Илья Назаров / Ilja Nasarow 1922 - 1944 Bearbeiten
Geboren 5.5.1922 in Torschiza
Gestorben 21.7.1944 in Melk
Biografie
Ilja Nasarow wurde am 5. Mai 1922 in Tortschitza in der Sowjetunion geboren. Er war als Landarbeiter beschäftigt.
Ilja wurde am 29. April 1944 in das KZ Mauthausen eingewiesen. Er wurde als „Zivilarbeiter“ russischer Nationalität registriert. „Zivilarbeiter“ waren ausländische Zwangsarbeiter, die sich eine „Straftat“ am Arbeitsplatz, wie politische Aktivität, Sabotage oder Entziehung von der Arbeit bzw. soziale Kontakte mit der lokalen Bevölkerung („Rassenschande“) zuschulden haben kommen lassen und daraufhin in einem Lager inhaftiert wurden.
Er wurde am 12. Mai 1944 in das KZ Melk transportiert, wo er als „Hilfsarbeiter“ beim Projekt „Quarz“ eingesetzt war. Er musste daher unter unmenschlichen Bedingungen schwerste körperliche Arbeit beim Bau der unterirdischen Stollenanlage in den Wachberg bei Roggendorf in der Nähe von Melk leisten.
Laut den SS-Akten flüchtete Ilja am 10. Juni aus dem KZ Melk. Bereits am Tag darauf wurde er aber in St. Pölten wiederergriffen.
Tatsächlich wurde Ilja nach seiner Wiederergreifung wieder in das KZ Melk gebracht und dort wurde Ilja Nasarow am 21. Juli 1944 im Alter von 22 Jahren gehängt.
Christina Kandler, Verein MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk
Quellen:
Internationaler Suchdienst, Arolsen Archives, Einträge für Ilja Nasarow, online unter: https://collections.arolsen-archives.org/de/search (11.6.2022).
United States Holocaust Memorial Museum, Holocaust Survivors and Victims Database, Einträge für Ilja Nasarow, online unter: https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php (11.6.2022).
Anette Eberle: Häftlingskategorien und Kennzeichnungen. In: Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 1: Die Organisation des Terrors. München 2005.
Bertrand Perz: Das Projekt „Quarz“. Der Bau einer unterirdischen Fabrik durch Häftlinge des KZ Melk für die Steyr-Daimler-Puch AG 1944–1945.Innsbruck/Wien 2014.