Karl Wälzel 1904 - 1940 Bearbeiten
Geboren 27.9.1904 in Naila
Gestorben 8.2.1940
Biografie
Karl Wälzel war Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und wurde bereits im März 1933 verhaftet und ins Zuchthaus Bayreuth überstellt. Nach jeder Freilassung betätigte er sich wieder als Agitator für die KPD. Wie eine Verwandte auf unsere Nachfrage sagte, warum er immer wieder ins Zuchthaus kam: „er tat nicht gut!“ Da er nicht gewillt war, sich den Nazis anzupassen und die Partei das so nicht akzeptieren konnte, kam er ins KZ Dachau. Wie aus den dort erhaltenen Unterlagen hervorgeht, wurde er zwischen Dachau und Mauthausen hin- und hergeschoben. Ich habe Buchenwald und Mauthausen besucht und weiß wie die Aufnahmerituale waren. Dass er so lange durchgehalten hat, nötigt mir mehr als Respekt ab. Noch konnte ich keine direkten Nachfahren von ihm ausfindig machen, aber es würde mich doch interessieren, wie seine Familie damit umging. Und er war einfacher Arbeiter im Steinbruch Selbitz. Was für mich noch viel beschämender ist, dass die ganze Sippe nie ein Wort über ihn verlor. Erst durch eine Seminararbeit im Leistungskurs Geschichte kamen seine Großnichten auf seine Spur, nachdem sie ihren Opa über den Beginn der Nazi-Herrschaft ausgefragt hatten und das war 2006! Bis dahin wurde alles totgeschwiegen und wir hatten keine Chance, Beteiligte aus der Zeit noch zu befragen. Und heute bewegen wir uns wieder in die Richtung: andere politische Meinungen zu diskriminieren, ebenso wie politische Flüchtlinge.
Hanna Wälzel-Köster, Großnichte