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José Ortiz Giménez 1904 - 1941 Bearbeiten

Geboren 25.1.1904 in Linares
Gestorben 16.8.1941 in Hartheim

Biografie

José Ortiz Giménez wurde am 21. Jänner 1904 in Linares (Jaén) in eine linke Familie aus der Arbeiterklasse geboren. Zusammen mit seinen sechs Schwestern und seinem einzigen Bruder zog die Familie in den frühen 1920er-Jahren in der Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft nach Madrid.

Nach seinem Militärdienst wurde José Taxifahrer in Madrid. Er heiratete Herminia, und 1931 wurde sein ältester Sohn geboren, der auf denselben Namen José getauft wurde. Als der Spanische Bürgerkrieg ausbrach, rekrutierte ihn sein Bruder, der als führender Offizier für die republikanische Armee tätig war, nicht als Soldaten, sondern als Fahrer für einen republikanischen Armeegeneral. Die meiste Zeit des Krieges verbrachte er damit, Offiziere der Armee in ganz Spanien umherzufahren. Seine Frau und sein Sohn blieben im von General Francos Truppen belagerten Madrid. Im Jahr 1938 übersiedelte José seine Frau und sein Kind unmittelbar vor der Besetzung Madrids nach Valencia. Dort verbrachten sie die letzten Tage zusammen, bevor er an die Front zurückmusste. Im Frühjahr 1939 machten sich seine im achten Monat schwangere Frau und sein Sohn auf einen langen Marsch aus Valencia ins Exil über die französische Grenze; José tat dasselbe, doch sie sahen sich nie wieder. Er traf seine Tochter Francisca, die im Winter 1939 auf dem Weg nach Frankreich geboren wurde, niemals.

José wurde in einem der Flüchtlingslager festgehalten, vermutlich in Argelès-sur-Mer, von wo aus er das letzte, auf Februar 1940 datierte Foto schickte. Als ob das Leid während des Spanischen Bürgerkriegs noch nicht genug gewesen wäre, begann für José nun ein knapp zwei Jahre dauernder persönlicher Überlebenskampf. Es kann gut sein, dass José einem der Arbeitsbataillone beitrat, in das die französischen Behörden die republikanischen Soldaten zwangen, wenn sie im Land bleiben wollten. Nach Hitlers Invasion in Frankreich wurden zahlreiche spanische Republikaner von deutschen Truppen verhaftet. Aufgrund der Weigerung der neuen Regierung in Spanien, die exilierten republikanischen Gefangenen zu repatriieren, wurde José zwischen Februar 1940 und Jänner 1941 in ein Kriegsgefangenenlager, das Stalag XIII D, überführt. Am 25. Jänner 1941 wurde er in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert. Dort blieb er nur kurz; denn drei Wochen später wurde er ins Lager Gusen I überstellt. Die Tortur dauerte nur ein paar Monate, denn er war sehr wahrscheinlich bald krank. Er wurde auf eine der Listen von Häftlingen gesetzt, die als für die Zwangsarbeit ungeeignet eingestuft und als Belastung für die Lagerverwaltung angesehen wurden. Am 16. August 1941 wurde José in die Tötungseinrichtung im Schloss Hartheim transportiert, in dessen Gaskammer er als „invalid und lebensunwert“ getötet wurde.

Josés Familie, die nach einem Jahr Exil in Frankreich nach Spanien zurückging, erfuhr erst Jahre später aus einem Brief des Internationalen Roten Kreuzes vom 10. Mai 1946, dass José im Konzentrationslager Gusen gestorben war.

Angel Ortiz

Angel Ortiz Pelaez ist der Enkel von José Ortiz Giménez, über dessen Leben er auch einen persönlichen Dokumentarfilm erstellt hat.


Aus dem Spanischen von Maria Hörtner

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