Werner Löwenstein 1913 - 1941 Bearbeiten
Geboren 30.7.1913 in Bochum
Gestorben 16.8.1941 in Mauthausen
Biografie
Werner und Rudolf Löwenstein aus Bochum
Werner Löwenstein wurde am 30. Juli 1913 in Bochum geboren, wo er aufwuchs und das Gymnasium besuchte. Sein drei Jahre jüngerer Bruder Rudolf wurde am 1. Juli 1916 in Bochum geboren, auch er besuchte das Gymnasium. Schwester Lieselotte Hildegard wurde am 24. Juni 1922 geboren.
Die Eltern waren der promovierte Jurist und Notar Dr. Siegmund Löwenstein aus Bochum und Else Koopmann aus Duisburg. Die Familie wohnte in Bochum, Abc Straße 5 neben dem Amtsgericht, wo Siegmund beschäftigt war. Im April 1933 wurde Siegmund als Landgerichtsrat beurlaubt. Er emigrierte mit den Kindern am 27. Mai 1933 nach Amsterdam.
Am 17. Juni waren Rudolf und Werner in Amsterdam angemeldet. Am 11. November 1933 waren Mutter Else und Tochter Lieselotte dort gemeldet. Siegmund ist Pensionär und konnte nur als Bürohilfe arbeiten.
Am 10. Mai 1940 überfielen die Nazis die Niederlande. Ein Jahr später am 14. Mai 1941 explodierte im Marine- Offiziersclub Amsterdam eine Bombe, was zum Anlass von Verhaftungen führte. Am 11. Juni 1941 wurden Werner wie Rudolf bei einer Razzia verhaftet und ins Durchgangslager Schoorl inhaftiert. Mit 55 anderen Jugendlichen wurden sie nach Mauthausen deportiert. Keiner überlebte das Jahr 1941.
Rudolf wurde am 4. September, sein Bruder Werner 12 Tage später am 16. September 1941 für tot erklärt.
Vater Siegmund wurde am 10. Juli 1943 im Lager Westerbork interniert. Von dort wurde er am 14. September 1943 nach Bergen-Belsen deportiert. Am 14. Januar 1944 kam er nach Theresienstadt und am 16. Oktober 1944 nach Auschwitz. Am 18. Oktober wurde er für tot erklärt. Das bedeutet: er wurde sofort nach der Ankunft vergast.
Mutter Else war ebenfalls vom 17. Juli 1943 bis zum 14. September in Westerbork interniert, sie wurde ebenfalls von dort nach Bergen-Belsen deportiert. Eine Woche nach ihrem Mann, am 25. Januar 1944 kam auch sie nach Theresienstadt und am 28. Oktober nach Auschwitz. Am 30. Oktober wurde sie für tot erklärt. Sie erlitt also das gleiche Schicksal wie ihr Mann Siegmund, bei Ankunft vergast.
Schwester Lieselotte heiratete 1943 in Westerbork Meijer Joseph Cohen. Beide wurden nach Theresienstadt und Auschwitz deportiert. Ihr Mann starb am 2. Oktober 1944 im KL Sachsenhausen-Außenlager BRABAG Schwarzheide. Sie wurde nach Bergen-Belsen geschafft und dort am 15. April von der Royal Army befreit. Sie kehrte nach Eindhoven zurück und starb am 21. Juni 1945. Damit wurde die gesamte Familie Siegmund Löwenstein Opfer der Shoa.[1]
Hanneke und Peter Schmitz, Verwandte
[1] joodsmonument.nl/nl/page/188775/siegmund-l%C3%B6wenstein