Die beiden Deportierten Lucien Truffy und Georges Mazoyer waren kommunistische Aktivisten, folgten den gleichen Wegen der Deportation und blieben, wie in der Einleitung zu einem Zeugnis von Georges Mazoyer im Bulletin de de l’Amicale de Mauthausen festgestellt wird, immer zusammen: nach französischen Gefängnissen und Compiègne folgten die Lager Neue Bremm, Mauthausen, Steyr, Auschwitz, Mauthausen und Wien, schließlich die Zwangsevakuierung angesichts des Vormarsches der sowjetischen Armee.
Im Folgenden eine Übersetzung eines Teils des Textes von Georges Mazoyer, einem handschriftlichen Manuskript von 50 Seiten, erstellt zum Gedenken an seinen Kameraden Lucien Truffy und übergeben an dessen Familie im Jahr 1946:
Meiner Kameradin und Freundin
Madame Truffy
in Erinnerung an ihren Ehegatten
gestorben am 23. April 1945
ermordet durch die SS.
Dieser Zeugenbericht von jemandem
der ihn nie vergessen wird.
Plötzlich, am 1. April, dem Ostertag, großer Aufbruch im Lager: Wir gingen los, wir wurden zu Fuß Richtung Westen evakuiert. Rasch wurden wir gegen acht Uhr morgens im Lager versammelt. Man zählte uns, dann ließ man die Schwächsten von uns heraustreten. Lucien war unter ihnen. Wir mussten mit Lebensmitteln für einige Tage und einer Decke in drei aufeinanderfolgenden Kolonnen losmarschieren. Die erste Kolonne, die aufbrach, umfasste die Schwachen, und ich war bekümmert, als ich von Lucien getrennt wurde. Die zweite ging einige Stunden danach los, dann die dritte.
Die Kranken blieben im Lager, wir hatten einige Kameraden, die im „Revier“ waren, und wir sollten sie nie mehr wieder sehen. Gewiss wurden sie später ermordet. Wir hatten an alles gedacht, wir hatten diese Evakuierung vorhergesehen und hatten gedacht, dass wir dabei manche Gelegenheit finden würden, um unsere Freiheit wieder zu erlangen. Wir hatten uns in Stoßtrupps formiert, unsere Abteilung hatte eine militärische Ausrichtung. Dem Lagerältesten, ein Häftling, der […] ein deutscher Kommunist war, gelang es, die Kommunisten aller Nationalitäten in die dritte Gruppe einzuteilen, die als letzte aufbrechen musste.
Wir gingen gegen vier Uhr nachmittags los. Nachdem wir die ganze Stadt durchquert hatten, setzten wir unseren Weg am Land fort, wobei wir von weitem die Schlacht um Wien hörten, die eben begann. Wir marschierten den ganzen Nachmittag und einen Teil der Nacht. Auf dem Weg wurden uns Losungen übermittelt, um beim nächsten Halt im Schutz der dunklen Nacht die SS-Wachmänner überraschend anzugreifen. Die Gelegenheit schien günstig, wir waren kaum mehr 20 Kilometer von der Frontlinie entfernt.
Gegen Mitternacht machten wir Halt und befanden uns fast auf einer Wiese, um die Nacht zu verbringen. Wir waren erschöpft und todmüde, unsere Decke und unser Lebensmittelsack rieben uns die Schultern wund. Die Wunden, die ich an den Füßen hatte, ließen mich besonders leiden. Ich fiel mehr, als ich mich legte, ins Gras. Ich erwartete angstvoll die Stunde, da ich mit meiner Gruppe zur Tat schreiten würde, dann fiel ich in einen bleiernen Schlaf.
Am frühen Morgen, als ich erwachte, schliefen meine Kameraden um mich herum fast alle noch, und die SS hielt noch immer Wache bei uns. Was war passiert? Warum dieser Fehler? Ich erfuhr es später. Im letzten Moment konnten sich die Anführer der kommunistischen Parteien nicht verständigen. Aufgrund unserer extremen Müdigkeit zögerten manche, zur Tat zu schreiten, angesichts der geringen Erfolgschancen und wohl wissend, dass ein Scheitern katastrophal für uns gewesen wäre! Die russischen Anführer und andere bedauerten bitter diesen Mangel an einheitlicher Sichtweise. Sie erklärten, sich die Freiheit nehmen zu wollen, ihr Glück selbst zu versuchen, was sie übrigens einige Tage darauf auch erfolgreich taten.
