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Zbigniew Kowalski 1922 - 1940 Bearbeiten

Geboren 9.4.1922 in Brzezce
Gestorben 9.8.1940 in Gusen

Biografie

Zbigniew Kowalski war bis September 1939 Schüler im Gymnasium in Kęty, welches sich in der heutigen Kościuszkostraße befand. Vor seiner Festnahme arbeitete er, wie sein Vater Kazimierz Kowalski, in der Kohlengrube in Brzeszcze. Am Tag der Festnahme von Zbigniew Kowalski in Brzeszcze wurden im Kreis Oświęcim, Kęty eingeschlossen, Studentinnen und Studenten, Lehrerinnen und Lehrer und andere Menschen verhaftet, die man der Zusammenarbeit mit der Widerstandsbewegung verdächtigte.

Im Konzentrationslager traf mein Bruder auf seine Professoren aus dem Gymnasium, die ebenfalls festgenommen worden waren. Viele von ihnen starben. Mein Vater Kazimierz Kowalski erhielt die Nachricht über den Tod meines Bruders. Die Deutschen informierten ihn, dass er an einer Hirnhautentzündung gestorben wäre. Dies entsprach jedoch nicht der Wahrheit, wie mein Vater von einem Freund meines Bruders erfuhr, der glücklicherweise überlebte und nach dem Krieg nach Hause zurückkehrte.

Seinem Bericht zufolge geschah Folgendes: Als Gefangene arbeiteten sie in den Steinbrüchen. Nach dem Morgenappell wurden die Nummern der Häftlinge aufgerufen, die im Lager bleiben sollten, der Rest marschierte zur Arbeit. Unter den im Lager zurückgebliebenen Häftlingen war mein Bruder, der die Häftlingsnummer 6917 hatte. Wie sein Freund erzählte, lag mein Bruder bei dessen Rückkehr aus dem Steinbruch im Sterben und starb schließlich in dessen Armen. Nach den Erzählungen anderer Häftlinge bekamen jene, die im Lager geblieben waren, eine Phenolinjektion ins Herz. Dies waren frühe Versuche, Häftlinge mit Phenol zu ermorden. Darüber berichteten auch die Zeitungen in der Nachkriegszeit, die mein Vater las. Leider kann ich diese Zeitungen nicht mehr finden, obwohl ich weiß, dass mein Vater diese als Talisman aufbewahrte. Auf jeden Fall war es ein schrecklicher Tod eines so jungen Mannes. Als Beweis habe ich ein Stück Bleistift, auf dem der Zahnabdruck meines Bruders zu sehen ist. Er hatte vor Schmerz in diesen Bleistift gebissen. Der Freund meines Bruders, in dessen Händen er starb, brachte uns dieses Andenken.

Barbara Stachura

Barbara Stachura ist die Schwester von Zbigniew Kowalski

 

Aus dem Polnischen von Katharina Czachor

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