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Jindřich Šenk 1914 - 1942 Bearbeiten

Geboren 14.7.1914 in Heřmanovice
Gestorben 14.3.1942 in Mauthausen

Biografie

Das Feuer im Treibstofflager Welzel brach in der Nacht vom 30. auf den 31. August 1941 gegenüber dem Bahnhof in Náchod aus. Es folgte eine Verhaftung unschuldiger Menschen, da das Feuer als Sabotageakt qualifiziert wurde. Auch später wurde nicht nachgewiesen, wer es gelegt hatte. Insgesamt wurden aus Náchod am 9. September 1941 71 Personen in die Kleine Festung Terezín (Theresienstadt) gebracht, darunter 31 Juden; bei diesen 71 Personen sind die Besitzer des Lagers Karel und František Welzel, die separat verhört wurden, nicht mit eingerechnet. Zusammen mit 29 verhafteten Bürgern aus Úpice (Eipel) bildeten sie die von der Gestapo verlangten einhundert Geiseln. Ein Teil von ihnen wurde zu Beginn des 1. Standrechts nach dem Amtsantritt von Reinhard Heydrich (Anfang Oktober 1941) in das KZ Mauthausen verschleppt, von diesen kehrte Ende des Jahres 1942 ein einziger zurück - Hubert Rokoš, der Sohn des gleichnamigen Eigentümers des Bahnhofsrestaurants in Náchod. Nach den bisher ermittelten Informationen wurden im KZ Mauthausen elf Bürger Náchods zu Tode gefoltert, einschließlich des Eigentümers des Treibstofflagers, Karl Welzel. In der Kleinen Festung Terezín (Theresienstadt) kam ein Bürger aus Úpice (Eipel) um. Die übrigen wurden nach 2 Monaten am 31. Oktober 1941 entlassen und kehrten nach Hause zurück.

Im Frühjahr 1941 wurde Šenk in das Strafarbeitslager Lety, Außenposten Mirovice, einberufen, wie seine Ehefrau Anna in ihrem am 19. März 1941 an das Kreisamt Náchod übersandten Antrag auf Unterstützung anführte.

Nach dem Brand im Treibstofflager Welzel in Náchod wurde er am 31. August 1941 als Geisel in Haft genommen und am 9. September 1941 in die Kleine Festung Terezín (Theresienstadt) transportiert. Wahrscheinlich nach einem Monat wurde er in das KZ Mauthausen gebracht. Gemäß einer Mitteilung des Nationalarchivs Praha kam Jindřich Šenk am 14. März 1942 um.

Ing. Josef Výborný (Pardubice-Pardubitz) beschäftigte sich mit dem Schicksal der Opfer des Zweiten Weltkriegs, die aus Heřmanův Městec (Hermannstädtel) stammten. Dank dessen besitzt er von seinem Mitschüler Alois Šenk eine Kopie einer Postkarte aus Mauthausen, die Jindřich Šenk an seine Ehefrau Anna geschickt hatte.

Abschrift:

„An Frau Anička Šenková, Náchod II, Branka 799, Protektorat Böhmen und Mähren.

Befinde mich ab 15. Oktober 1941 im Konzentrationslager Mauthausen (Oberdonau), Block: 12, Stube A.

Meine Adresse: Šenk Jindřich, Nr. 6127, geb. 14. Juli 1914, K. L. Mauthausen (Oberdonau), Block: 12, Stube: A.“

Alena Čtvrtečková

 

Alena Čtvrtečková forscht und publiziert zur jüdischen Verfolgung in Náchod (Tschechische Republik).

 

Quellen:

SOkA Náchod, OkÚ Náchod, Karton 207, III/8 Antrag von Anna Šenková auf Unterstützung vom 19. März 1941.

SOkA Náchod, Kreisamt Náchod III 1939-1944, Katalog der Präsidialakten, Karton 195, Nr. 1396 Antrag von Anna Šenková auf Unterstützung nach Verhaftung ihres Ehemannes, September 1941.

Abschrift des Schreibens von der Zusammenkunft von Alena Čtvrtečková mit Ing. Josef Výborný, Pardubice-Zelené předměstí, Wolkerova 2136, wahrscheinlich im Jahre 2008.

Nationalarchiv Prag 4-Chodovec, Fonds der Okkupations-Gefängnisakten (Abkürzung OVS), Karton 29, Verzeichnis der in Mauthausen verstorbenen Personen mit tschechoslowakischer Staatsangehörigkeit - deren Todesdaten.

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