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Matías Rodríguez Barajas 1903 - 1941 Bearbeiten

Geboren 24.2.1903 in Castronuño
Gestorben 11.11.1941 in Gusen

Biografie

Matías kam am 24. Februar 1903 um 11 Uhr vormittags im Elternhaus an der Calle Real in Castronuño auf die Welt. Seine Eltern waren Dionisio Rodríguez Chillón, jüngster Sohn von José und Isidora, Bauer, und Isabel Baraja Corzo, zweitälteste Tochter von Bartolomé und Leoncia, beide aus Castronuño.

Sein Vater verstarb, bevor er acht Jahre alt wurde. Seine Mutter Isabel wanderte aus und übergab Matías der Obhut seiner Großeltern. Angeblich nahm sie die jüngste Tochter Consuelo mit. Über das Kind sowie die Reise und den Aufenthalt in Mexiko ist nichts nachgewiesen. Dagegen ist Isabel Barajas Ankunft in der nordostmexikanischen Hafenstadt Tampico im Bundesstaat Tamaulipas am 14. Dezember 1911 urkundlich belegt, wo sie als Haushälterin im Hotel Rivera arbeitete.

1922 zog der 19-jährige Matías nach A Coruña um. Dort arbeitete er als Schriftsetzer und heiratete Mercedes Franqueira Costa. Das Ehepaar lebte in der Calle de la Torre, 1933 wurde der Sohn Mario geboren.

Das Schicksal von Matías Rodríguez Barajas während des Spanischen Bürgerkriegs ist zwar unbekannt, doch aus den Dokumenten geht sein Wohnsitz im Carrer Baró de Sant Lluís Nr. 10 in Barcelona hervor. Laut Aussage seiner Ehefrau im Oktober 1941 „arbeitete er in Barcelona und wurde von den Roten mobilisiert, und ging nach Kriegsende nach Frankreich“.

Es ist bekannt, dass er von der Gestapo festgenommen und im Stalag XII D auf dem Petrisberg über Trier mit der Gefangenennummer 36826 inhaftiert wurde. Am 22. Jänner 1941 verließ er mit einem Zug mit 775 spanischen Republikanern den Bahnhof Trier Richtung Mauthausen. Drei Tage später kam er im Spanierlager an, wo er als Schriftsetzer mit der Gefangenennummer 3523 eingetragen wurde.

Am 17. Februar 1941 wurde er in den Block 17 des Nebenlagers Gusen (Gefangenennummer 10059) gebracht, wo er laut NS-Urkunden am 11. November 1941 um 7:23 Uhr an Mitralklappeninsuffizienz starb. Vier Tage später wurden seine sterblichen Überreste verbrannt. Er wurde 38 Jahre alt.

Ein Monat vor Matías’ Tod schrieb das Rote Kreuz A Coruña am 9. Oktober 1941 auf Antrag seiner Frau Mercedes den Vorsitz des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin um Nachrichten an: „Besagter Landsmann hielt sich in Barcelona auf und wurde von den Roten mobilisiert, und ging nach Kriegsende nach Frankreich. Danach wurde er von der deutschen Wehrmacht gefangen genommen, und vor längerer Zeit wurde bekannt, dass er sich in einem Konzentrationslager aufhielt. Seine letzte Anschrift lautete: Gefangenennummer 36826 – Stalag XII-D. Die gesuchte Person ist aus Castronuño (Valladolid), 38 Jahre alt, von Beruf Schriftsetzer.“

Am 11. November 1941, Matías’ Todestag, schrieb das Rote Kreuz in Berlin das Lager Mauthausen mit einer Anfrage nach ihm an. Es erfolgte keine Antwort. Am 8. Jänner und am 11. März 1942 folgten weitere Anfragen beim Lagerkommandanten von Mauthausen – ebenfalls ergebnislos.

Schließlich erhielt das Rote Kreuz in A Coruña einen Brief vom Deutschen Roten Kreuz, datiert am 6. Juni 1942. Darin hieß es: „In Beantwortung Ihres eingangs erwähnten Briefes an das Deutsche Rote Kreuz wird hiermit bekanntgegeben, dass der besagte Spanier im Lager Mauthausen starb. Das Deutsche Rote Kreuz ersucht Sie freundlichst, das beigefügte Dokument Mercedes Franqueira mitzuteilen und zu überreichen.“ Das im Brief erwähnte Dokument ist der von den Behörden in Mauthausen ausgestellte Totenschein.

Mercedes Franqueira arbeitete als Putzkraft im Banco Hispano Americano in A Coruña. Sie versuchte ein neues Leben anzufangen und bekam eine Tochter aus einer weiteren Beziehung, Mercedes Pedrido Franquiera.

Mario, der Sohn von Matías und Mercedes, wanderte nach Kanada aus. Er heiratete Ángeles, mit der er drei Söhne hatte: Mario, Suso und Agustín. Er verstarb 2008.

María Torres Celada

Quelle:

https://www.buscameenelciclodelavida.com/2019/10/matias-rodriguez-barajas-un.html

Ergänzung Text 2022: Seine Heimatstadt würdigte ihn mit der Platzierung eines Stolpersteins, damit er immer in Erinnerung bleibt, und veröffentlichte seine Geschichte in der Publikation „Matías kehrt nach Hause zurück“.

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