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Józef Cebula 1902 - 1941 Bearbeiten

Geboren 23.3.1902 in Malnia
Gestorben 9.5.1941 in Mauthausen

Biografie

Pater Jozef Cebula OMI wurde am 23. März 1902 in Malnia, heute Polen, als erstes von drei Kindern geboren und starb am 9. Mai 1941 im Todesstreifen der Postenkette des Steinbruches Wienergraben. Er ist der erste Angehörige des Ordens der Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria (OMI), dessen Blutzeugnis die Kirche offiziell als ein Martyrium und als ein Beispiel christlichen Lebens bestätigt hat. Nach seiner Matura trat er am 14. August 1921 in das Noviziat der damals im Aufbau befindlichen, neuen polnischen Oblatenprovinz ein. Frater Jozef Cebula absolvierte seine Studien der Theologie und Philosophie daraufhin in Lüttich und in Lubliniec und wurde am 5. Juli 1927 zum Priester geweiht. Auch als junger Priester wirkte er weiterhin als Lehrer und Erzieher im Juniorat der Oblaten in Lubliniec, dem er von 1931 bis 1937 als Superior vorstand. Am 1. August 1937 wurde er auch Novizenmeister der polnischen Ordensprovinz sowie Superoir des Noviziatshauses in Markowice. Nach dem Überfall des Deutschen Reiches auf Polen wurde Pater Jozef Cebula bereits am 18. September 1939 ein erstes Mal von der Gestapo inhaftiert. Pater Cebula musste dann im Mai 1940 erleben, wie die Gestapo alle seine Novizen über das KZ Dachau auch in das KZ Gusen deportierte (siehe z.B. Frater Jan Szamocki, Frater Alfons Manka und Mieczyslaw Frala) und die verbliebenen Brüder dann am 31. Oktober 1940 aus der Oblatenkommunität in Markowice vertrieb. Trotz Seelsorgeverbot schlug sich Jozef Cebula dann als Arbeiter und abends im geheimen als Priester durch. Da er sich aber gegen das erlassene Seelsorgeverbot hinwegsetzte wurde er denunziert und nach kurzer Haft in Inowraclaw am 18. April 1941 als Schutzhäftling Nr. 70 in das KZ Mauthausen eingeliefert. Dort wurde er bei seiner Ankunft von SS-Schergen besonders gedemütigt und brutal behandelt. Weil das Zertrümmern von Steinen im Steinbruch Wienergraben für ihn zu kräfteraubend war wurde er dort immer wieder brutal geschlagen, ehe ihn die SS dann am 9. Mai 1941 in den Todesstreifen der Postenkette des Steinbruches Wienergraben trieb. P. Jozef Cebula wurde am 13. Juni 1999 in Warschau zusammen mit 107 anderen polnischen Märtyrern, die während des Zweiten Weltkrieges Opfer des NS-Terrors geworden sind, seliggesprochen (siehe Wlodzimiersz Laskowski).

Weiterführende Literatur:
Jan Mikrut (Hg.). Blutzeugen des Glaubens: Martyologium des 20. Jahrhunderts. Band 2, Diözesen: Graz-Seckau-Linz. Dom-Verlag, Wien 2000. S. 99-107.

 

 

Rudolf A. Haunschmied

Geboren und aufgewachsen in St. Georgen/Gusen widmete sich R. Haunschmied schon seit frühester Jugend neben Ausbildung und Brotberuf der Erforschung der Geschichte des KZ-Komplexes Gusen I, II & III. Ing. Haunschmied gibt sein in allen Teilen der Welt gesammeltes Wissen seit mehr als 30 Jahren in Form von Publikationen, Studienzirkeln, Vorträgen, Führungen, Filmprojekten und Workshops an Fachhistoriker und Interessierte weiter. Als Mitbegründer des Gedenkdienstkomitees Gusen (www.gusen.org) war er auch Mitwirkender der Reforminitiative Mauthausen des österr. Bundesministeriums für Inneres und setzte sich neben der weiteren Erforschung der Lagergeschichte im Runden Tisch des Bundesdenkmalamtes in Wien seit Jahren auch für die Erhaltung, den Denkmalschutz und die Einbeziehung einzelner noch verbliebener baulicher Reste der Lager von Gusen in eine Erinnerungslandschaft "St. Georgen-Gusen-Mauthausen" ein. Rudolf A. Haunschmied bemührt sich auch bereits seit vielen Jahren um die Schaffung einer unterirdischen Gedenkstätte für das ehemalige KZ Gusen II im noch verbliebenen Teil der Stollenanlage „Bergkristall“ in St. Georgen/Gusen ein. Die oberösterreichische Landesregierung würdigte die bereits mehrfach ausgezeichnete Pionierarbeit von Ing. Rudolf A. Haunschmied durch die Zuerkennung des Funktionstitels Konsulent für Wissenschaft.

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