Juraj Havas 1911 - 1941 Bearbeiten
Geboren 16.11.1911 in Budapest
Gestorben 26.11.1941 in Mauthausen
Biografie
Juraj Havas stammte aus einer jüdischen Ärztefamilie. Seinem Vater gehörte ein Sanatorium in Piešt'any (Slowakei). Gemäß dem Wunsch seines Vaters studierte er in Prag Medizin an der tschechischen medizinischen Fakultät. Im Juni 1934 heiratete er Emma Jablonover, eine jüdische Medizinstudentin aus Czernowitz (Rumänien). Seine Frau studierte ebenfalls in Prag, aber an der deutschen medizinischen Fakultät. Beide waren in der sog. KOSTUFRA (Kommunistische studentische Fraktion) engagiert. Emma Havas hat ihr Studium abgeschlossen und ist im Juni 1939, nach der Okkupation der Tschechoslowakei, nach Polen und später in die Sowjetunion emigriert. Juraj Havas wollte nach dem Ablegen des letzten Staatsexamens in Chirurgie ebenfalls fliehen. Er wurde Mitglied einer illegalen, aus Medizinstudenten bestehenden Widerstandsgruppe, welche an Gestapo verraten wurde. Am 10. August 1939 wurde die ganze Gruppe verhaftet. Aus dem Gestapo-Gefängnis in Prag-Pankrác kam Juraj Havas in das Lager Theresienstadt (Terezín), von dort wurde er in das KZ Mauthausen deportiert. Am 26. November 1941 wurde er ermordet. Gemäß einer Zeugenaussage wurde er von einem SS-Mann mit dem Gewehr in den Steinbruch hinuntergestoßen.
Auf dem Neuen jüdischen Friedhof in Prag befindet sich eine Pro-Memoria-Tafel mit seinen Lebensdaten. Digitalisierte Unterlagen über seine Person sind in der Opferdatenbank auf www.holocaust.cz zu finden.
Marta Neracher-Altrichter, Tochter von Emma Havas-Altrichter