Born 10.10.1888 in Karmanowice Died 26.8.1942 in Mauthausen
Biography
Piotr Ścibior was born on 10 October 1888, in Karmanowice, in the region of Lublin. Piotr was a military officer and a veteran of three wars: World War I, The Polish–Soviet War and World War II. He was a front-line man and always fought for the independence of Poland. Joining the I Brigade of the Polish Legion (Legiony Polskie) on 1 August 1915. During 1915-1916 he was twice wounded and hospitalized. In civil serving as a police officer in Chełm, between the wars up until WWII. In the fall of 1939, he went to the front with his son Tadeusz. After the fall of the defense of Poland and the occupation by Germany, Piotr continued to work as a police officer. He always refused to cooperate and helped the people persecuted by the Germans until he was arrested by the Gestapo. He was transferred to concentration camp Mauthausen on 21 June 1942. According to the death registers of Mauthausen Piotr died on 26 August 1942 due to “Herzschlag” (i.e. ”stroke”). After he was murdered in Mauthausen, the Gestapo brought his ashes to the widow, Franciszka, with intention to also arrest their children who were fighting against the occupation in the ranks of the resistance movement. The children continued to fight for Poland only to see the arrival of a new occupier. My grandmother, Zofia, always missed her father, a lot… My grandmother's cousins were executed during the Warsaw Uprising in 1944. Piotr would certainly have been involved in the fighting in Warsaw if he had only been able to. The following poem is written by Józefa Radiszyńska (1921-2002), who fought in Warsaw in 1944 – Piotr fought for the freedom of Warsaw in 1920 against the Soviets. I think the poem reflects well on the feelings of all those who were fighting and fell for Poland, also those who survived.
„’Ojczyzna’
Dotykam ciebie
drżącymi rękami
Polsko, wyrosła
z ciężkiego Podziemia.
Jesteś wciąż ze mną.
Na swe zmartwychwstanie
wybrałaś miasto moje
i płonący Sierpień…
Jesteś wciąż ze mną
żywa i tak jasna,
że oczy mrużąc
pod suchy trzask kuli,
trwam w Twej bliskości
i żyję w Twym blasku,
który zwycięży
i oddali ból.
Tobie dziś płoną
bitewne pożary
i ranni krwią przelaną
dziś Tobie się modlą –
Ziemio, znaczona
stygmatem ofiary
Ojczyzno, własna
jak ostatni oddech…"
Jani Suominen, Great-grandchild
Piotr Ścibior wurde am 10. Oktober 1888 in Karmanowice, in der Region Lublin geboren. Piotr hatte als Offizier an drei Kriegen teilgenommen: Erster Weltkrieg, Polnisch-Sowjetischer Krieg und Zweiter Weltkrieg. Er kämpfte stets an vorderster Front für die Unabhängigkeit Polens. Er trat am 1. August 1915 der Polnischen Legion (Legiony Polskie) bei. Zwischen 1915 und 1916 wurde er zwei Mal verwundet und hospitalisiert. In den Zwischenkriegsjahren war er bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Zivilleben Polizist in Chełm. Im Herbst 1939 ging er zusammen mit seinem Sohn Tadeusz an die Front. Nach dem militärischen Zusammenbruch Polens und der deutschen Besetzung arbeitete Piotr wieder als Polizist. Er verweigerte stets jede Zusammenarbeit und half den von den Deutschen Verfolgten, bis er selbst von der Gestapo verhaftet wurde. Am 21. Juni 1942 wurde er in das KZ Mauthausen überstellt. Laut dem Totenbuch von Mauthausen ist Piotr am 26. August 1942 an einem „Herzschlag“ gestorben. Nach seiner Ermordung in Mauthausen brachte die Gestapo seiner Witwe Franciszka seine Asche und wollte auch ihre Kinder verhaften, die in der Widerstandsbewegung gegen die Besatzer kämpften. Die Kinder entgingen der Verhaftung, setzten ihren Kampf für Polen fort und mussten die Ankunft einer neuen Besatzungsmacht erleben. Meine Großmutter Zofia vermisste ihren Vater immer ganz schrecklich… Die Cousinen und Cousins meiner Großmutter wurden während des Warschauer Aufstands 1944 hingerichtet. Piotr hätte sicher an dem Aufstand in Warschau teilgenommen, wenn es ihm möglich gewesen wäre. Nachstehend ein Gedicht von Józefa Radiszyńska (1921-2002), die 1944 in Warschau gekämpft hat – Piotr kämpfte für die Freiheit von Warschau 1920 gegen die Sowjets. Ich glaube, dass dieses Gedicht sehr gut die Gefühle der Menschen zum Ausdruck bringt, die im Kampf für Polen gefallen sind oder diesen Kampf überlebt haben.
„Heimat“
Ich berühr’ dich
mit zittrigen Händen,
mein Polen, erwachsen
aus dem schweren Untergrund.
Du bist noch bei mir.
Für deine Wiederauferstehung
hast Du meine Stadt und den
brennenden August gewählt…
Du bist noch bei mir,
lebendig und so hell,
dass ich meine Augen unter
dem kargen Peitschen
der Geschosse zusammenkneife.
Ich bestehe in deiner Nähe,
ich lebe in deinem Glanz,
welcher den Schmerz
überwinden und vertreiben kann.
Für dich brennen heute
die Feuer & Flammen der Schlacht
und die Verwundeten beten zu dir
mit dem vergossenen Blut.
Mein Land, belegt
mit dem Stigma des Opfers,
meine Heimat, so eigen
wie mein letzter Atemzug…
Fotografien von Piotr und seiner Familie: Mutter, Ehefrau und Kinder im Ersten Weltkrieg.