Luigi Soffiati 1915 - 1945 Bearbeiten
Geboren 6.9.1915 in Salizzole
Gestorben 9.5.1945 in Ebensee
Biografie
Luigi Soffiati wird am 6. September 1915 Salizzole (Vr) als Sohn von Mariano und Diomira Buratto geboren. 1924 übersiedelt er in das nahe Isola della Scala, wo er die Schule bis zur 6. Elementarstufe besucht.
Am 16. Oktober 1937 tritt er in die 62. Bezirksabteilung von Vicenza ein und am 30. November wird er dem Depot des 4. Pionierkorps von Verona zugeteilt. Nachdem er am 20. August 1938 auf unbegrenzte Zeit entlassen wurde, wird er am 6. September 1939 wieder zu den Waffen gerufen und am 23. September erneut auf unbegrenzte Zeit entlassen. Als am 20. Juni 1940 der Krieg ausbricht, kommt er zum Sanitätslager der 4. Armee. Zum Zeitpunkt der Musterung ist Soffiati als Beamter tätig. Während des Krieges handelt er mit Steinzeug und Waren aller Art und ist in der Kommunistischen Partei aktiv. Am 8. September 1941 wird ihm ein einjähriger Erholungsurlaub eingeräumt. Bei seiner Rückkehr betrachtet man ihn allerdings nur zur Ausübung von Tätigkeiten im Sitzen geeignet. Er wird für eine kurze Zeitspanne nach Verona zurückberufen. Dann wird er aber nach Bolzano gebracht. Wenige Tage vor dem Waffenstillstand erhält er die Genehmigung zu seiner Frau Dina Gemmo und dem Sohn zurückkehren zu dürfen. Der 8. September überrascht ihn zuhause.
Er schließt sich der im Gebiet von Isola della Scala aktiven Partisanenbrigade Anita und der lokalen Niederlassung des illegalen Comitato di Liberazione Nazionale (Komitee für die Nationale Befreiung) an. Am 22. November wird er schließlich von den Brigate Nere (Schwarze Brigaden) und der deutschen Gendarmerie verhaftet.
Am 5. September 1946 berichtet die Ehefrau von Soffiati bei der Untersuchungskommission für Heimkehrer aus der Gefangenschaft.
„Zum Zeitpunkt seiner Verhaftung in der Nacht war mein Ehemann in seiner Wohnung in Isola della Scala, wo Schwarzhemden und deutsche Gendarmen eine Razzia durchführten. Am 22. November 1944 wurde er dann nach Deutschland nach Mauthausen in das Lager Ebensee gebracht und am 9. Mai 1945 stirbt er nach Leiden und Misshandlungen.
Über sein Leben während der wenigen Monate im Deportations- und Vernichtungslager weiß ich nichts, weil ich nie direkte Nachrichten erhalten habe.“
Nach seiner Verlegung in das Lager von Bolzano wird er am 14. Dezember 1944 nach Mauthausen gebracht, wo er am 19. ankommt und als Schutzhäftling klassifiziert wird. Seine erste Häftlingsnummer ist 114107. Dann wird er in Ebensee interniert, wo er am 9. Mai 1945 verstirbt und am dortigen Friedhof in der Nähe des Lepetit-Denkmals beerdigt wird.
Leutnant Agostino Barbieri, der Kommandant des Partisanenbataillons von Isola della Scala erklärt am 3. September 1946, dass Soffiati in seinem Bataillon war und dort von Jänner 1944 bis zum 22. November den Grad eines politischen Kommissars innehatte.
Am 25. Oktober 1967 wird ihm das Kriegsverdienstkreuz verliehen.
Diese Biographie wurde von der ANED Verona erstellt
Literatur:
Federico Giordani, Il Comitato di Liberazione di Isola della Scala nella Resistenza veronese (Das Befreiuungskomitee von Isola della Scala in der Resistenza von Verona), Diplomarbeit, Betreuer Emilio Franzina, Universität Verona, Studienjahr 2012-2013.
Brunello Mantelli und Nicola Tranfaglia (Herausgeber), Il libro dei deportati. Ricerca del Dipartimento di Storia dell'Università di Torino (Das Buch der Deportierten. Forschung des Departments für Geschichte der Universität von Turin), Reihe I, Band 3, I deportati politici (Die aus politischen Gründen Deportierten), Mursia, Mailand 2009.
Gracco Spaziani, Deportati veronesi morti nei campi di concentramento e di sterminio (Die Deportierten von Verona, die in den Konzentrations- und Vernichtungslagern gestorben sind), Beilage Jänner 2015 zu Prigionia e deportazione nel veronese 1943-45 (Gefangenschaft und Deportation im Raum von Verona 1943-45), von Gracco Spaziani und Paola Dalli Cani, Cierre, Caselle di Sommacampagna (Vr), 2012.