Andrés Díaz Valderrama 1908 - 1942 Bearbeiten
Geboren 26.5.1908 in Málaga
Gestorben 30.7.1942 in Gusen
Biografie
Andrés Díaz Valderrama wurde am 26. Mai 1908 in Málaga geboren. Er war Sohn von Antonio Díaz und Liboria Valderrama. Er war Ziegelbrenner und Mitglied der UGT. Er heiratete 29-jährig Mercedes Hidalgo Flores kurz vor seiner Flucht während der sogenannten „Desbandá de Málaga“.
Er war republikanischer Soldat im Spanischen Bürgerkrieg und gehörte der 218. gemischten Brigade an. Er verteidigte die Republik im Kampf gegen die aufständischen Truppen und ersehnte voller Hoffnung ein besseres Spanien, das ein Leben in Freiheit und Platz für alle böte, wo niemand ausgeschlossen und zurückbleiben würde. Leider gewannen die Faschisten den Krieg, und er musste nach Frankreich fliehen. Aus dieser Zeit im französischen Exil verfüge ich über keine überprüfbaren Daten, doch nehme ich an, dass seine Geschichte jener der anderen republikanischen Soldaten, die über die Grenze mussten, sehr ähnlich war. Er dürfte etliche Monate in einem oder mehreren Flüchtlingslagern in Frankreich verbracht haben. Danach schloss er sich wohl einer ausländischen Arbeiterkompanie an – wir wissen nicht, ob freiwillig oder unter Zwang – wo er an der Maginot-Linie arbeitete.
Als die Deutschen im Mai-Juni 1940 Frankreich besetzten, wurde Andrés gefangengenommen und ins Stalag V-D in Strasbourg gebracht. Dorthin kamen die Häftlinge, die in Saint-Dié Vosges zwischen dem 20. und 26. Juni 1940 als Kämpfer der ausländischen Arbeiterkompanien gefangen genommen wurden. Andrés’ Häftlingsnummer im Stalag war 2596.
Etwas mehr als fünf Monate nach der Gefangennahme durch die Deutschen fuhr am 11. Dezember 1940 ein Zug mit Viehwaggons vom Bahnhof Strasbourg zum Konzentrationslager Mauthausen mit 846 Spaniern (davon starben 499) ab; darunter befand sich Andrés. Zwei Tage später kam der Zug am 13. Dezember 1940 in Mauthausen (Österreich) an. Von da an war Andrés für die Nazis nur mehr die Nummer 4745. Zwei Monate später wurde er am 17. Februar 1941 ins Nebenlager Gusen, dem sogenannten „Spanier-Schlachthof“, gebracht. Seine neue Häftlingsnummer war 10733. Dieses Lager verließ er nicht wieder lebend. Sein tragisches Ende ereilte ihn am 30. Juli 1942 im KZ Gusen. In diesem Nebenlager von Mauthausen war die Lebenserwartung der Häftlinge äußerst kurz, da sie bereits in schlechtem gesundheitlichem Zustand hinkamen. Dennoch überlebte Andrés dort ein Jahr und vier Monate, genau als die Sterblichkeit anfing zurückzugehen, da die Nazis Arbeitskräfte brauchten.
Andrés war wohl ein kräftiger Mann. Seine junge Ehefrau Mercedes heiratete nicht wieder. Ihr ganzes Leben lang wartete sie auf ihn, und ich weiß nicht, ob sie jemals vom Schicksal ihres Ehemannes erfuhr. Ich erinnere mich noch an die Worte meiner Großmutter Isabel, Andrés’ Schwägerin: „Mercedes sagt immer, dass sie nie mehr heiraten wird, denn falls sie es täte und Andrés eines Tages zurückkäme, würde sie vor Trauer sterben, da sie ihn nicht umarmen könnte.“
Teresa Dueñas, Großnichte