Wir nahmen unseren Weg erschöpft von der Müdigkeit des Vortags wieder auf, doch die Befehle, die die SS-Männer uns zubrüllten, und die brutalen Kolbenhiebe dienten uns als Stimulans. Ein Pole fiel krank zu Boden, er konnte nicht mehr, er setzte sich in den Straßengraben, die Kolonne ging vorbei, dann kam ein SS-Mann und tötete ihn mit einem Gewehrschuss.
Wir verstanden zur Gänze das ganze Drama, das sich abspielen würde. Man musste um jeden Preis durchhalten, die geringste Schwäche bedeutete den Tod, wir fühlten das nahe Ende und wir wollten leben. Wir mussten bis ans Ende marschieren oder sterben. Wir waren erschöpft, am Ende unserer Kräfte, aber wir marschierten, wir marschierten immer noch. Jene, die der Kolonne nicht mehr folgen konnten, wurden unbarmherzig niedergemetzelt. Manchmal sahen wir die Straße gesäumt von Leichen in gestreiften Anzügen; wir wurden sofort identifiziert – eine Kolonne wie unsere war hier vorbeigekommen.
Jeden Tag verringerte sich die Anzahl der in der Kolonne Marschierenden. Individuelle Ausbruchsversuche oder solche in Gruppen kamen vor, aufs Geratewohl. Wenige waren von Erfolg gekrönt, beinahe alle wurden wieder gefasst. Sie wurden sofort erschossen, vor der ganzen Kolonne. Das schien uns nicht sosehr zu beeindrucken, denn die Flucht- und Ausbruchversuche gingen weiter.
Wir waren erschöpft und entkräftet, nur ein Wunder an Willensstärke ließ uns durchhalten und wie Automaten marschieren. Nach einigen Tagen waren unsere Lebensmittelvorräte erschöpft, ein entsetzlicher Hunger herrschte unter uns. Die höllische Horde setzte ihren Weg fort. Bei den Marschpausen aßen wir Löwenzahn, Wiesengras, Schnecken und sogar Nacktschnecken, schließlich alles, was wir aufsammeln konnten und das uns essbar schien. Wir waren buchstäblich zerfressen von den Läusen, ich tötete jeden Tag rund 100 von ihnen auf meinem Körper. Viele hatten keine Holzpantoffeln mehr und marschierten barfuß.
Am achten Tag dieses makabren Exodus konnte ich nicht mehr weiter, ich fühlte mich vollständig am Ende meiner Kräfte, mein Kopf brummte, meine Augen leuchteten fiebrig. Bei jedem Schritt wankte ich und glaubte zu fallen. Meine Kameraden stützten mich unter den Armen. Die Etappe war an jenem Tag besonders lang und mühevoll. Durch welches Wunder ich das Ziel der Etappe bei Einbruch der Dunkelheit erreichte, weiß ich nicht.
Auf der Wiese, auf der wir uns dicht gedrängt niedergelassen hatten und wo wir die Nacht verbringen sollten, fiel ich erschöpft ins Gras. Mein Kamerad Labbé legte sich neben mich und wickelte mich in seine Decke ein. Ich war völlig am Ende, ich fühlte, wie mich der Mut verließ.
Ich dachte lange Zeit: „Morgen werde ich nicht mehr aufstehen können und die SS-Männer werden mich töten, bevor wir aufbrechen“, und meine verwirrten Gedanken gingen zu meiner lieben Simone, zu meiner vielgeliebten Jeannot, zu meiner kleinen Huguette, die ich noch kaum kannte. Ich werde die Süße ihrer Küsse nicht mehr kennen lernen. Ich werde die Flamme der Liebe in ihren Blicken nicht mehr sehen können. Und die Gedanken kreisten in meinem Kopf, dann fiel ich wie ein wildes Tier in den Schlaf.
Am frühen Morgen, als ich erwachte, bedeckte eine weiße Eisdecke den Boden. Die Kälte peitschte mir ins Gesicht. Labbé half mir aufzustehen, und zu meiner großen Überraschung machte ich einige Schritte. Ich fasste wieder Mut; die Kolonne ging weiter, und ich in ihrer Mitte.
