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Florián Ibáñez Marín 1903 - 1941 Bearbeiten

Geboren 27.3.1903 in Almansa
Gestorben 6.9.1941 in Gusen

Biografie

Am 9. Mai 2014 brachte die Stiftung Salvador Seguí, die sich für die Erinnerung an die libertäre Bewegung einsetzt, eine Gedenktafel zu Ehren von Florián Ibáñez an der Stelle an, wo sein Haus in der Carrer Josep Serrano im Arbeiterviertel Can Baró in Barcelona stand. Bei diesem Anlass, bei dem auch ein Vertreter der Amical de Mauthausen eine Rede hielt, wurde dieses Anarchisten gedacht, der nach einem langen Kampf für die Arbeiterrechte in Hitlers Lagern den Tod fand. Florián wurde am 27. März 1903 in den Schoß einer bescheidenen Familie in Almansa (Provinz Albacete) geboren. In jungen Jahren erlernte er angeblich das Schusterhandwerk. Nach einem Aufenthalt in Elche kam er nach Barcelona, wo er sich endgültig niederließ. In seiner Wohnung in der eingangs genannten Straße lebte auch seine Schwester Josefa. Durch diesen Umstand konnten die Ereignisse nachvollzogen werden, die während der langen Franco-Diktatur verborgen blieben. Als Josefa verstarb, leiteten ihre Töchter die Schritte zum Antritt des Erbes ein. Im Grundbuchamt wurde ihnen mitgeteilt, dass ihr Onkel Florián als Mitbesitzer der Wohnung im Carrer Josep Serrano eingetragen war. Solange sie kein Dokument vorlegen konnten, das dessen Tod beglaubigte, würden sie die Immobilie nicht übernehmen können. Sie waren überrascht, denn sie wussten gar nicht, dass die Wohnung auch ihrem Onkel gehörte, der – so hatte es ihnen die Mutter erzählt – im Krieg ums Leben gekommen war. Sie tappten in mehrerer Hinsicht im Dunkeln: Wo sollten sie zu suchen beginnen? Wie und wo konnten sie Informationen finden, die den Tod ihres Onkels Florián bestätigten? Unter welchen Umständen war er ums Leben gekommen? Wen konnten sie um Hilfe bitten? Zum Glück ermöglichte ihnen die Unterstützung einer Freundin französischer Herkunft, die sich sehr für den Spanischen Bürgerkrieg interessierte, eine Antwort auf all diese Fragen. Durch eine einfache Suche im Internet erfuhren sie, dass ihr Onkel Florián am 6. September 1941 in Gusen ums Leben gekommen war. Anhand dieser Information fanden sie eine Möglichkeit, die bürokratischen Hürden zu nehmen. Dennoch wollten sie mehr über ihren Onkel erfahren. So wurde ihnen bekannt, dass er ein aktiver Anarchosyndikalist war, der in jenen turbulenten Jahren den Klassenkampf an vorderster Front mitführte. Er kämpfte auch als Antifaschist im Spanischen Bürgerkrieg und musste im Zuge der republikanischen Niederlage nach Frankreich ins Exil. Dort wurde er im Frühling 1940 von den Deutschen verhaftet und am 21. Jänner 1941 nach Mauthausen deportiert. Sein letzter Aufenthaltsort war das Lager in Gusen, wo er drei Monate später starb. Die schlichte Metalltafel, die an den Ort erinnert, wo sein Haus stand, wird von den Anrainern wahrgenommen, und obwohl viele nicht wissen, um wen es sich handelt, hat sein Name seinen Weg ins kollektive Gedächtnis der Stadt gefunden.

Juan M. Calvo Gascón

Amical de Mauthausen y de otros campos y de todas las víctimas del nazismo de España

Quelle:

http://www.barceloninsdeportats.org/es/501/ibanez-marin-florian/biografia.html

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