Kazimierz Remlein 1900 - 1943 Bearbeiten
Geboren 17.2.1900 in Poznań
Gestorben 20.1.1943 in Gusen
Biografie
Mein Opa Kazimierz Remlein wurde am 17. Februar 1900 Jahr in Posen geboren. Sein Vater Władysław war Schreiner von Beruf, und seine Mutter Marianna geb. Pokrywka kümmerte sich um den Haushalt und die Kinder. Die Vorfahren der Familie Remlein sind Mitte des 18. Jahrhunderts aus der deutschen Stadt Bamberg nach Posen gekommen und assimilierten sich schnell. Kazimierz war schon als junger Mann Mitglied und dann Funktionär des Turnvereines Sokół, der sich nicht nur der Verbreitung der Sportkultur, sondern auch der Erhaltung und Entwicklung des Nationalbewusstseins der Polen widmete. Mein Opa nahm an dem Großpolnischen Aufstand im Jahre 1918 teil. Dann, im Jahre 1919, war er auch Soldat im 1. Großpolnischen Schützenregiment.
Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er bei dem Gummiunternehmen „Stomil”, und im Jahre 1938 wurde er durch das Ministerium der Verteidigung mit dem bronzenen Verdienstkreuz ausgezeichnet.
Kazimierz heiratete im Jahre 1925 Rozalie geb. Marszał, die er auf dem Sportplatz des Vereines Sokół kennengelernt hatte. Die beiden hatten drei Kinder: Teresa (1927–2009), Ireneusz (1932–2011) und Sabina (1934–1992).
Während der nationalsozialistischen Besatzung Polens war Kazimierz in einer illegalen Untergrundorganisation tätig. 1941 wurde er von der Gestapo verhaftet und im Fort VII in Posen sowie in den Straflagern in Lissa (Leszno) und Rawitsch inhaftiert. In einem Brief an seine Frau schrieb er: „Ich kränkelte stark an meinem Körper, aber geistig bin ich dank Gottes Gebet stark…”.
Im Zuge eines Gerichtsverfahrens wurde mein Opa durch das Nazigericht in Posen „wegen der Vorbereitung des Staatsstreichs” zu sieben Jahren Straflager verurteilt. Am 11. Dezember 1942 wurde er von Rawitsch in das Konzentrationslager In Mauthausen befördert, in dem er die Nummer „18561” erhielt und als besonders gefährlicher Gefangener der Kategorie SV-„Sicherungsverwahrung” kennzeichnet wurde. Kazimierz starb am 20. Januar 1943 um 17.20 Uhr im Lager in Gusen. Die offizielle Ursache seines Todes war „Allgemeiner Körperverfall, Kreislaufschwäche”. Das symbolische Grab von Kazimierz Remlein befindet sich auf dem Pfarrfriedhof des heiligen Jan Vianneya in Posen.
Krystyna Gumienna, Enkelin