Nun gingen wir schon 14 Tage, wir hatten 300 Kilometer über die Berge und die Ebenen zurückgelegt. Wir waren einige Kilometer von Steyr entfernt. Dort machten wir zwei Tage Station, die wir im strömenden Regen verbrachten. Beim Aufbruch erreichte uns die erste Kolonne, die wir am Weg hinter uns gelassen hatten. Ich sah Lucien wieder, er ging an uns vorbei in einer Entfernung von rund 50 Metern. Ich winkte ihm, er erkannte mich. Er ging nur mühsam mit kleinen Schritten vorwärts. Ein schmutziger Bart bedeckte sein ganzes Gesicht, er war in einem sehr schlechten Zustand. Ich rief ihm beim Vorübergehen zu: „Geht’s?“ Er schüttelte den Kopf. […]
Am 23. April, gegen drei Uhr nachmittags, setzten wir unseren Weg zum Lager Steyr, das ungefähr acht Kilometer entfernt war, fort, und das sollte unsere letzte Etappe sein, denn einige Tage danach sollte ein Autobus alle Franzosen holen, um sie nach Mauthausen zu bringen, wo wir von den Amerikanern am 5. Mai 1945 befreit werden sollten. Von den Anhöhen führte uns der Weg durch Schluchten hinab auf die geteerte Straße, die der Steyr entlang führte. Wir gingen an einer Gruppe von Häftlingen vorbei, die gerade die Erde aushob, um ihre Gefährten, die auf den Bauernhöfen gestorben waren, zu begraben.
Lucien war in der Kolonne, die vor uns war. Während dieser wenigen Erholungstage war er nicht zu Kräften gekommen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, die wenigen Franzosen seiner Kolonne waren bei ihm, stützten ihn und sprachen ihm Mut zu, so gut es ging. Mehr schlecht als recht gelang es ihm, den schluchtartigen Weg hinunterzugehen. So setzte er seinen Weg fort, der einfacher werden sollte, und dann kämen ja auch wir bald an. Aber Lucien konnte nicht mehr, er war wirklich am Ende, er brach zusammen. Die Gefährten nahmen ihn unter die Arme und trugen ihn buchstäblich. Lucien wehrte sich: „Lasst mich“, bat er, „ich kann nicht mehr, legt mich auf den Straßenrand … Das ist das Ende.“
Ein SS-Mann wurde auf Lucien aufmerksam, er sah, dass er an ihm ein weiteres Verbrechen begehen könnte, sein Sadismusdrang würde ein weiteres Mal befriedigt werden. Er gab dem Kapo den Befehl, ihn neben der Straße hinzulegen. Lucien ließ sich fallen und streckte sich der Länge nach aus. Der SS-Mann jagte ihm mit einem Gewehrschuss eine Kugel durch den Kopf. Dann stieß er ihn mit der Spitze seines Gewehrlaufes in die Schlucht, in der die Steyr fließt.
Genau in diesem Augenblick kam meine Kolonne vorbei. Ich glaubte, Lucien wiederzuerkennen, aber ich wollte es nicht glauben. Im Lager Steyr angekommen, bestätigten mir die Kameraden die tragische Nachricht. Wir sahen uns still an.
Bei der letzten Etappe, in der letzten Stunde dieses entsetzlichen Exodus hatte ich meinen besten und treuesten Gefährten im Elend verloren. Jenen, mit dem ich das gleiche Schicksal geteilt hatte, die gleichen Qualen, die gleichen schrecklichen Schmerzen und auch die gleichen Hoffnungen, die gleichen Freuden. Ihn, der für mich ein Vertrauter war, ein Vorbild und ein Führer.
Adieu mein lieber Lucien, die Erinnerung an dich wird immer in mir lebendig sein. Sie wird mir den Mut und die notwendige Kraft geben, unseren Befreiungskampf bis zum Ende und bis zum endgültigen Sieg zu führen.
Geschrieben in Lugny, am 15. Mai 1946
Georges Mazoyer
Georges Mazoyer ist ein Überlebender des KZ Mauthausen, der unmittelbar nach der Befreiung ein 50 Seiten umfassendes Zeugnis im Gedenken an seinen Kameraden Lucien Truffy verfasste, das er bereits 1946 der Familie Truffys übergab. Ein Auszug daraus ist im Bulletin de l’Amicale de Mauthausen – déportés, familles et amis erschienen.
