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Pavel Mahler 1909 - 1941 Bearbeiten

Geboren 29.6.1909 in Náchod
Gestorben 21.10.1941 in Mauthausen

Biografie

Das Feuer im Treibstofflager Welzel brach in der Nacht vom 30. auf den 31. August 1941 gegenüber dem Bahnhof in Náchod aus. Es folgte eine Verhaftung unschuldiger Menschen, da das Feuer als Sabotageakt qualifiziert wurde. Auch später wurde nicht nachgewiesen, wer es gelegt hatte. Insgesamt wurden aus Náchod am 9. September 1941 71 Personen in die Kleine Festung Terezín (Theresienstadt) gebracht, darunter 31 Juden; bei diesen 71 Personen sind die Besitzer des Lagers Karel und František Welzel, die separat verhört wurden, nicht mit eingerechnet. Zusammen mit 29 verhafteten Bürgern aus Úpice (Eipel) bildeten sie die von der Gestapo verlangten einhundert Geiseln. Ein Teil von ihnen wurde zu Beginn des 1. Standrechts nach dem Amtsantritt von Reinhard Heydrich (Anfang Oktober 1941) in das KZ Mauthausen verschleppt, von diesen kehrte Ende des Jahres 1942 ein einziger zurück - Hubert Rokoš, der Sohn des gleichnamigen Eigentümers des Bahnhofsrestaurants in Náchod. Nach den bisher ermittelten Informationen wurden im KZ Mauthausen elf Bürger Náchods zu Tode gefoltert, einschließlich des Eigentümers des Treibstofflagers, Karl Welzel. In der Kleinen Festung Terezín (Theresienstadt) kam ein Bürger aus Úpice (Eipel) um. Die übrigen wurden nach 2 Monaten am 31. Oktober 1941 entlassen und kehrten nach Hause zurück.

 

Die Mahlers kamen zu Beginn des 20. Jahrhunderts nach Náchod. An der Hauptstraße in Náchod hatten sie ein Geschäft mit Galanteriewaren (Modeaccessoires), in dem sie alle arbeiteten. Der Vater Gustav Mahler (1875) starb im Jahre 1935. Das Geschäft wurde dann von seiner Ehefrau Hermina, geb. Platowski (1881) zusammen mit den Söhnen geführt.

Die Tochter Zdeňka (1904) heiratete den Náchoder Karl Beck (1898). Beide, und auch ihr Sohn Petr (1930) kamen im KZ Auschwitz-Birkenau um, wohin sie am 28. Oktober 1944 aus dem Theresienstädter Ghetto transportiert wurden.

Der Sohn Jiří (1914) überlebte den 2. Weltkrieg in Palästina.

Pavel Mahler studierte an der Handelsschule, half der Mutter und blieb auch während der Okkupation mit ihr in Náchod. Nach dem Brand im Treibstofflager Welzel in Náchod war er eine der hundert Geiseln. Er wurde am 31. August 1941 verhaftet und am 9. September 1941 mit den anderen in die kleine Festung Terezín (Theresienstadt) gebracht. Wahrscheinlich nach einem Monat Haft wurde er in das KZ Mauthausen transportiert, wo er am 21. Oktober 1941 umkam.

Alena Čtvrtečková

Alena Čtvrtečková forscht und publiziert zur jüdischen Verfolgung in Náchod (Tschechische Republik)

Quellen:

SOkA Náchod, Personenstandsregister der Bürger der Stadt Náchod Mahler Gustav.

SOkA Náchod, Náchoder Blätter Nr. 46, 15.11.1935, S. 6 Nachricht über den Tod von Gustav Mahler.

Beck, Rudolf: Vzpomínky pro moji dceru - Erinnerungen für meine Tochter, Náchod 1995, S. 13 und 19.

SOA Zámrsk, Albert Hardtke 1945-1947, Ls 33/47, Karton 72, Blatt 114 Verhaftungsprotokoll von Pavel Mahler.

Šimáně, Jan: Je tady Gestapo! (Hier ist die Gestapo!) (Náchod 1938-1945), Červený Kostelec (Rothkosteletz) 1946, S. 188. Das gleiche Todesdatum von Pavel M. wurde auch von der Holocaust-Abteilung des Jüdischen Museums Prag bestätigt.

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