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Oskar Weinlich 1944 - 1945 Bearbeiten

Geboren 30.6.1944
Gestorben 17.3.1945 in Mauthausen

Biografie

Oskar Weinlichs Familie lebt in Gelsenkirchen und gehört der Minderheit der Sinti und Roma an. Damit gehören sie zu den Menschen, die die Nationalsozialisten in ihrem „Rassenwahn“ vernichten wollen. Oskar Weinlich wird am 20. Juni 1944 im Konzentrationslager Auschwitz geboren.[1]

Oskars Mutter ist  Magdalena Weinlich, die am 16. März 1910 als Magdalena Kiesewetter geboren wird.[2] Sein Vater ist Andreas Weinlich, geboren am 4.Juli 1914.[3] Die Familie hat sich und ihre Kinder lange vor den nationalsozialistischen Behörden verborgen halten können, indem sie beispielsweise unter einem anderen Namen gemeldet sind.[4] Schließlich wird jedoch die gesamte Familie am 4. Januar 1944 in Gelsenkirchen festgenommen und in das berüchtigte „Zigeunerlager“ nach Auschwitz deportiert.[5]

Dort kommt Oskar als achtes Kind der Familie zur Welt.[6]

Ab Mai 1944 beginnen die Nationalsozialisten damit diesen Lagerteil in Auschwitz aufzulösen und Gefangene zu verlegen oder zu ermorden. Familie Weinlich wird kurz nach Oskars Geburt, vermutlich im August 1944[7], in das Konzentrationslager Ravensbrück gebracht.[8]  Von dort wird Magdalena Weinlich mit ihrem Sohn Oskar und ihren anderen Kindern am 7. März 1945 in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert.[9] Oskar stirbt dort zehn Tage später, am 17. März 1945 um „6 Uhr“ in „Block 16“ im Alter von nur acht Monaten.[10] Die genauen Umstände seines Todes sind nicht bekannt. Am gleichen Tag werden seine Mutter Magdalena und seine Geschwister nach Bergen-Belsen abtransportiert.[11]

Seine Eltern und fünf seiner Geschwister überleben. Die Mutter Magdalena Weinlich und Oskars Geschwister werden im Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit. Der jüngste Sohn Hans stirbt in Bergen-Belsen. Der Vater erlebt die Befreiung in Sachsenhausen.[12]

Nach Kriegsende stellen die Weinlichs Wiedergutmachungsanträge, auch für ihren ermordeten Sohn Oskar. Sie erhalten eine „Entschädigungszahlung“ in Höhe von 1.200 DM. [13] Das entspricht heute in etwa einem Betrag von 4.400,00 €.[14]

 

Schüler*innen des Projektkurses Geschichte „Erle goes history“ der Gesamtschule Erle, Gelsenkirchen unter der Leitung von Jennifer Horstmann folglich benannt: Anna-Keira Kannenberg, Lina Reuschel, Wanessa Kubera in Kooperation mit Sarah Gartner vom Institut für Stadtgeschichte (ISG) Gelsenkirchen (2025) 

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[1] Vgl. https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/1832717?s=oskar%20weinlich&t=2279009&p=0 [Zugriff: 16.04.2025].

[2] StadtA Ge, Wgm 984.

[3] StadtA Ge, Wgm 1003.

[4] StadtA Ge, Wgm 984.

[5] StadtA Ge, Wgm 1003.

[6] Vgl. StadtA Ge, Wgm 984.

[7] Anm.: entweder 2. August oder 29. August.

[8] Vgl. Goch, Stefan „´Mit einer Rückkehr nach hier ist nicht mehr zu rechnen` -  Verfolgung und Ermodrung von Sinti und Roma währen des „Dritten Reiches“ im Raum Gelsenkirchen“, Essen, Klartext, 1999, S. 199f.

[9] Vgl. Arolsen Archives,  DocID: 1832719 (OSKAR WEINLICH) und https://encyclopaedia-gsr.eu/ereignisse/1944-08-02-deportation-auschwitz-ravensbrueck/ [Zugriff: 15.04.2025].

[10] Arolsen Archives, DocID: 1832720 (OSKAR WEINLICH).

[11] https://encyclopaedia-gsr.eu/ereignisse/1945-03-19-deportation-ravensbrueck-bergen-belsen/ [Zugriff: 16.04.2025].

[12] Vgl. StA Ge, Wgm 1003.

[13] Vgl. StA Ge, Wgm 1003.

[14] Vgl. StA Ge, Wgm 1003.

Anm.: Umrechnung mithilfe der HP https://www.bundesbank.de/resource/blob/615162/4162e577aa9cb1691714327342d6156b/472B63F073F071307366337C94F8C870/kaufkraftaequivalente-historischer-betraege-in-deutschen-waehrungen-data.pdf, [Zugriff: 15.04.2025]

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