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Theodor Rakwetz 1925 - 1944 Bearbeiten

Geboren 25.1.1925 in Linz
Gestorben 14.10.1944 in Mauthausen

Biografie

Unvergessen: Theodor Rakwetz jun. 

Theodor Rakwetz jun. wurde am 25. Jänner 1925 als Sohn des gelernten Malers Theodor Rakwetz sen. und dessen Ehefrau Leopoldine in Linz an der Donau geboren. Von seinen Eltern wurde der Sohn liebevoll „Teddy“ gerufen. Rakwetz besuchte die Volksschule in Linz. 

Nachdem sein Vater, nach dessen aktiver Teilnahme an der Arbeitererhebung am 12. Februar 1934 in Linz, über die Tschechoslowakische Republik in die Sowjetunion fliehen musste, kam Theodor Rakwetz jun. nach einigen Wochen gemeinsam mit seiner Mutter nach Moskau nach. Dort wohnten sie im sogenannten „Schutzbundhaus“ in einer Seitengasse der Gorkistraße im Zentrum Moskaus. Hier lebte die Witwe des hingerichteten Wiener Schutzbundführers Karl Münichreiter in der Nachbarwohnung. Der junge Teddy Rakwetz war von 1934 bis 1938 im Moskauer Kinderheim Nr. 6 untergebracht. Er besuchte dort zuerst die Karl-Liebknecht-Schule, eine deutschsprachige Mittelschule, später eine russische Mittelschule. 

Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion meldeten sich die Kommunisten Vater und Sohn Rakwetz, die seit Jänner 1941 die sowjetische Staatsbürgerschaft besaßen, zum Einsatz in der Roten Armee. Zuerst der Vater, im Sommer 1941, und bereits im Oktober desselben Jahres auch der Sohn. Der Jungkommunist war damals erst 16 Jahre alt. Aufgrund seines jugendlichen Alters wurde Teddy im Winter 1942/43 auf einen politischen Lehrgang an der kommunistischen Parteischule in der Kleinstadt Kuschnarenkowo (nahe Ufa) geschickt. Im Frühjahr 1943, inzwischen gerade 18 geworden, ging es zurück in die Rote Armee. 

Zusammen mit anderen Österreichern, unter ihnen auch der Neffe Richard Bernascheks, der Kommunist Hugo Müller aus Linz, wurden beide zu Fallschirmkundschaftern, das heißt für den Einsatz hinter der Front, ausgebildet. Theodor jun. war der jüngste Österreicher in der Sowjetunion, der Fallschirmkundschafter im Kampf gegen den deutschen Faschismus werden sollte. Ihr Auftrag war die Erkundung von reichdeutschen Truppentransporten und Industrieverlagerungen. 

Vater und Sohn Rakwetz landeten im Mai 1943 jedoch 30 km vor dem vereinbarten Punkt in der Nähe von Berlin und wurden unmittelbar nach der Landung festgenommen. Im März 1944 wurden beide an die Wiener Gestapo-Zentrale am Morzinplatz überstellt. Nach Unterlagen der Gestapo zwang diese die beiden zu einem so genannten „Funkspiel“ mit der Roten Armee. Das bedeutet, sie hätten den sowjetischen Funkpartnern falsche Angaben im Auftrag der Gestapo liefern sollen. Offenbar versuchte dabei der junge Rakwetz, die sowjetischen Stellen zu warnen. Dieser „Spielverrat“ bedeutete schließlich das Todesurteil für beide. Sein Vater war bereits am 19. Juli 1944 in das KZ Mauthausen eingeliefert worden, Theodor Rakwetz jun. wurde am 13. Oktober 1944 von der Gestapo Wien dorthin überstellt. 

Am 14. Oktober 1944 wurden beide im KZ Mauthausen ermordet, der Vater angeblich im „Bunker“. Beim Sohn findet sich in den Unterlagen der KZ-Lagerführung der Eintrag „auf Befehl des Reichsführer SS erhängt“. 

Im Krematorium von Mauthausen erinnert eine Gedenktafel des KZ-Verband/VdA OÖ an Vater und Sohn Theodor Rakwetz. Sie leisteten den eigenen Beitrag zur Befreiung, den die Moskauer Deklaration im Oktober 1943 vom österreichischen Volk eingefordert hat. 

 

KZ-Verband/VdA Oberösterreich (2024)

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