Aus dem Französischen von Waltraud Neuhauser
[1] Vgl. dazu und zur folgenden Übersetzung das Zeugnis von Georges Mazoyer zum Gedenken an seinen Kameraden Lucien Truffy, ermordet von der SS bei der Evakuierung des Saurerwerke-Lagers in Wien. In: Bulletin de l’Amicale de Mauthausen – déportés, familles et amis, No. 325 (Juli 2011), S. 24. Der folgende Text ist ein stark gekürzter Auszug aus Mazoyers Manuskript.
The two deportees Lucien Truffy and Georges Mazoyer were Communist activists whose deportation followed the same route and who always, as becomes clear in the testimony written by Georges Mazoyer in the Bulletin de l’Amicale de Mauthausen,[1] remained together: French prisons and Compiègne were followed by the camps Neue Bremm, Mauthausen, Steyr, Auschwitz, Mauthausen and Vienna, and finally the forced evacuation as the Soviet Army advanced.
The following is a translation of part of Georges Mazoyer’s text, a hand-written manuscript of around 50 pages, written in memory of his comrade Lucien Truffy and given to his family in 1946:
To my comrade and friend
Madame Truffy
in memory of her husband
who died on 23 April 1945
murdered by the SS
this witness testimony by one
who will never forget him
Suddenly, on 1 April, on Easter Day, a great commotion in the camp: we were off, we were being evacuated on foot westwards. Quickly we were assembled in the camp at around 8am. They counted us, then had the weakest among us step forward. Lucien was among them. We had to march off in three convoys, one after another, carrying a few days’ rations and a blanket. The first convoy to set off contained the weakest, and I was distressed when I was separated from Lucien. The second set off some hours later, then the third.
The sick remained in the camp; we had some comrades who were in the ‘infirmary’ and we were never to see them again. Doubtless they were later murdered. We had thought of everything. We had seen this evacuation coming and had thought that we would find an opportunity to gain our freedom. We had formed units. Our section had a military emphasis. The camp elder, a prisoner who […] was a German Communist, managed to assign the Communists of all nationalities to the third group, which was the last to set off.
We left at around four in the afternoon. After crossing the entire city our route continued through the countryside, although we heard the battle for Vienna in the distance, which was just beginning. We marched through the whole afternoon and part of the night. En route we were given the watchword to mount a surprise attack on the SS guards at the next stop under cover of night. The opportunity seemed favourable; we were barely more than 20 kilometres from the front lines.
Around midnight we stopped and found we were almost on a field, where we would spend the night. We were exhausted and tired to death. Our blankets and supplies had rubbed our shoulders raw. The wounds I had on my feet caused me particular suffering. I fell, rather than lay down, on the grass. Anxiously I waited for the hour when my group would see action, then I fell into a deep sleep.
In the early morning, when I awoke, nearly all my comrades were still asleep around me and the SS was still guarding us. What had happened? Why this error? Later I found out the reason. At the last moment the leaders of the Communist parties could not agree on what to do. Our extreme tiredness caused some to hesitate in proceeding with the action, considering the scant chances of success and in full knowledge that failure would be catastrophic for us! The Russian leaders and others bitterly regretted his lack of unified viewpoint. They declared that they would gain their own freedom, would try their own luck, which in fact they did successfully a few days later.
We continued on our route, exhausted from the tiredness of the day before, but the orders yelled to us by the SS and the brutal truncheon blows served as a stimulus. A Polish man fell to the ground, ill, he couldn’t go on. He sat down in the ditch by the side of the road. The convoy passed him by, then an SS man came and killed him with a gunshot.
We perfectly comprehended the whole drama that was to unfold. We had to keep going whatever the cost. The smallest weakness meant death. We sensed the end approaching and we wanted to live. We had to march to the end or die. We were exhausted, at the end of our strength, but we marched, we kept marching. Those who could not keep up with the convoy were massacred without mercy. Sometimes we saw the roads littered with bodies in striped uniforms; we were identified immediately – a convoy like ours had been through here.
Every day the number of those marching in the convoy decreased. There were individual or group escape attempts, on the off chance. Only few met with success and nearly everyone was recaptured. They were shot on the spot, in view of the whole convoy. This didn’t seem to make much of an impression on us for the escape attempts continued.
