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Julius Scheidl 1893 - 1945 Bearbeiten

Geboren 29.1.1893 in Germanns
Gestorben 29.3.1945 in Mauthausen

Biografie

Julius Scheidl war ein Freund meines Großvaters, der mir von ihm erzählt hat. Er war ein Landwirt und Gastwirt aus Germanns, das damals durch Hitler ein Teil des Truppenübungsplatzes Allentsteig, damals Döllersheim, werden sollte bzw. teilweise auch geworden ist. Insgesamt wurden ca. 7.000 Menschen aus diesem Teil des Waldviertels durch das NS-Regime gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Er äußerte in seiner Gastwirtschaft negative Dinge über Hitler. Unter anderem soll er gesagt haben, die Menschen sollen „ihre Schießprügel“ endlich wegwerfen – sprach sich also gegen den Krieg aus. Er dürfte sich auch geweigert haben, Land von enteigneten Juden oder anderen Verfolgten zu kaufen und seine Heimat zu verlassen. Das reichte, dass er denunziert, von der Gestapo verhaftet und verhört und in einem ersten Urteil zum Tode verurteilt wurde. Aufgrund eines Gnadengesuches seiner Familie kam es zu einer Neuaufnahme des Verfahrens, das mit einem Freispruch endete. Trotzdem wurde er in die sogenannte „Vorbeugehaft“ genommen und ins KZ Mauthausen geschickt, wo er kurz vor Kriegsende starb.

Mag. Eva Schütz

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