Czesław Orliński 1895 - 1945 Bearbeiten
Geboren 20.7.1895 in Bledzewo
Gestorben 11.2.1945 in Ebensee
Biografie
Czesław Orliński wurde 1895 in Bledzewo im Landkreis Sierpc (dt. Sichelberg) geboren. Er war verheiratet und hatte sechs Kinder. Czesław und seine Ehefrau gehörten der Polnischen Bewaffneten Organisation („POZ“ – Polska Organizacja Zbrojna) an. In seinem Haus wurde vorübergehend die lokale Untergrundzeitung gedruckt. Am 17. April 1942 führte Gestapo eine größere Festnahmeaktion gegen Angehörigen der POZ im Landkreis Sierpc durch und nahm drei Spitzenfunktionäre fest, die vor allem für den Druck eines konspirativen Heftes zuständig waren. Am 5. Mai wurde die Aktion fortgesetzt. Insgesamt verhafteten die Deutschen 218 Personen, darunter Czesław Orliński, und brachten sie zum Gerichtsgefängnis in Płock. Die Ermittlungen verzögerten sich wegen der Fleckentyphusepidemie im Gefängnis. 25 Verdächtigte wurden am 15. September 1942 durch das Standgericht für den Regierungsbezirk Zichenau wegen „Vorbereitungen eines hochverräterischen Unternehmens zum Tode durch den Strang“ verurteilt und drei Tage später öffentlich erhängt. Für 105 weitere Polen ordnete das Reichsicherheitshauptamt die Einweisung in die KZ Mauthausen, Ravensbrück und Auschwitz an. 32 Personen wurden freigesprochen und wurden am 1. Oktober 1942 entlassen. In der Vernehmung gab Czesław zu, der Widerstandsorganisation angehört zu haben, ebenso wie seine Ehefrau Stanisława, die ebenfalls verhaftet und später ins KZ eingewiesen wurde. Die Familie zahlte freiwillig sogar höhere Mitgliedsbeiträge, als es verlangt wurde. Bis zum 7. Januar 1943 wurde Czesław im Arbeitserziehungslager Soldau (Działdowo) gefangengehalten, danach kam er nach Mauthausen. Er starb am 11. Februar 1945 im Außenlager Ebensee.
Dr. Katarzyna Woniak, Universität Augsburg
Quellen:
Personalakte von Stanisław Kozłowski, in: Instytut Pamięci Narodowej Warszawa, Sign. IPN GK 629/2160 (Bestand: Gestapo Zichenau)
Geschichte der Widerstandsbewegung im Landkreis Sierpc: https://www.sierpc.com.pl/historia.php?strona=poz.html.