We were exhausted and weak. Only a miracle of willpower kept us going, marching like automatons. After a few days our rations ran out and a terrible hunger raged among us. The hellish horde continued its journey. At breaks on the march we ate dandelions, grasses, snails and even slugs, ultimately anything we could collect and which appeared to us as edible. We were literally being eaten by the lice: I killed about a hundred of them on my body every day. Many no longer had their wooden clogs and marched barefoot.
On the eighth day of this macabre exodus I couldn’t go on. I felt I was completely at the end of my strength; my head buzzed, my eyes blazed with fever. With every step I swayed and thought I would fall. My comrades took me under my arms. Our march that day was particularly long and arduous. By what miracle I arrived at the end of that day’s march as night fell, I do not know.
At the field on which we had settled down, huddled close together and where we were to spend the night, I fell to the ground exhausted. My comrade Labbé lay down next to me and wrapped me in his blanket. I was completely at an end. I sensed that my courage was leaving me.
I lay thinking for a long time: ‘Tomorrow I’ll no longer be able to get up and the SS men will kill me before we set off’, and my confused thoughts turned to my beloved Simone, to my much-loved Jeannot, to my little Huguette, who I still hardly knew. I would no longer get to know the sweetness of her kisses. I would never again see the flame of love in their looks. The thoughts went round and round in my head, then like a wild animal I fell asleep.
In the early morning, when I woke up, a white sheet of ice covered the ground. The cold was like a whip to my face. Labbé helped me to stand up and to my great surprise I took some steps. I took courage; the convoy set off, with me at its centre.
By now we had been marching for fourteen days. We had covered 300 kilometres over mountains and plains. We were a few kilometres away from Steyr. There we stopped for two days, which we spent in pouring rain. As we set off again the first convoy, which we had left behind us, reached us. I saw Lucien again. He was walking past us at a distance of around 50 metres. I waved to him; he recognised me. He walked with difficulty, taking small steps. A dirty beard covered his whole face. He was in a very bad way. I called to him as he went past: ‘Alright?’ He shook his head. […]
On 23 April, around three in the afternoon, we continued on our way to the Steyr camp, which was about eight kilometres away. That was to be our last stage for a few days later a bus was to collect all the Frenchmen and take them to Mauthausen, where we would be liberated by the Americans on 5 May 1945. From the high ground the path took us down through ravines to a tarred road alongside the Steyr. We walked past a group of prisoners who were digging up earth to bury their fellow prisoners, who had died on the farms.
Lucien was in the convoy ahead of us. During these few days of respite he had not regained his strength. He could hardly stay on his feet. The few Frenchmen in his convoy were with him, supporting him, encouraging him as far as was possible. He somehow managed to get down the ravine path. So his journey continued, and should have got easier, and soon we would have arrived. But Lucien couldn’t go on. He was truly at the end; he collapsed. His comrades took him under his arms and literally carried him. Lucien protested: ‘Leave me’, he begged, ‘I can’t go on, lay me at the side of the road… This is the end.’
An SS man noticed Lucien. He saw that here was another chance to commit a crime. His urge for sadism would be satisfied once again. He gave the kapo the order to lay him by the side of the road. Lucien lay down and stretched out his body. The SS man shot a bullet through his head. Then he pushed him with the barrel of his gun into the ravine that led down to the Steyr.
My convoy went past at precisely that moment. I thought I recognised Lucien but I didn’t want to believe it. Having arrived at the Steyr camp, my comrades confirmed the tragic news. We looked at each other in silence.
On the final day’s march, in the final hours of this horrifying exodus, I had lost my best and truest friend in misery. Him, with whom I had shared the same fate, the same tortures, the same terrible pains and also the same hopes, the same joys. Him, who was for me a confidant, a model and a leader.
Adieu my dear Lucien. Your memory will always live on in me. It will give me the courage and the necessary strength to continue our fight for liberation to the end and until the final victory.
Written in Lugny, on 15 May 1946
Georges Mazoyer
Translation into English: Joanna White
[1] Cf. and on the following translation: Testimony by Georges Mazoyer in memory of his comrade Lucien Truffy, murdered by the SS during the evacuation of the ‘Saurer’ camp in Vienna. In: Bulletin de l’Amicale de Mauthausen – déportés, familles et amis, No. 325 (July 2011), p. 24. The following text is a heavily abridged excerpt from Mazoyer’s manuscript.