David Levy Kestenbaum Bearbeiten
Geboren 1926 in Ťačovo / Tyachiv
Gestorben 1945 in Gunskirchen
Biografie
Kestenbaum David Levy war das jüngste von elf Kindern von Josephine Pearl Gombo und Moshe Joshua Kestenbaum. Er war ungefähr 19 Jahre alt, als er in Gunskirchen, einem Außenlager des KZ Mauthausen-Gusen, ermordet wurde. David Levy war Zahntechniker und wollte Dentist werden. Daher reiste er von seiner Heimatstadt Ťačovo/Tyachiv – zu jener Zeit Karpato-Ruthenien (Tschechoslowakei), heute Teil der Westukraine – nach Budapest (Ungarn), um dort den Beruf zu erlernen, zu arbeiten und seinen Traum zu leben. Aber durch die Wirren des Krieges landete er 400 km westlich von Budapest im Konzentrationslager Mauthausen in Oberösterreich, wo die Menschlichkeit, wie wir sie kannten, nicht mehr existierte, und David Levy Kestenbaum sein Leben verlor.
David Levy wuchs in Ťačovo (Tschechoslowakei) in einem schönen und wohlhabenden Zuhause auf. Sein Elternhaus war der Mittelpunkt der Gemeinde, wo Bedürftigen unabhängig ihrer Religions- oder Rassenzugehörigkeit geholfen wurde und das auch allen Durchreisende immer offenstand.
Ein großer Teil der Familie verlor im Zweiten Weltkrieg sein Leben. Aber die Geschwister, die die unvorstellbaren Qualen in Auschwitz und auf den Straßen der Ukraine überlebten, wo sie als Zwangsarbeiter in den berüchtigten ungarischen Arbeitsbrigaden fast erfroren und verhungert waren, erzählten von den unfassbaren Leidens- und Heldengeschichten der Holocaust-Überlebenden in den Ghettos und Vernichtungslagern. Sie verließen die Schlachtfelder Europas und kehrten heim ins Heilige Land, wo sie wieder ein menschenwürdiges und erfolgreiches Leben in der Mitte der Gesellschaft für sich selbst sowie auch für ihre Kinder, Enkelkinder und alle kommenden Generationen aufbauen konnten.
Moshe Kestenbaum Armon, Neffe von David Levy Kestenbaum
Quellen:
Bericht der 71. US-Division über das Horrorszenario, das sie im Lager Gunskirchen, einem Außenlager von Mauthausen, vorfanden: https://www.jewishvirtuallibrary.org/liberation-of-gunskirchen-lager
Fred Friendly schrieb diesen Brief 1945, als er als Master Sergeant (entspricht in etwa dem Oberstabswachtmeister im Österreichischen Bundesheer) in der US-amerikanischen Armeeeinheit diente, die das KZ-Mauthausen befreite. Hier ist ein Auszug aus seinem Brief an seine Mutter: https://www.jewishvirtuallibrary.org/the-granite-of-mauthausen