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August Störzer 1884 - 1940 Bearbeiten

Geboren 28.5.1884 in Herchen
Gestorben 24.1.1940 in Mauthausen

Biografie

Erwin Gostner erwähnt Störzer mehrfach, beschreibt auch sein Ende:

„Ich komme wirklich in den Steinbruch zurück. Die Kälte macht uns völlig fertig, an den eisigen Werkzeugen bleibt die Haut in Fetzen hängen. Neidisch blicken wir auf die Zivilisten, die in warmen Monturen und mit Handschuhen versehen, neben uns arbeiten. In den Pausen kochen sie sich Tee, wir können zuschauen. Fast jeden Tag sterben mehrere. Wir tragen die Toten in eine Werkzeugbaracke, Störzer hat die meisten auf dem Gewissen. Seitdem er von uns geschlagen worden ist, hat er nichts Menschliches mehr an sich. Aber auch ihn ereilt das Schicksal. Eines Morgens sehe ich im Steinbruch, wie ein Zigeuner sich oberhalb der Stelle, an der Störzer steht, zu schaffen macht. Mit einem Brecheisen wälzt er einen riesigen Block an den Rand der Wand, unter der Störzer steht. Mit der Hand gibt er den in der Nähe befindlichen Häftlingen ein Warnungszeichen, dann stürzt er den Stein gerade auf Störzers Kopf. Der gurgelt noch einmal auf und sinkt mit zerschmettertem Kopf nieder. Der Zigeuner ist schnell abseits gesprungen, die hinzueilenden Zivilarbeiter erklären der SS.-Aufsicht, daß der Stein zufällig ins Gleiten gekommen sein muß. Störzer wird zu seinen Opfern gelegt, die ihm an diesem Tag vorangegangen sind. Eine Nachforschung findet nicht statt. Die SS. hat jetzt andere Sorgen. Dem Zigeuner schenken wir ein Brot dafür, daß er uns von diesem Scheusal erlöst hat.“

Bernhard Kathan

 

Quelle:

Erwin Gostner: 1000 Tage im KZ. Ein Erlebnisbericht aus den Konzentrationslagern Dachau, Mauthausen und Gusen (Innsbruck 1945), S. 114.

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