría de ellos en Ruelle-sur-Touvre o Cognac. El campo de Les Alliers no tuvo un régimen propiamente de internamiento, aunque sus prisioneros estaban sometidos a cierto grado de control ejercido por la Prefectura. Allí se alojó un gran número de españoles y se reagruparon numerosas familias que habían permanecido dispersas en distintos centros de acogida desde el inicio de su exilio. En muchos casos, haciendo parte de las Compañías de Trabajadores Extranjeros (C.T.E.), consiguieron trabajos en empresas y casas particulares del entorno, en el exterior del campo.
Cuando en mayo de 1940 se produjo el hundimiento de Francia y la desbandada de su ejército ante el ataque alemán, algunos españoles integrados en las C.T.E., huyendo hacia el sur, también acudieron al campo de Les Alliers, que era considerado el refugio de los españoles. Ante las opciones de solicitar el regreso a España, ingresar en el ejército francés para combatir a los alemanes, o pertenecer a las compañías militarizadas francesas que eran enviadas a trabajar al norte de Francia, o sea, entrar a formar parte de las C.T.E., que eran empleados en fábricas industriales o en faenas agrícolas, fue la posibilidad más elegida por los refugiados.
El ejército alemán ocupó la ciudad de Angoulême el 24 de junio de 1940, bajo la autoridad del gobierno colaboracionista de Vichy. Sin variaciones considerables en el régimen de Les Alliers, unas semanas después corrieron rumores en el campo sobre la pronta llegada de un tren que devolvería a los refugiados a España o los conduciría a zona libre francesa. Finalmente, sin ninguna explicación, el 20 de agosto, ese tren cargaría con 927 españoles que desde la estación de Angoulême, cuatro días después, en la mañana del 24 de agosto, llegaría a la estación austriaca de Mauthausen.
En septiembre 1940 Ramón Serrano Súñer, seis veces ministro, ocupando las carteras de Interior, Gobernación y Asuntos Exteriores de los primeros gobiernos franquistas entre 1938 y 1942, se entrevista con Hitler y, reconocido por su germanofilia, su destacada labor diplomática con el gobierno alemán culmina con el encuentro del 23 de octubre de Franco con Hitler. A partir de estas fechas, la Gestapo interviene llevando a cabo un registro pormenorizado de los presos españoles con la intención de despojarlos de su condición de prisioneros de guerra. Fueron catalogados como “rotspanien” (rojos españoles) y una vez que el nuevo Estado franquista se desentendió de ellos al no reconocerles la nacionalidad española y ser considerados, por tanto, apátridas, fueron arrestados por las tropas alemanas y deportados a campos de concentración.
La mayoría de republicanos españoles que llegó al campo de Mauthausen lo hizo entre la segunda mitad de 1940 y el año de 1942. Como registra Adrián Blas Mínguez (Campo de Gusen. El cementerio de los republicanos españoles. Madrid: “Memoria Viva”, Asociación para el Estudio de la Deportación y el Exilio Español, Colección Monografías del exilio español, 8, 2010, p. 41-42), el primer convoy que los trasladó al campo salió el 5 de agosto del Stalag VII-A, situado en la población de Moosburg, al lado de Munich, Alemania. Antes de que saliese el mencionado “Convoy de los 927”, se sucedieron las expediciones que salieron de Hohenstein (Polonia), de Ziegenheim (Departamento de Essen, Alemania) y Magdeburg (Alemania), y el día 20 (a él le seguirían muchos otros) sale del Stalag 184, o sea, del campo de Les Alliers, un tren que por primera vez carga juntos hombres, mujeres y niños con destino a un campo de exterminio. Llegan a Mauthausen el día 24 y de los 927 deportados que lleva el tren, el número de españoles matriculados de ese convoy en las oficinas del campo fueron 377, de los cuales, a lo largo de su internamiento, murieron asesinados 357.
En ese día se registraron las matrículas que van del número 3807 al 4237 y a Ildefonso Nalda le asignarían el número 4219 (Benito Bermejo y Sandra Checa. Libro Memorial: españoles deportados a los campos nazis, 1940-1945. Madrid: Ministerio de cultura, 2006, p. 465). Después de cuatro años de persecución, Ildefonso acabaría llegando al campo de concentración nazi de Mauthausen, donde se encontraba la mina de granito de Wiener-Graben. A fines de 1939, Mauthausen se encontraba ya saturado de prisioneros y a unos cinco kilómetros de distancia, comienza a construirse un nuevo campo en Gusen que, con su cantera Kastenhofen, fue acabado en mayo de 1940 y más tarde se llamaría Gusen I.
A Gusen eran enviados los presos que eran considerados excedentes para la capacidad del campo central de Mauthausen ante la llegada de nuevos deportados, o quienes se encontraban en peores condiciones físicas. Ildefonso Nájera, marcado con el triángulo azul de los “apátridas” y el número de matrícula 10893 y con 65 años de edad, fue enviado a Gusen, un rectángulo de 800 metros de largo por 500 de ancho, con un gran patio a la derecha y 32 barracones pintados de negro a la izquierda. Gusen era el verdadero campo de exterminio y en su Libro de los muertos quedó grabada la siguiente inscripción: Nalda Nágera, Ildefonso. Tricio (Logroño). Muerto el 4/4/41 en Gusen (Mautheusen).
Alfonso Rubio Hernández
Profesor del Departamento de Historia
Facultad de Humanidades
Universidad del Valle (Cali, Colombia)
Send information about this person...