Né(e) 8.1.1891 à Paris Décédé(e) 10.3.1945 à Mauthausen
Biographie
Louis Leseigneur wurde 1891 in Paris geboren und besuchte die Grundschule bis 1904 oder 1905. In weiterer Folge trat er als Lehrling in die Klavierfabrik Herz et Cie ein, wo er in verschiedenen Abteilungen arbeitete, bis er 1912 zum Militärdienst einberufen wurde. Im Oktober wurde er in das 115. Infanterieregiment eingegliedert, und nahm nach seiner Entlassung seine Lehre in der Klavierfabrik wieder auf. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde er als Krankenpfleger in sein Regiment eingezogen; im August 1914 wurde er während des Rückzugs aus Charleroi gefangen genommen. 1915 wurde er über die Schweiz (Sanitätsdienst) in sein Heimatland zurückgebracht; im selben Jahr kam sein jüngerer Bruder in Les Éparges (Departement Meuse) ums Leben. In weiterer Folge wurde Louis Leseigneur in einem Gebirgs-Militärkrankenhaus im fernen Osten eingesetzt, wo er 18 Monate verweilte, bis er an Malaria erkrankte und schwerkrank nach Frankreich zurückgebracht wurde. Nach ein paar Monaten kam er neuerlich in einer chirurgischen Ambulanz an der Front zum Einsatz, wo er bis Kriegsende blieb.
Nach der Demobilisierung nahm er seine Arbeit in der Fabrik Herz wieder auf, bis er am 4. Oktober 1919 Marguerite Rollot heiratete. Aus dieser Verbindung gingen zwei Töchter hervor: Annette (geboren am 19. März 1921) und Lyse-Sylviane (geboren am 9. April 1926). Während dieser Zeit kaufte er eine Klavierbauerei in Soissons, die er ohne Unterbrechung bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges betrieb. 1930 verlegte er seinen Geschäftssitz ins Stadtzentrum (Rue Saint-Martin Nr. 35), wo er auch seinen Wohnsitz hatte. Da sein Geschäft blühte, erweiterte Louis Leseigneur seine Geschäftstätigkeit auf sämtliche Musikinstrumente und schloss in weiterer Folge die Bereiche drahtlose Telegrafie und Fotografie ein. 1939 wurde er als Stabssekretär in Laon neuerlich eingezogen und blieb dort bis Anfang 1940; während dieser Zeit wurde er endgültig aus der „Classe 1911“ entlassen, der er bis dahin angehört hatte. Er kehrte nach Hause zurück und nahm seine Geschäftstätigkeit wieder auf, allerdings nur kurzfristig, da er im Mai 1940 Soissons infolge der deutschen Invasion verlassen musste. Er konnte erst im Juli nach Hause zurückkehren. Während seiner Abwesenheit war sein Geschäft schwer zu Schaden gekommen, worauf er alles in seiner Macht Stehende unternahm, um es wieder in Ordnung zu bringen. Insbesondere fertigte er zahlreiche Fotoabzüge für die Deutschen an. Nach dem Tod seines Bruders während des Ersten Weltkrieges erlitt seine Familie im Juni 1940 einen neuerlichen schweren Schlag: ein Schwiegersohn, der als Abteilungsleiter in einer Fabrik von Soissons arbeitete und seine ältere Tochter im Jänner 1940 geheiratet hatte, war an der Front ums Leben gekommen.
