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Gottfried Gutzelnig 1896 - 1945 Bearbeiten

Geboren 9.11.1896 in St. Veit
Gestorben 27.3.1945 in Melk

Biografie

Gutzelnig, wohnhaft in Lienz, war in Huben bei Matrei in Osttirol in einem Sägewerk beschäftigt und geriet dort wegen wiederholter regimekritischer Bemerkungen in Auseinandersetzungen mit einem Arbeitskollegen, der im Ort als überzeugter Anhänger der Nationalsozialisten galt und Gutzelnig im Frühjahr 1944 offenbar mehrfach bei der Ortsgruppenleitung wegen „abfälliger Äußerungen gegen führende Persönlichkeiten der NSDAP“ denunzierte. Die Gestapo Lienz verhaftete Gutzelnig am 30.3.1944 und überstellte ihn zunächst in das KZ Dachau, wo er mit der Häftlingsnummer 66.275 registriert wurde. Auch die Lebensgefährtin Gutzelnigs wurde für mehrere Wochen inhaftiert, dann aber entlassen. Sein weiteres Schicksal ist nur aus Transport- und Zugangslisten der Lager Dachau, Auschwitz und Mauthausen rekonstruierbar. Welche Gründe seine vorübergehende Verlegung nach Auschwitz im Oktober 1944 hatte, ist nicht bekannt. Am 25.1.1945 traf Gutzelnig in Mauthausen ein, von wo sein Weitertransport in das Nebenlager „Quarz“ in Melk/Donau erfolgte. Bis zu 10.000 Häftlinge waren hier für eine Tochterfirma der Steyr-Daimler-Puch AG in der Errichtung einer unterirdischen Produktionsstätte eingesetzt. Unmenschliche Arbeitsbedingungen und Misshandlungen forderten mindestens 4.800 Todesopfer. Unter ihnen war auch Gottfried Gutzelnig, der nach Angaben im Totenbuch Mauthausen an „Herzschwäche“ verstarb.

Dr. Gisela Hormayr

 

Quellen:

Tiroler Landesarchiv, Vr/Vg Osttirol, 18 Vr 688/46 und 22 Vr 2963/47

Internationaler Suchdienst (ITS) Bad Arolsen

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