Bronisław Kowalski 1917 - 1940

Geboren 10.8.1917 in Wielki Łęck
Gestorben 22.12.1940 in Gusen

Biografie

Bronisław Kowalski SVD[1] wurde am 10. August 1917 in Wielki Łęck in Mazury geboren und starb am 22. Dezember 1940 im KZ Gusen I. Bronisław Kowalski trat nach bestandener Reifeprüfung im Kleinen Seminar der Steyler Missionare in Górna Grupa im Jahre 1937 in den Orden und in das Seminar in Chludowo ein. Er wurde dort am 25. Jänner 1940 interniert und wie viele seiner Studienkollegen am 22. Mai 1940 verhaftet und über das Fort VII in Poznań und das KZ Dachau in das KZ Gusen I deportiert, wo er am 2. August 1940 eintraf und die Häftlingsnummer 6506 erhielt. In Gusen musste er im Steinbruch arbeiten und legte dort am 8. September 1940 auf den Grundmauern des damals im Aufbau befindlichen Krematoriums mit acht anderen Novizen vor Pater Teodor Drapiewski, der 1942 im KZ Dachau starb, seine zweiten Ordensgelübde ab. Marcel Romanowski, der damals in der Häftlingsküche arbeitete, warf ihm ab und zu rohes Gemüse zu. Als Kowalski sich eines Tages wieder einmal danach bückte, erwischte ihn ein Kapo und schlug ihn derart, dass sein Kiefer gebrochen war. Er erkrankte zusätzlich an der Ruhr und verstarb im Alter von nur 23 Jahren voller Schmerzen am 22. Dezember 1940 im KZ Gusen I. Am 23. August 2008 wurde er zusammen mit 122 anderen polnischen Geistlichen in einem noch laufenden Seligsprechungsverfahren mit dem Titel „Diener Gottes“ geehrt.

Rudolf A. Haunschmied

Gedenkdienstkomitee Gusen (www.gusen.org)

 

Rudolf A. Haunschmied, geboren und aufgewachsen in St. Georgen/Gusen, widmete sich schon seit frühester Jugend neben Ausbildung und Brotberuf der Erforschung der Geschichte des KZ-Komplexes Gusen I, II & III. Er ist Mitbegründer des Gedenkdienstkomitees Gusen (www.gusen.org) und setzt sich seit Jahren auch für die Erhaltung, den Denkmalschutz und die Einbeziehung einzelner noch verbliebener baulicher Reste der Lager von Gusen in eine Erinnerungslandschaft „St. Georgen-Gusen-Mauthausen“ ein. 



[1] Das Kürzel „SVD“ steht für Societas Verbi Divini, die lateinische Bezeichnung für die Ordensbezeichnung der „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ bzw. „Steyler Missionare“, und wird an den Namen der Ordensmitglieder angehängt.

Position im Raum