Mózes Szelcer 1894 - 1945 Bearbeiten
Geboren 15.6.1894 in Jasiňa / Yasinya
Gestorben 31.1.1945 in Melk
Biografie
Mózes Szelcer wurde am 15. Juni 1894 geboren. Er wohnte mit seinen Söhnen Majer (geb. 1923) und Marton (geb. 1926) in seinem Geburtsort Kőrösmező, heute Jassinja in der Ukraine. Mózes war als Zimmermann ausgebildet.
Aufgrund seiner jüdischen Abstammung wurde er mit seinen Söhnen am 21. Mai 1944 in das KZ Auschwitz-Birkenau in Polen eingewiesen. Mózes war dort als „jüdischer“ Häftling ungarischer Nationalität registriert.
Bereits eine Woche später wurde Mózes gemeinsam mit Majer und Marton in das KZ Mauthausen überstellt und am 2. Juni 1944 weiter in das KZ-Außenlager Melk transportiert.
Es sind keine Angaben zu seiner genauen Arbeitsposition in diesem Lager bekannt. Allerdings hatte Mózes als ausgebildeter Zimmermann gute Chancen, eine Position als Facharbeiter zu erhalten. Das hätte für ihn bessere Arbeitsbedingungen bedeutet als für die große Masse an Häftlingen, die als „Hilfsarbeiter“ beim Bau der unterirdischen Stollenanlage in den Wachberg bei Roggendorf in der Nähe von Melk schwerste körperliche Arbeit leisten mussten.
Trotzdem überlebte Mózes die Lebensbedingungen im KZ Melk und die miserablen Konditionen bei der Arbeit nicht. Mózes Szelcer starb am 31. Januar 1945 im Alter von 51 Jahren. Seine offizielle Todesursache lautete „akute Herzschwäche“. Die offiziellen Todesursachen verschleierten aber die wahren Hintergründe: Die meisten Häftlinge im KZ Melk kamen wegen der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen ums Leben.
Über das Schicksal seiner Söhne sind keine weiteren Informationen bekannt.
Christina Kandler, Verein MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk
Internationaler Suchdienst, Arolsen Archives, Einträge für Mitglieder der Familie Szelcer, online unter: https://collections.arolsen-archives.org/de/search (abgerufen am 6.7.2022).
United States Holocaust Memorial Museum, Holocaust Survivors and Victims Database, Einträge für Mitglieder der Familie Szelcer, online unter: https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php (abgerufen am 6.7.2022).
Yad Vashem, Internationale Holocaust Gedenkstätte, Zentrale Datenbank der Namen der Holocaustopfer, Einträge für Mitglieder der Familie Szelcer, online unter: https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de (abgerufen am 6.7.2022).
Bertrand Perz: Das Projekt „Quarz“. Der Bau einer unterirdischen Fabrik durch Häftlinge des KZ Melk für die Steyr-Daimler-Puch AG 1944-1945. Innsbruck/Wien 2014.