Julius Faist 1889 - 1944 Bearbeiten
Geboren 19.8.1889 in Wien
Gestorben 30.11.1944 in Gusen
Biografie
Der ledige Buchhalter Julius Anton Faist, am 19. August 1889 in Wien geboren, wurde wahrscheinlich bereits 1941 von der Gestapo in Wien wegen §129Ib verhaftet. Am 19. Mai 1943 wurde er vom Landgericht Salzburg verurteilt. Auf Anweisung der Polizei Wien transportierte man ihn am 22. September 1944 als §175-Häftling in das KZ Mauthausen und dessen Außenkommando Gusen. Er erhielt die Nummer „106.005, DR, §175“. Es wurde auch für das SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt in Berlin, das mit IBM-Computern den Arbeitseinsatz der KZ-Häftlinge optimieren wollte, eine Karteikarte angelegt, die belegt, dass er als Hilfsarbeiter eingesetzt wurde. Doch bereits nach zwei Monaten im KZ verstarb er am 30. November 1944 in Gusen im Alter von 55 Jahren.
Rainer Hoffschildt
Rainer Hoffschildt wurde 1948 in Mecklenburg geboren, studierte Wirtschaftswissenschaften und arbeitete bis zur Pensionierung als Berater in einer Sozialbehörde in Hannover. 1980 begann er mit der Errichtung des Schwullesbischen Archivs Hannover. Publikationen, u. a.: Olivia. Die bisher geheime Geschichte des Tabus Homosexualität und der Verfolgung der Homosexuellen in Hannover (1992).
Quellen:
Zentrales Staatsarchiv Prag, Zugangsbuch KZ Mauthausen.
Archiv der KZ-Gedenkstätte Mauthausen.
Bundesarchiv, Berlin, Karteikarte für das SS-Wirtschaftsverwaltungshauptamt in Berlin, erstellt Herbst 1944 bis Frühjahr 1945. Ich danke Gerd Kerschbaumer und Christian-Alexander Wäldner, Weetzen, für zusätzliche Informationen.