Сергей Алексеевич Бороздин / Sergej Alexeewitsch Borosdin 1916 - 1942 Bearbeiten
Geboren 1.9.1916 in Stalino / Donezk
Gestorben 17.3.1942 in Mauthausen
Biografie
Sergej Alexeewitsch Borosdin wurde am 1. September 1916 in eine Arbeiterfamilie in der Stadt Jusowka (später Stalino, heute Donezk in der Ukraine) geboren. Von seiner Nationalität war er Russe. 1933 beendete er sieben Klassen einer Fabriks- und Werkschule und wurde von Beruf Schlosser.
In der Roten Arbeiter- und Bauernarmee war er seit 26. Oktober 1937. Von 5. November 1937 bis Ende Jänner 1940 diente er im 22. Schützenregiment der 8. Rotbanner-Schützendivision namens F.E. Dserschinskij zu Minsk (Weißrussischer Militärbezirk, ab 26. Juli 1938 Weißrussischer Sondermilitärbezirk): Von 5. November 1937 bis 10. Oktober 1938 war er Kursteilnehmer der Regimentsschule, von 10. Oktober 1938 bis 31. Jänner 1940 stellvertretender Politkommissar („Politruk“).
Mitte 1938 wurde das 22. Schützenregiment (Truppenteil 4757) in der Stadt Rogatschew (der Region Gomel in der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik) disloziert. Im Sommer 1938 wurden die Teile der 8. Schützendivision umbenannt; so wurde aus dem 22. Schützenregiment das 229. Schützenregiment.
Ausgehend von seinen Dienstzeiten (5. November 1937 bis 31. Jänner 1940) im angegebenen Truppenteil im Weißrussischen Sondermilitärbezirk kann man annehmen, dass Borosdin am polnischen Feldzug der Roten Arbeiter- und Bauernarmee (17. bis 29. September 1939) — einem militärischen Unternehmen der Roten Armee in östlichen Gebieten der Polnischen Republik — und auch am sowjetisch-finnischen Krieg (30. November 1939 bis 12. März 1940) teilnahm.
Ende Jänner 1940 wurde Borosdin namens des Obersten Sowjets der UdSSR zu einem Lehrgang in die Rotbanner-Infanterieschule geschickt. Nachdem er am 1. Mai 1941 einen Schnelllehrgang in der Schule beendet hatte, wurde ihm der Rang eines Leutnants erteilt. Für einen weiteren Dienst wurde er nach Weißrussland, in den Westlichen Sondermilitärbezirk, entsandt.
Ab Mai bis 24. Juni 1941 diente er als Führer eines Maschinengewehrzuges des 10. Sonder-Artillerie-Maschinengewehrbataillons (bestehend aus vier Zügen) im 68. Grodnenskij Festungsbereich des Westlichen Sondermilitärbezirkes (Bataillonsstab im Dorf Koptschany, Region Grodno, Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik).
Im Zuge der erbitterten Verteidigungskämpfe bei der Einkesselung der Truppenteile des 68. Festungsbereiches geriet Leutnant Borosdin am 24. Juni 1941 bei Galynka in der Region Grodno, Weißrussland, in Gefangenschaft.
Von Juli bis Dezember 1941 war er im Oflag XIII D (62) in deutscher Gefangenschaft. Er hatte eine Erkennungsmarke mit der Nummer 1107.
Am 11. Dezember 1941 wurde er an die Gestapo überwiesen.
Am 17. März 1942 wurden er und andere sowjetische Kriegsgefangene im KZ Mauthausen exekutiert (erschossen).
Andrej Murylew
Andrej Murylew, geb. 1964 in Brest (heute Belarus), stammt aus einer Offiziersfamilie und ist selbst Oberst der Reserve. Zur Zeit wohnt er in Sergiew Posad bei Moskau und beschäftigt sich mit militärischen Forschungen.
Aus dem Russischen von Tatiana Szekely