Am 1. September 1940 schloss er sich dem Netz Hauet-Vildé an, das zum Netz Musée de l’Homme der Widerstandsgruppe von Soissons gehörte, welches seinerseits mit der Résistance von Paris in Verbindung stand. In diesem Netz war er zugleich für Spionage- und Propagandatätigkeiten verantwortlich und verhalf darüber hinaus von den Deutschen bedrohten Menschen zur Flucht. Am Morgen des 25. November 1941 wurde er mit mehreren Dutzend Widerstandskämpfern seiner Organisation infolge von Denunziationen des Doppelagenten Jacques Desoubrie wegen Spionagetätigkeiten für den Feind in Soissons verhaftet. Nach einer streng geheimen Voruntersuchung wurde der Prozess mit den 33 Angeklagten am 15. April 1942 am Pariser Militärgericht in der Rue Boissy d’Anglas eröffnet. Das Urteil erging am 30. April: Sechs Männer wurden zum Tode verurteilt und am 27. Oktober 1942 erschossen, die Exekution von sechs weiteren zum Tode Verurteilten wurde aufgeschoben, während andere zu zeitlich begrenzten Zuchthausstrafen verurteilt wurden. Louis Leseigneur wurde zu sieben Jahren Haftstrafe wegen Spionagetätigkeiten für den Feind verurteilt. Es wurde ihm hauptsächlich vorgeworfen, an zwei Treffen der Organisation – eine Ende 1940 oder Anfang 1941 an seinem eigenen Wohnsitz, die andere am 15. Oktober 1941 beim Widerstandskämpfer Jean Vogel – teilgenommen zu haben.
Seine Ehefrau setzte sich mehrmals bei Marschall Pétain, Fernand de Brinon (dem französischen Botschafter und Generaldelegierten der französischen Regierung für die besetzten Gebiete) für ihn ein, aber ihre Bemühungen blieben erfolglos. Nach Bestätigung des Urteils wurde Louis Leseigneur aus dem Gefängnis Fresnes entlassen und am 14. September 1942 im Rahmen eines „Nacht-und-Nebel“-Erlasses mit dem Zug vom Pariser Ostbahnhof nach Karlsruhe gebracht und am darauffolgenden Tag im Gefängnis registriert. Am 22. September wurde er ins Zuchthaus von Rheinbach und am 1. Oktober ins Konzentrationslager Sonnenburg überstellt. Am 14. November 1944 wurde er, wie die meisten Gefangenen von Sonnenburg, nach Sachsenhausen gebracht, wo ihm die Häftlingsnummer 117044 zugewiesen wurde. Bereits am 26. November wurde er ins Außenlager Heinkel-Werke gebracht, wo er als Blechschlosser für die Erzeugung von Kriegsflugzeugen arbeitete. Am 13. Februar 1945 verließ er Sachsenhausen mit dem ersten Evakuationskonvoi in Richtung Österreich. Er erreichte Mauthausen am 16. Februar 1945 und entkam nur knapp dem Massaker, das während der ersten Nacht nach Ankunft der neuen Gefangenen verübt worden war. Louis Leseigneur war unter der Nummer 131376 registriert worden und sollte das Zentrallager nicht mehr verlassen: Er erkrankte und starb am 10. März 1945 im Sanitätslager.
Louis Leseigneur wurde posthum die Alliiertenmedaille 1914-1918, die Medaille der Fernost-Kampagne 1914-1918 und das Kriegskreuz mit Palmenzweig (14. Jänner 1948) verliehen. Am 28. Juli 1951 erhielt er den Titel Déporté résistant (Deportierter Widerstandskämpfer) und die Auszeichnung Mort pour la France (Für Frankreich gestorben).
Adeline Lee
Quellen:
SHD (Service Historique de la Défense - Zentrales Archiv des französischen Verteidigungsministeriums und der französischen Armee), Akte MED 21 P 476775 und 21 P 74865, LA 14385 (Auszug aus den Gefängnisregistern Fresnes), LA 19051 (Register des deutschen Gefängnisses in Rheinbach), MA 41/7, 12/3, SA 11/1, 26 P 1120 (Bericht Kanthak).
Archive des Vereins Amicale de Mauthausen, Mappe 451/3: Convoi venant de Sachsenhausen (Konvoi aus Sachsenhausen) von Juan de Diego (Dritter Sekretär der Schreibstube von März 1941 bis zur Befreiung).
Archives Nationales (Nationalarchive), F/9/5577, Vernehmung von De Dionne durch Fräulein Chalufour (Sonderbeauftragte der Forschungsstelle für feindliche Kriegsverbrechen in Paris) am 11. August 1945.
