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Marcel Cools 1906 - 1942 Bearbeiten

Geboren 17.8.1906 in Flémalle
Gestorben 15.8.1942 in Gusen

Biografie

Marcel Cools war Gewerkschaftsdelegierter der Metallarbeiter in der Provinz Lüttich und Gemeinderatsmitglied der belgischen Arbeiterpartei in Lüttich, verantwortlich für Bildung. Von 28. Oktober bis 5. Dezember 1941 war er erstmalig als Geisel in der Festung von Lüttich inhaftiert, wurde dann aber freigelassen. Nach der Nominierung des rexistischen Kollaborateurs Charles Fréson zum Bürgermeister der Gemeinde Flémalle-Haute weigerte sich Marcel Cools, am Gemeinderat teilzunehmen. Er wurde am 22. Februar 1942 von der Feldgendarmerie inhaftiert und in die Festung von Huy gebracht. Man verurteilte ihn wegen „deutschfeindlicher Betätigung“ (Widerstand gegen die Besatzungsarmee) und antinationalsozialistischer Aktivitäten zu 15 Jahren Zwangsarbeit. Vermutlich war er von den Rexisten denunziert worden, die an der Spitze der Gemeinde von Flémalle-Haute standen. Nach einer wahrscheinlichen Zwischenhaft in Breendonck wurde er nach Mauthausen deportiert, wo er am 15. August 1942 in Gusen an Erschöpfung verstarb.

Seine Anerkennungsakte als Widerstandskämpfer bezeugte seine Mitwirkung bei der Verbreitung von mehreren illegalen sozialistischen Zeitungen, wie Die Welt der Arbeit, Besiegen, Bekämpfen ... Er war Mitglied des Widerstandsnetzes Amicale Antoine, gegründet von Antoine Longueville.

Marcel Cools war der Vater von André Cools, der später Staatsminister und Vorsitzender der Sozialistischen Partei wurde.

Paul Brusson berichtete über ihn: „Als wir in Mauthausen ankamen, hat man uns über unseren Beruf ausgefragt. Die republikanischen Spanier, die schon seit 1940 im Lager waren, hatten uns darüber informiert, dass der Beruf Maurer sehr gefragt sei: ‚Wenn ihr als Maurer arbeitet, hättet ihr das Recht auf einen zusätzlichen Suppennapf.‘ Ein Freund von Tihange, der Unternehmer war, entschied sich, sich als solcher auszugeben und schlug Marcel Cools dasselbe vor, was er auch tat. So haben wir uns Seite an Seite wiedergefunden, aber leider war Marcel Cools kein Arbeiter. Er hatte noch niemals eine Schaufel oder einen Pickel in der Hand gehabt, außer für den Spatenstich seines Hauses, und das war schon lange her.

Cools war sehr schnell erschöpft. Er schleppte sich dahin und bekam so viele Schläge, dass er im Laufe des Monats August 1942 daran zugrunde ging. Zu diesem Zeitpunkt sah er wie diese dürren und leblosen Häftlinge aus, wie man sie auf manchen Fotos sieht. Ich habe ihn zum letzten Mal ein oder zwei Tage vor seinem Tod gesehen, denn man sieht beim Sterben nicht zu.“

Marcel Cools

Marcel Cools ist der Enkel von Marcel Cools und Mitglied der Amicale des Prisonniers et des Ayants-Droits du camp de concentration de Mauthausen – Belgiques.

 

Aus dem Französischen von Andrea Peyrou

 

Quellen:

Amicale des Prisonniers et des Ayants-Droits du camp de concentration de Mauthausen.

Literatur:

José Villez: Aux portes de la vérité. Paul Brusson raconte … (Liege 2001).

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