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Sándor Rátkai Bearbeiten

Geboren 1869 in Subotica
Gestorben .5.1945 in Mauthausen

Biografie

Nachdem er mehrere Jahre als Sänger mit einer Operntruppe von Stadt zu Stadt gezogen war, war Sándor Rátkai einer der ersten, der sich in der Stadt Miskolc in Ungarn niederließ und dort an der Gründung eines Opernhauses mitwirkte. Noch heute hängt ein großes Porträt (45" x 65") von ihm in der Eingangshalle des Nationaltheaters in Miskolc. Nach dem Tod seiner Frau, die ebenfalls Opernsängerin gewesen war, zog Sándor Rátkai zur Familie seines Sohnes nach Debrecen (Ungarn).

Zusammen überlebten sie zahlreiche Schrecken des Krieges. Sándor Rátkai wurde in einem Viehwagon von Debrecen nach Wien deportiert, wo er in einer Schule inhaftiert wurde und nach Bombenangriffen Schutt und Trümmer wegräumen musste. Der 76-jährige Sándor musste sich zusammen mit seiner Schwiegertochter Edit und der Enkelin Judit Rátkai auf den Todesmarsch von Wien nach Mauthausen begeben. Seine neunjährige Enkelin stützte ihn auf dem Marsch so gut sie konnte, damit er nicht von den Wachen erschossen wurde. Alle drei überlebten den Todesmarsch und verbrachten danach den Großteil des Monats April 1945 in dem extrem überfüllten Zeltlager nördlich des Hauptlagers Mauthausen. Hier herrschten furchtbare Zustände.

Sándor versuchte zwischen den Zählappellen und dem Entsorgen der Toten für etwas Ablenkung zu sorgen und unterhielt die Mithäftlinge mit seinen Liedern. Nach ihrer Befreiung brach er zusammen mit vielen anderen Häftlingen in ein Lebensmittellager ein und stopfte Unmengen an Rohzucker in sich hinein, da sie alle am Verhungern waren. In seinem extrem geschwächten und schlechten Zustand vertrug er diesen Zuckerschock nicht und starb innerhalb weniger Tage. Er starb in einem in Mauthausen eingerichteten provisorischen Krankenhaus irgendwann zwischen dem 8. und dem 12. Mai 1945.

Judy Winkel, Enkelin, und Rita Vali, Urenkelin

 

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