Literatur:
Blanc Julien, Au commencement de la Résistance. Du côté du musée de l’Homme (Am Anfang der Résistance. Das Netz Musée de l’Homme), 1940-1941, Paris, Le Seuil, Samml. „La Librairie du XXe siècle“ (Die Buchhandlung des 20. Jahrhunderts), 2010, S. 285, 308.
Amicale d’Oranienburg-Sachsenhausen, Le mémorial des déportés français à Sachsenhausen (Die Denkmal der französischen Deportierten in Sachsenhausen), Amicale de Sachsenhausen, 2000, 387 Seiten.
Amical d’Oranienburg-Sachsenhausen, Sachso. Au cœur du système concentrationnaire nazi (Sachso. Im Herzen des Konzentrationslagersystems der Nationalsozialisten), Paris, Verlag Éditions de Minuit/Plon, Taschenbuchkollektion „Terre humaine poche“ 2005 (1. Ausgabe. 1989), 619 Seiten.
Né à Paris en 1891, Louis Leseigneur suit des études primaires jusqu’en 1904 ou 1905. À cette époque, il entre en apprentissage dans la fabrique de pianos Herz et Cie où il fait le tour des différents services jusqu’à son appel sous les drapeaux en 1912. Incorporé au 115ème régiment d’infanterie en octobre, et une fois ses classes terminées, il reprend sa formation en fabrique de pianos. Lorsqu’éclate la Première Guerre mondiale, il part avec son régiment en qualité d’infirmier avant d’être fait prisonnier lors de la retraite de Charleroi en août 1914. Il est rapatrié par la Suisse (service sanitaire) en 1915, année où il déplore la perte de son frère cadet tué aux Éparges (Meuse). Par la suite, il est affecté en Orient à une ambulance alpine où il reste environ 18 mois, avant d’être rapatrié en France, gravement malade après avoir contracté le paludisme. Après quelques mois de repos, il est de nouveau affecté à une ambulance chirurgicale du front et termine la guerre dans cette formation.
Démobilisé, il reprend son travail à la fabrique Herz avant de se marier le 4 octobre 1919 avec Marguerite Rollot. Deux filles naîtront de cette union : Annette le 19 mars 1921 et Lyse-Sylviane le 9 avril 1926. À cette même période, il achète à Soissons un fonds de facteur de pianos qu’il exploite par la suite sans interruption jusqu’à la Seconde Guerre mondiale. Vers 1930, il transfert le siège de son entreprise dans le centre de la ville, au 35 de la rue Saint-Martin où il réside à partir de cette date. Son commerce ne cessant de prospérer, Louis Leseigneur étend ses activités à tous les instruments de musique, à la TSF et enfin à la photographie. En 1939, il est de nouveau mobilisé comme secrétaire d’état-major à Laon où il reste jusqu’au début de l’année 1940, période de libération définitive de la classe 1911 à laquelle il appartient. Il rentre alors dans ses foyers et reprend son affaire. Cette reprise d’activité n’est que de courte durée puisqu’en mai 1940, il est contraint de quitter Soissons lors de l’invasion allemande. Il ne peut retourner chez lui qu’en juillet, pour constater de très gros dégâts matériels et il s’emploie alors à redresser son affaire, en faisant notamment de nombreux tirages photographiques pour les Allemands. Après la mort de son frère lors du Premier conflit mondial, sa famille est de nouveau éprouvée en juin 1940 lorsque son gendre, chef de service dans une usine soissonnaise et qui avait épousé sa fille aînée en janvier 1940, est tué sur le front.
