Jacob Thalmay wurde am 21. Jänner 1904 in Warschau geboren. Im Jahr 1905 kamen er und seine vier Geschwister mit ihren Eltern, Lipa und Hannah, nach Dänemark. Im Jahr 1934 heiratete er Johanne Bornstein und 1935 kam ihr Sohn Bent zur Welt.
Jacob wurde zum Optiker ausgebildet und hatte sein eigenes Geschäft im Zentrum von Kopenhagen. Er hatte ein großes musikalisches Talent und sprach Französisch und Deutsch sowie Jiddisch, Polnisch und Dänisch fließend.
Während des Zweiten Weltkrieges beteiligte er sich am dänischen Widerstand. Dies umfasste sowohl Sabotage gegen die Nationalsozialisten, als auch die Herstellung illegaler Publikationen, Flüchtlinge zu verstecken oder Menschen nach Schweden in Sicherheit zu bringen. Im Jahr 1943 schickte er seine Frau und seinen Sohn mit einem Fischerboot ins neutrale Schweden, wohin die meisten dänischen Jüdinnen und Juden flohen. Jacob beschloss, in Dänemark zu bleiben, um weitere Personen retten zu können.
Er erfuhr, dass ein Teil seiner Familie gefasst und danach ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden war. Er verkleidete sich als Nazi-Offizier, ging zum Hauptquartier der Gestapo und versuchte, sie wieder zurück nach Dänemark zu bringen. Leider wurde er von einem dänisch-isländischen Nazi-Kollaborateur erkannt, der früher sein Nachbar gewesen war.
Jacob wurde von den Nationalsozialisten verhaftet und saß in mehreren Gefängnissen in Dänemark, bevor er dann ins KZ Sachsenhausen deportiert wurde. Im August 1944 wurde er nach Auschwitz überstellt und nahm von dort an einem Todesmarsch nach Mauthausen teil, wo er am 9. März 1945 im Außenlager Melk zusammenbrach und starb.
Charlotte Thalmay
Charlotte Thalmay ist die Enkelin von Jacob Thalmay.
Aus dem Englischen von Lykke Larsen und Merethe Aagaard Jensen
Jacob Thalmay was on born 21 January 1904 in Warsaw, Poland. He and his four other siblings came to Denmark in 1905 with their parents Lipa and Hannah. He married Johanne Bornstein in 1934 and they had a son, Bent, who was born in 1935.
Jacob trained as an optician and had his own shop in the centre of Copenhagen. He had a great talent for music and was fluent in many languages, i.e. French and German, besides Yiddish, Polish and Danish.
At the beginning of the Second World War he got involved with the Danish resistance. Activities included sabotage against the Nazis as well as producing illegal publications, hiding refugees and bringing people to safety to Sweden.
In 1943 he sent his wife and son on a fishing boat to neutral Sweden, like most of the Danish Jews. Jacob decided to stay in Denmark to continue the work of rescuing others.
He realised that a part of the family had been captured and sent to the Theresienstadt concentration camp. He dressed up as a Nazi officer, went to the Gestapo headquarters and tried to have them sent back to Denmark. Unfortunately he was recognised by a Danish/Icelandic Nazi collaborator who used to be a neighbour of his.
Jacob was arrested by the Nazis and went through several prisons in Denmark before being sent to Sachsenhausen. In August 1944 he was transferred to Auschwitz and participated in the death march to Mauthausen (Melk), where he collapsed and died on 9 March 1945.