Julián Mur Sánchez 1900 - 1942 Editar
Nacido 14.1.1900 en Zaragoza
Muerto 12.10.1942 en Hartheim
Biografía
Julián Mur wurde am 14. Jänner 1900 in Zaragoza geboren. Während des Spanischen Bürgerkriegs wurde er Hauptmann der Republikanischen Armee. Zahlreiche Überlebende unter den Deportierten von Mauthausen erinnerten sich später an ihn und vermittelten das Bild einer starken Persönlichkeit, vor allem aufgrund seiner mutigen Haltung angesichts des Todes des ersten Spaniers in diesem Lager.
Die Ankunft der republikanischen Spanier in Mauthausen datiert auf den 6. August 1940, als ein Transport mit ungefähr 400 Männern aus dem Kriegsgefangenenlager Stalag VII A, wo sie in den Wochen nach der deutschen Invasion auf französischem Territorium interniert worden waren, in Mauthausen ankam. Julián war Teil dieses Konvois. Im Laufe des Monats August kamen weitere Transporte mit insgesamt etwas mehr als 1000 Spaniern an.
Am 26. August starb der erste spanische Deportierte in Mauthausen. Es handelte sich um José Marfil Escalona aus Málaga, geboren am 7. Juli 1888 in Fuengirola, der am selben Transport wie Julián war. Die Nachricht seines Todes verbreitete sich rasch unter den Spaniern. Julián ersuchte um Genehmigung, um José zu huldigen. Das Ansuchen wurde dem Lagerkommandanten vorgebracht, der dieses zur allgemeinen Überraschung bewilligte. Der Überlebende Juan de Diego erzählte dieses Ereignis wie folgt:
„In Fünfer-Reihen schritt die SS zu unserem Treffen ... Nachdem die übliche Prozedur des Abzählens beendet war, konnten wir aus den Reihen treten ... Doch an diesem Tag war Mur der einzige, der aus den Reihen trat ... Er stellte sich vor uns hin und sprach mit starker und würdevoller Stimme: ‚Heute verstarb der erste Spanier im Lager Mauthausen ... Lasst den Kopf nicht hängen, lasst uns einmal mehr unsere Solidarität beweisen ... Halten wir eine Schweigeminute ab ...‘ Eine klare und energische Stimme gab uns den Befehl, die Mützen abzunehmen. Wir befolgten diesen Befehl mit voller Disziplin ... Danach folgte Stille. Eine Stille, die das gesamte Lager durchströmte ... Sogar die SS-Angehörigen, die aus reiner Neugier zusahen, waren beeindruckt. Ein SSler ließ seine Arme fallen, aus seinen Fingern fiel seine Zigarette zu Boden. Es schien, als ob die Befehle von Mur bis zu ihm vorgedrungen waren.“
In der Erinnerung der anwesenden republikanischen Überlebenden blieben diese Bilder, die ein Zeichen der Solidarität am Beginn ihrer Erfahrungen in Mauthausen darstellten und das kollektive Gefühl innerhalb der Gruppe der Spanier bewiesen, für immer eingraviert.
Julián Mur wurde am 21. April 1941, nach mehreren Monaten Aufenthalt im Hauptlager Mauthausen, nach Gusen überstellt. Mit einem der gefürchteten „Phantomtransporte“ wurde er schließlich in das finstere Schloss Hartheim gebracht, in dessen Gaskammer er am 12. Oktober 1941 ermordet wurde. Niemand hielt ihm zu Ehren eine Schweigeminute ab.
Amical de Mauthausen y otros campos y de todas las víctimas del Nazismo en España
Aus dem Spanischen von Maria Hörtner
Julián Mur was born on 14 January 1900 in Zaragoza. During the Spanish Civil War he became a captain in the Republican army. Numerous survivors from among the Mauthausen deportees later remembered him and conveyed an image of a strong personality, especially because of his courageous conduct following the death of the first Spaniard in the camp.
The arrival of the Spanish Republicans in Mauthausen began on 6 August 1940, when a transport with around 400 men arrived at the camp from the Stalag VII A prisoner of war camp, where they had been interned on French territory in the weeks following the German invasion. Julián was in this convoy. More transports, with a total of more than 1,000 Spaniards, arrived during August.
On 26 August the first Spanish deportee died in Mauthausen. He was José Marfil Escalona from Málaga, born on 7 July 1888 in Fuengirola, who had been in the same transport as Julián. The news of his death spread rapidly among the Spaniards. Julián sought permission to honour José. The request was submitted to the camp commandant who, to universal surprise, approved it. The survivor Juan de Diego gave this account of the event:
‘The SS marched to our meeting in five-man columns... After the usual roll call procedure had finished, we were allowed to break ranks... But on this day Mur was the only one to step out of the ranks... He stood before us and spoke with a strong and dignified voice: “Today the first Spaniard died in the Mauthausen camp... Hold your heads up high; let us once more prove our solidarity... We shall hold a minute of silence...” A clear and forceful voice gave us the order to remove our caps. We obeyed this order with full discipline... Then silence fell. A silence that flowed through the whole camp... Even the SS men, looking on out of pure curiosity, were impressed. One SS man let his arms drop to his sides; his cigarette fell from his fingers to the ground. It seemed as if Mur’s orders had imposed themselves on him too.'
These images remained forever engraved in the memories of the surviving Republicans, representing a symbol of solidarity at the start of their experiences in Mauthausen and testifying to the collective ethos within the Spanish group.
Julián Mur was transferred to Gusen on 21 April 1941 after several months in the Mauthausen main camp. He was finally taken in one of the feared 'phantom transports' to the sinister Hartheim Castle, where he was murdered in the gas chamber on 12 October 1941. No-one held a minute of silence in his honour.
Amical de Mauthausen y otros campos y de todas las víctimas del Nazismo en España
Translation into English: Joanna White