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Giuseppe Marconcini 1894 - 1945 Bearbeiten

Geboren 31.7.1894 in Isola Rizza
Gestorben 26.4.1945 in Gusen

Biografie

Giuseppe Marconcini ist der Sohn von Umberto Marconcini und Amalia Dall'Agnello. Mit der Familie zieht er nach Verona, wo er eine Werkstatt für Kunstgewerbe eröffnet.

Er schließt sich der sozialistischen Bewegung an, und in der Zeit nach der Ermordung des sozialistischen Politikers Giacomo Matteotti durch Faschisten im Jahr 1924 wird er Parteisekretär. Diese politischen Aktivitäten bezahlt er mit zwei Jahren Gefängnis in Verona. Dann wird er vom Sondergericht in Rom zu einem Jahr Gefängnis und fünf Jahren Polizeiaufsicht verurteilt, die ihm aus jedem beliebigen Anlass ständige Verhaftungen durch das Regime einbringt.

Nach dem Sturz der faschistischen Regierung verstärkt er seine Aktivitäten. Nach der deutschen Besatzung und der Zersplitterung des Comitato di Liberazione Nazionale (Nationales Befreiungskomitee) infolge der Verhaftung der Mitglieder wird er zum Mitglied des zweiten Befreiungskomitees in der Provinz Verona berufen, als Kontaktmann des Partito Socialista di Unità Proletaria Alta Italia (Sozialistische Partei der proletarischen Einheit in Oberitalien).

Er setzt seine Aktivitäten im Partisanenkampf fort und intensiviert sie noch, wird aber am 10. Juli 1944 von den faschistischen Schwarzen Brigaden und der deutschen SS festgenommen.

Während der Haft in Verona wird er zusammen mit den anderen Mitgliedern des zweiten Befreiungskomitees gefoltert und dann an die SS ausgeliefert, die ihn und seine Genossen zur Deportation verurteilen.

Am 4. Februar 1945 trifft er in Mauthausen ein. Er wird mit der Häftlingsnummer 126274 unter der Berufsbezeichnung Werkzeugmacher registriert und als „Schutzhäftling“ kategorisiert. Am 16. Februar wird er nach Gusen überstellt, wo er am 26. April 1945 nach furchtbarem Leiden stirbt.

Als nach Kriegsende der Partito Socialista di Unità Proletaria wieder gegründet ist, wird er einstimmig posthum zum Provinzsekretär ernannt. In Verona, wo eine Straße nach ihm benannt ist, wird Giuseppe Marconcini auch auf einem Gedenkstein zu Ehren der in den nationalsozialistischen Vernichtungslagern verschwundenen Mitglieder des Befreiungskomitees von Verona gedacht.

ANED Verona

 

Aus dem Italienischen von Camilla Brunelli

 

Quellen:

Archiv der ANED Verona, Akte Nr. 39 / Heft Nr. 9, Carlo Marconcini, Bruder.

Giovanna D’Amico/Giovanni Villari/Francesco Cassata (Hg.): Il libro dei deportati. I deportati politici 1943–1945, Band I (Mailand 2009), Forschungsarbeit unter der Leitung von Brunello Mantelli, Nicola Tranfaglia, gefördert von der ANED.

Gracco Spaziani: Deportati veronesi morti nei campi di concentramento e di sterminio, Anhang Jänner 2015 zu Gracco Spaziani/Paola Dalli Cani: Prigionia e deportazione nel veronese 1943-45 (Caselle di Sommacampagna [Verona], 2012).

Maurizio Zangarini: Storia della Resistenza veronese (Caselle di Sommacampagna [Verona], 2012).

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