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Josep Miret Musté 1907 - 1944 Bearbeiten

Geboren 14.4.1907 in Barcelona
Gestorben 17.11.1944 in Wien

Biografie

Josep Miret Musté wurde am 14. April 1907 in eine bescheidene Familie in Barcelona geboren, die von der ländlichen Region Tarragona in die katalanische Hauptstadt gezogen war. Er erlernte die Kunst der Schlosserei in der Berufsschule. Dort formierte sich seine fortschrittliche Haltung, die sich später im Kampf gegen die Diktatur von Primo de Rivera und anschließend in seiner Loyalität gegenüber der Demokratie und der Republik ausdrückte. Während seiner Zeit als Schüler stach er auch als Rugby-Spieler hervor. Mit 18 Jahren schloss er die Schule ab.

Seine drei Geschwister engagierten sich im antifaschistischen Kampf: Juana war Mitglied der Federación Anarquista Ibérica (FAI, Iberische Anarchistische Föderation), Magdalena sowie Conrad waren KommunistInnen. Der Weg von Conrad und Josep verlief parallel – beide führte ihr Weg schließlich ins Exil. Während der Zweiten Republik trat Josep in die Unió Socialistia de Catalunya (Sozialistische Union Kataloniens) ein und stieg zum Führer der Parteijugend auf. Diese war eine der politischen Kräfte, die am 23. Juli 1936 die – kommunistisch ausgerichtete – Partit Socialista Unificat de Catalunya bzw. Partido Socialista Unificado de Cataluña (Vereinigte Sozialistische Partei von Katalonien, PSUC) gründeten.

Nach dem franquistischen Staatsstreich im Juli 1936 schloss sich Josep den Gruppen an, die sich gegründet hatten, um die Republik zu verteidigen. Er war Mitglied des Comité de Milicias Antifascistas de Cataluña (Komitee der antifaschistischen Milizen von Katalonien) und wurde 1937 als Repräsentant der PSUC Berater für Versorgungs-und Verpflegungsangelegenheiten der katalanischen Regierung. Dazu entschlossen, sich am bewaffneten Kampf zu beteiligen, verließ er schließlich den Posten in der Regierung und beteiligte sich von nun an als politischer Kommissar direkt an unterschiedlichen Fronten: Belchite, Mediana, Huesca und Ebro.

Nach der Einnahme Kataloniens durch die Franquisten ging Josep mit seiner Familie ins Exil nach Frankreich. Seine Frau Cecilia Pedrerol und sein Sohn Josep, der auf ihrer Reise ins Exil geboren worden war, blieben in Perpignan. Josep reiste weiter Richtung Paris. Er lebte im Untergrund unter dem falschen Namen Jean Regnier und spielte eine Schlüsselrolle in der Résistance, indem er wichtige Aufgaben der Organisierung und Propaganda unter den exilierten kommunistischen Spaniern übernahm. Zusammen mit seinem Bruder Conrad gab er den Anstoß zur Gründung der ersten Zellen der Kommunistischen Partei Spaniens an der Atlantikküste sowie in mehreren Städten Frankreichs. Er schulte Kommandos in Sabotage, in der Verwendung von Sprengstoffen und in der Fälschung von Dokumenten.

Conrad wurde im Februar 1942 festgenommen und zu Tode gefoltert – ohne dass er einen einzigen Namen seiner Mitstreiter preisgab. Doch der Kreis um Josep wurde immer enger, bis er schließlich am 30. November 1942 in Paris, im Haus der Eltern seiner Partnerin im Widerstand, Lili Brumerhurst, festgenommen wurde. Auch sie wurde verhaftet. Er wurde in La Santé und Fresnes festgehalten und von dort am 27. August 1942 mit der Häftlingsnummer 34576 nach Mauthausen deportiert. Später wurde er nach Floridsdorf, einem Außenkommando von Mauthausen, überstellt. Nach einer Verwundung durch einen Bombenangriff wurde er am 17. November 1944 durch den SS-Angehörigen Hans Bühner ermordet. Dieser wies bereits einen langen kriminellen Werdegang auf. Am 14. März 1950 wurde er durch das Tribunal Général (Haupttribunal) in Rastatt zum Tode verurteilt und am 20. März desselben Jahres exekutiert.

 

Amical de Mauthausen y otros campos y de todas las víctimas del Nazismo en España

 

Aus dem Spanischen von Maria Hörtner

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