Le 1er septembre 1940, il entre au réseau Hauet-Vildé rattaché au Musée de l’Homme dans le groupe de Soissons qui est en liaison avec celui de Paris. Au sein du réseau, il s’occupe à la fois de renseignements et de propagande, mais aussi de l’évasion de personnes menacées par les Allemands. Le 25 novembre 1941 au matin, il est arrêté à Soissons pour intelligence avec l’ennemi, en même temps que plusieurs dizaines de résistants de l’organisation de résistance à laquelle il appartient, à la suite des dénonciations de l’agent double Jacques Desoubrie. Après une instruction complètement secrète, le procès des 33 inculpés s’ouvre le 15 avril 1942 devant le Tribunal miliaire de Paris de la rue Boissy d’Anglas. Le verdict est rendu le 30 avril : six hommes sont condamnés à mort et fusillés le 27 octobre 1942, six autres condamnés à mort voyant leur exécution suspendue tandis que d’autres écopent de peine de réclusion à temps. Louis Leseigneur est condamné à 7 ans de réclusion pour intelligence avec l’ennemi. Il lui a été principalement reproché d’avoir participé à deux réunions de l’organisation, l’une en fin 1940 ou au début de 1941 dans son propre logement, l’autre, le 15 octobre 1941, chez le résistant Jean Vogel.
Les multiples interventions de sa femme, auprès du maréchal Pétain, de Fernand de Brinon (Ambassadeur de France, Délégué général du Gouvernement Français pour les Territoires occupés) resteront sans résultat et après confirmation du jugement, Louis Leseigneur est extrait de la prison de Fresnes et le 14 septembre 1942, dans le cadre de la procédure Nuit et Brouillard (« Nacht-und-Nebel »-Erlass), il embarque en gare de l’Est à Paris dans un train qui prend la direction de la prison de Karlsruhe où il est enregistré le lendemain. Le 22 septembre, il est transféré au Zuchthaus de Rheinbach et le 1er octobre à Sonnenburg. Le 14 novembre 1944, il arrive à Sachsenhausen comme la plupart des détenus de Sonnenburg et il se voit attribuer le matricule 117044. Dès le 26 novembre, il est envoyé au camp annexe d’Heinkel où les halls de fabrication abritent la production d’avions de guerre et où il occupe un poste de tôlier. Le 13 février 1945, il quitte Sachsenhausen avec le premier convoi d’évacués à prendre la direction de l’Autriche. Arrivé le 16 à Mauthausen, il échappe au massacre perpétré la première nuit suivant l’arrivée des nouveaux détenus. Immatriculé sous le numéro 131 376, Louis Leseigneur ne quittera pas le camp central. Malade, il meurt au Sanitätslager le 10 mars 1945.
Louis Leseigneur est titulaire de la Médaille des Alliés 1914-1918, de la Médaille de la Campagne d’Orient 1914-1918 et de la Croix de Guerre avec Palme à l’ordre de l’armée (14 janvier 1948). Il a obtenu la mention « Mort pour la France » et le titre de déporté résistant le 28 novembre 1951.
Adeline Lee
Sources :
SHD, dossier MED 21 P 476775 et 21 P 74865, LA 14385 (Extrait des registres de la prison de Fresnes), LA 19051 (Registres de la prison allemande de Rheinbach), MA 41/7, 12/3, SA 11/1, 26 P 1120 (rapport Kanthak).
Archives de l’Amicale de Mauthausen, pochette 451/3 : Convoi venant de Sachsenhausen par Juan de Diego (3ème secrétaire à la Schreibstube de mars 1941 à la libération) ; Archives Nationales, F/9/5577, audition de De Dionne par Mlle Chalufour (chargée de mission au Service de Recherche des Crimes de Guerre ennemis à Paris) le 11 août 1945.
Bibliographie :
Blance Julien, Au commencement de la Résistance. Du côté du musée de l’Homme, 1940-1941, Paris, Le Seuil, coll. « La Librairie du XXe siècle », 2010,pp. 285, 308.
Amicale d’Oranienburg-Sachsenhausen, Le mémorial des déportés français à Sachsenhausen, Amicale de Sachsenhausen, 2000, 387 p.
Amicale d’Oranienburg-Sachsenhausen, Sachso. Au cœur du système concentrationnaire nazi, Paris, Éditions de Minuit/Plon, coll. « Terre humaine poche », 2005 (1ère éd. 1989), 619 p.