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Martin Hirsch 1900 - 1941 Bearbeiten

Geboren 28.8.1900 in Náchod
Gestorben 30.10.1941 in Mauthausen

Biografie

Das Feuer im Treibstofflager Welzel brach in der Nacht vom 30. auf den 31. August 1941 gegenüber dem Bahnhof in Náchod aus. Es folgte eine Verhaftung unschuldiger Menschen, da das Feuer als Sabotageakt qualifiziert wurde. Auch später wurde nicht nachgewiesen, wer es gelegt hatte. Insgesamt wurden aus Náchod am 9. September 1941 71 Personen in die Kleine Festung Terezín (Theresienstadt) gebracht, darunter 31 Juden; bei diesen 71 Personen sind die Besitzer des Lagers Karel und František Welzel, die separat verhört wurden, nicht mit eingerechnet. Zusammen mit 29 verhafteten Bürgern aus Úpice (Eipel) bildeten sie die von der Gestapo verlangten einhundert Geiseln. Ein Teil von ihnen wurde zu Beginn des 1. Standrechts nach dem Amtsantritt von Reinhard Heydrich (Anfang Oktober 1941) in das KZ Mauthausen verschleppt, von diesen kehrte Ende des Jahres 1942 ein einziger zurück - Hubert Rokoš, der Sohn des gleichnamigen Eigentümers des Bahnhofsrestaurants in Náchod. Nach den bisher ermittelten Informationen wurden im KZ Mauthausen elf Bürger Náchods zu Tode gefoltert, einschließlich des Eigentümers des Treibstofflagers, Karl Welzel. In der Kleinen Festung Terezín (Theresienstadt) kam ein Bürger aus Úpice (Eipel) um. Die übrigen wurden nach 2 Monaten am 31. Oktober 1941 entlassen und kehrten nach Hause zurück.

 

Seine Eltern Isidor Hirsch und Regina Hirschová, geborene Bryová, wohnten im Jahre 1941 in Praha X, Jihlavská Nr. 22. Im Verhaftungsprotokoll von Martin Hirsch aus dem Jahre 1941 sind ebenfalls die Schwestern Frida (Frieda) und Hana aufgeführt.

Martin Hirsch war in Náchod als Gynäkologe tätig. Seine Ehefrau Leonora, geb. Landauová (am 3. Jänner 1899 Tarnov) war Zahnärztin. Sie arbeitete kurz in Červený Kostelec (Rothkosteletz) und ab dem 1. Juli 1927 in Náchod. Sie hatten einen Sohn, Jindřich (27. August 1929 Trutnov).

Martin Hirsch wurde nach dem Feuer im Treibstofflager Welzel in Náchod am 31. August 1941 auf Befehl der Gestapo festgenommen, als Geisel in Haft genommen und am 9. September 1941 in die Kleine Festung Terezín deportiert. Nach ungefähr einem Monat wurde er in das KZ Mauthausen transportiert, wo er am 31. Oktober 1941 umkam.  

Seine Ehefrau und sein Sohn kamen im KZ Auschwitz-Birkenau um, wohin sie am 1. Februar 1943 aus dem Ghetto Terezín transportiert wurden.

Alena Čtvrtečková

Alena Čtvrtečková forscht und publiziert zur jüdischen Verfolgung in Náchod (Tschechische Republik)

Quellen:

Staatliches Kreisarchiv (SOkA) Náchod, Z 2-1, Verzeichnis der im politischen Bezirk Náchod wohnhaften Juden, 05.06.1941.

SOA Zámrsk, MLS Hradec Králové, Albert Hardtke 1945-1947, Ls 33/47, Karton 72, Blatt 78 Festnahmeprotokoll M. Hirsch.

Šimáně, Jan: Je tady Gestapo! (Hier ist die Gestapo!), Červený Kostelec (Rothkosteletz) 1946, S. 184.

Ein Foto von MUDr. M. Hirsch wurde im Nachlass von Leo Strass aufbewahrt, auf dessen Rückseite ist in der Handschrift von Leo Strass das Todesdatum 31. Oktober 1941 angegeben. Das gleiche Datum gibt auch Šimáně an.

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