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Jan Bożym 1920 - 1941 Bearbeiten

Geboren 23.6.1920 in Okunin
Gestorben 7.6.1941 in Gusen

Biografie

Jan Bożym lebte während des Zweiten Weltkrieges in seinem Elternhaus in Okunin im Landkreis Płońsk, wo er als Schlosser arbeitete. Am 3. April 1940 wurde er zusammen mit den Freunden Antoni Bieńkowski, Piotr Mariański und Jan Cybulski in seinem Heimatdorf vom Grenzpolizeikommissariat Modlin festgenommen und in das Durchgangs- und Arbeitserziehungslager Soldau (Działdowo) gebracht. Den Grund für die Verhaftung der vier polnischen Jugendlichen lieferte der Verdacht auf Vergrabung der Waffen und Munition in den Wäldern bei Modlin. Dies sollen sie bereits während des Septemberkampfes 1939 getan haben, um sie bei künftiger „Widerstandsaktion gegen die Deutschen auszugraben, unter die Bevölkerung zu verteilen und selbst mit der Waffe in der Hand Polens Unabhängigkeit wieder zu erringen.“ Alle vier Verdächtigten gestanden die Tat. Während ihrer Inhaftierung konnten die Polizeibeamten tatsächlich die versteckten Waffen ausgraben. Im September 1940 beantragte Gestapo Zichenau für die festgenommenen Polen Schutzhaft im Konzentrationslager Mauthausen. Der 16-jährige Jan Cybulski starb noch im Durchgangslager an den Folgen seiner Misshandlungen. Bei Bożym begründete Gestapo die KZ-Strafe mit seiner deutschfeindlichen Einstellung, die „befürchten lässt, er werde in Freiheit alles tun, um die deutschen Belange zu gefährden.“ Jan Bożym und Piotr Marianski wurden am 22. November 1940 nach Mauthausen überführt, nachdem der im Durchgangslager Soldau zuständige Arzt sie für haft- und lagerfähig erklärt hatte. Beide starben in Gusen: Jan Bożym am 7. Juni und Piotr Mariański am 20. September 1941. Im Dorf Okunin erinnert heute ein Denkmal an die 60 von deutschen Besatzern ermordeten Einwohner. Dort sind auch die Namen Jan Bożym, Antoni Bieńkowski, Piotr Mariański und Jan Cybulski verewigt.

 

Quellen:

Häftlingspersonalkarte von Jan Bożym, in: Aroslen Archives, 1.1.26/1373637

Personalakte von Jan Bożym, in: Arolsen Archives, 1.2.2.1/11413037 (Bestand: Gestapo Zichenau)

 

Autorin: Dr. Katarzyna Woniak – Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

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