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Jean Vouaux 1913 - 1945 Bearbeiten

Geboren 4.5.1913 in Pexonne
Gestorben 6.5.1945 in Ebensee

Biografie

Jean Vouaux wurde am 4. Mai 1913 in Pexonne (Departement Meurthe-et-Moselle) geboren und war mit Frieda Woehrle verheiratet, die mit ihren Eltern aus Marmoutier (Elsass) nach Lothringen gezogen war, um die während des Ersten Weltkrieges teilweise zerstörte Kirche von Fenneviller wiederaufzubauen. Jean und Frieda hatten einander in der Steingutfabrik kennengelernt, wo sie beide arbeiteten. Sie hatten vier Kinder, und im August 1944 war Frieda hochschwanger. Am Sonntag, den 27. August, hatte Jean, wie oft am Sonntag, die Absicht, Holz zu hacken, aber Frieda bat ihn, zu Hause zu bleiben: Sollte sie entbinden, würde sie ihn brauchen, um den Arzt von Badonviller zu holen. Aus diesem Grund lag Jean noch im Bett, als die Deutschen in ihr Haus in der Arbeitersiedlung Vitry eindrangen. Sie traten in die Küche ein und begaben sich sofort in den ersten Stock, wo sich die Zimmer befanden. Sie holten Jean aus dem Bett und ließen ihm nicht einmal Zeit, seine Schnürsenkel zuzubinden. Frieda sprach Elsässisch und fragte sie, was sie von ihrem Mann wollten, der sich nichts vorzuwerfen hatte. Sie erklärte ihnen, dass sie bald ihr Kind auf die Welt bringen würde, aber es half nichts. Die Deutschen befahlen Jean, sich schnell fertigzumachen … Auf dem Weg zum Kirchplatz verstand Jean nicht, was die Deutschen ihm sagten, da er leicht taub war. Er entging nur knapp einem Schlag mit dem Pistolengriff in die Nierengegend. Genau wie die anderen Geiseln wurde er nach Baccarat gebracht. Als Frieda dies erfuhr, beschloss sie, sich zu Fuß nach Baccarat zu begeben, um ihrem Mann eine Decke und Zigaretten zu bringen. Als sie am 30. August 1944 die Haxo-Kasernen erreichte, erfuhr sie, dass ihr Mann mit 78 anderen Geiseln woanders hingebracht worden war. Er gehörte zu den 112 Geiseln, die am Sonntag, den 27. August 1944 vom Kommando Wenger (SD) im Dorf Pexonne (Departement Meurthe-et-Moselle, Frankreich) im Zuge des Kampfes gegen die Maquisards in den Vogesen-Ausläufern verhaftet wurden. Nach einer Internierung im Konzentrationslager Struthof unter der Häftlingsnummer 26890 wurde er zuerst nach Dachau und schließlich nach Mauthausen deportiert. Er starb am 6. Mai 1945 im Alter von 32 Jahren in Ebensee unter der Häftlingsnummer 99361.

Guillaume Maisse

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