Donato de Cos Gutiérrez 1895 - 1941 Bearbeiten
Geboren 5.7.1895 in Riclones (Cantabria)
Gestorben 22.8.1941 in Gusen
Biografie
Donato wurde am 5. Juli 1895 in Riclones (Kantabrien) geboren. Mit 12 Jahren beschloss er, der Armut einer kinderreichen Familie zu entkommen und begab sich ohne Vorwarnung nach Cabezón de la Sal und Udías, wo er sich eine Zeit lang im Bergbau verdingte. Später heuerte er bei einem Frachtschiff, das Eisenerz beförderte, und verschiedenen Dampfern an, so dass er u. a. nach Barcelona, Valparaíso, Buenos Aires, China, Japan und New York kam – ein hartes Arbeitsleben unter Seeleuten, wo die Sprache der Fäuste eine starke, kämpferische Persönlichkeit herausbildete.
1930 kehrte er endgültig nach Kantabrien zurück, wo ihn seine Frau und Kinder erwarteten, während sich das Ende des diktatorischen Regimes unter den Bourbonen anzukündigen schien. Mit der Ausrufung der Republik im April 1931 sah Donato seine Hoffnungen auf eine bessere Welt wieder aufleben. Er engagierte sich in den Arbeiter- und Bauernkämpfen, um seine Ziele zu erreichen. Während der Streiks der Bergleute im Oktober 1934 bot er verschiedenen von der Guardia Civil verfolgten Arbeiterführern bei sich zu Hause Unterschlupf. Mit dem Sieg der Volksfront wurde er zum Stadtrat und stellvertretenden Bürgermeister von Puensanta gewählt. Mit dem Vorsitz der örtlichen Volksfront übernahm er eine bedeutende Verantwortung.
Sein Sohn José, ein Ende 2012 verstorbener engagierter Guerillakämpfer im antifaschistischen Kampf, erinnerte sich während einer Reise nach Mauthausen an jene ersten Tage des Spanischen Bürgerkriegs, an denen sein Vater eine prominente Rolle bei der Verteidigung der republikanischen Rechtmäßigkeit spielte: „Unser Haus wurde von Bewaffneten der Falange umzingelt. Er entkam durch das Fenster, erreichte Cabezón de la Sal, mobilisierte dreißig Freiwillige, kam ins Dorf Cosío, wo sich die Leute von der Falange verschanzt hatten, man nahm sie fest und übergab sie unversehrt an die Regierung in Santander… Bei seiner Rückkehr über Torrelavega und Cabezón füllte er noch zwei weitere Lastwagen mit freiwilligen Milizionären und brachte sie zum Pass Piedras Luengas.“ Darüber hinaus stellte er sein Haus der republikanischen Armee als Lager und Feldlazarett zur Verfügung. Als der Druck der Faschisten die Verteidigung von Kantabrien und Asturien unmöglich machte, musste sich Donato nach Bordeaux (Frankreich) einschiffen. Von dort kam er nach Barcelona, wo er an die Front entsandt wurde. Bei einer Kampfhandlung wurde er an einem Bein verwundet und hinkte sein restliches Leben lang, besonders nachdem er, bereits im französischen Exil, in den Anfang 1939 von der französischen Regierung notdürftig eingerichteten Flüchtlingslagern nicht ausreichend versorgt worden war.
Nach dem Desaster von Dunkerque (Dünkirchen) wurde Donato als Mitglied einer von der französischen Regierung organisierten Arbeiterkompanie von den Deutschen verhaftet. Nach seiner Einlieferung in ein Kriegsgefangenenlager wurde er am 25. Jänner 1941 nach Mauthausen deportiert und später nach Gusen überstellt, wo – laut Jesús’ Worten – „die Nazis ihn am 2. August 1941 mit Stockhieben auf einem Lagerbett umbrachten“.
Juan M. Calvo Gascó, Amical de Mauthausen y de otros campos y de todas las víctimas del nazismo de España (2014)