Stefan Żmuda Trzebiatowski 1895 - 1942 Bearbeiten
Geboren 18.4.1895 in Tonowo
Gestorben 2.8.1942 in Gusen
Biografie
Geboren am 18. April 1895 in Tonowo (Landkreis Żniński) in der Familie von Piotr Ksawery und Matylda, geborene Mueller. Nach Abschluss der allgemeinbildenden Schule besuchte er in den Jahren 1907 bis 1914 das Gymnasium von Wągrowiec (1939–1942 Wongrowitz, 1942–1945 Eichenbrück). Nach Abschluss der 6. Klasse und Erlangung der Befähigung zur Absolvierung eines einjährigen Militärdienstes verließ er die Schule. In den Ausbildungsjahren (seit 1909) gehörte er der Towarzystwo Tomasza Zana (Tomasz-Zan-Gesellschaft) und einer Schützengruppe an.
Am 29. August 1914 wurde er in die deutsche Armee einberufen und war während der Kriegsjahre an der Westfront stationiert. Ende November 1918 desertierte er aus der Armee und kehrte nach Wągrowiec zurück, wo er sich unverzüglich der Untergrundbewegung anschloss. Er gehörte zu Towarzystwo Byłych Żołnierzy (Gesellschaft ehemaliger Soldaten). Am 30. Dezember 1918 war er unter den Teilnehmern des Angriffs auf einen deutschen Trupp, welcher im Gymnasium stationiert war. In dem entstandenen Bataillon von Wągrowiec wurde er zum Befehlshaber der 2. Kompanie; er kämpfte bei Chodzieżyca, Kcynia und Nakło. Mit dem 4. Großpolnischen Schützenregiment kämpfte er an der litauisch-weißrussischen Front gegen die Bolschewiki. Am 8. August 1919 befehligte er die 2. Kompanie des I. Bataillons bei Minsk, bewahrte dabei das Regiment davor, vom Feind eingekesselt zu werden, und ermöglichte die Eroberung der Stadt. Für diese Tat wurde er mit dem Orden Virtuti Militari V. Klasse ausgezeichnet. Nach dem Ende des Krieges diente er bis 1931 als Berufsoffizier, vermutlich im 58. Infanterieregiment. Für die Teilnahme am Polnisch-Sowjetischen Krieg wurde er zweimal mit dem Krzyż Walecznych (Tapferkeitskreuz) ausgezeichnet, er erhielt auch die Medal Pamiątkowy za Wojnę 1918–1921 (Erinnerungsmedaille für den Krieg 1918–1921) und im Jahr 1932 wurde ihm das Krzyż Niepodległości (Kreuz der Unabhängigkeit) verliehen.
Während seiner Laufbahn als Berufsoffizier absolvierte er in den Jahren 1923/24 einen 6-monatigen Chiffrier-Kurs beim Generalstab in Warschau. 1925 nahm er an einem Weiterbildungskurs für Infanterie-Offiziere niedrigeren Ranges in Chełm (Cholm) teil. Nach seiner Pensionierung engagierte er sich aktiv für soziale Belange. In den Jahren 1933 und 1934 war er der stellvertretende Vorsitzende des Związek Weteranów Powstań Narodowych RP 1914/19 (Verband der Veteranen der Nationalaufstände der Republik Polen 1914/19) in Poznań (Posen). Er verstarb im Konzentrationslager Mauthausen/Gusen im August 1942.
Włodzimierz Purczyński
Informationsquellen:
CAW [Zentrales Militärarchiv], ap. 8806, 10585, VM 58-4916, KN 20.12.1932
Bericht des Vorstandes des Hauptverbandes der Veteranen der Nationalaufstände der Republik Polen 1914/19, „Rocznik Weteranów“ [Jahrbuch der Veteranen], 1934, S. 3.
Zbigniew Czajkowski-Dębczyński: Dziennik powstańca (Warszawa 2000), S. 194 ff.
M. Paluszkiewicz, J. Szewc: Słownik biograficzny członków tajnych towarzystw gimnazjalnych w Wielkim Księstwie Poznańkim [Biographisches Lexikon der Mitglieder von geheimen Gesellschaften in Gymnasien in Großherzogtum Posen] (Poznań 2000), S. 209.
Quelle:
Włodzimierz Purczyński: Społeczeństwo ziemi wągrowieckiej w dobie Powstania Wielkopolskiego i w walce o granicę wschodnią Rzeczypospolitej w latach 1918-1920 (Wągrowiec 2008).