Alfred Besnier 1919 - 1944 Bearbeiten
Geboren 16.9.1919 in Guilliers
Gestorben 2.12.1944 in Gusen
Biografie
Alfred François Marie Besnier wurde am 16. November 1919 in dem zur Gemeinde Guilliers gehörenden Weiler La Mormazière (Departement Morbihan) geboren. Er war der Sohn des Landwirts Pierre Marie Besnier (1878-1954) und von Eugénie Marie Mathurine Bernard (1885-1952). Sein Bruder, Marcel Besnier, geboren am 28. April 1911 in Guilliers, war Soldat des 235. Artillerieregiments. Er starb am 22. Mai 1940 in Saint-Étienne-au-Mont (Departement Pas-de-Calais) und erhielt später die Auszeichnung Mort pour la France (Für Frankreich gestorben). Die Frage, ob auch Alfred im September 1939 eingezogen wurde, als Frankreich dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatte, bleibt unbeantwortet. Im Januar 1944 war Alfred ledig und arbeitete als Landwirt am Hof seiner Eltern.
Am Abend des 17. Januar 1944 wurde der deutsche Gefreite Hammes in Guilliers (Departement Morbihan) durch einen Genickschuss getötet. Drei Tage später, am Donnerstag, dem 20. Januar, führte die deutsche Armee in Guilliers und den umliegenden Gemeinden eine große Razzia durch.
500 Männer im Alter von 18 bis 50 Jahren wurden in Guilliers versammelt; 48 wurden ausgewählt, der damals 24-jährige Alfred war darunter. Nachdem die 48 Männer vier Tage lange in der Schule von Moiron eingesperrt worden waren, wurden sie am Morgen des 25. Januar mit einem Zug über Rennes nach Compiègne gebracht, wo sie am Abend des 26. Januar ankamen. Alfred wurde im Frontstalag 122 die Matrikelnummer 25883 zugeteilt. Die Häftlinge durften mit ihren Familien in Briefwechsel stehen und Pakete empfangen. Zwei Monate später begann die Fahrt ins Unbekannte. Der Konvoi vom 23. März 1944 brachte Alfred zusammen mit 39 weiteren, während der Razzia Verhafteten in Viehwaggons ins Konzentrationslager von Mauthausen (Österreich); die Fahrt endete am Morgen des 25. März. Im Eingangsregister des Konzentrationslagers ist folgender Eintrag zu lesen:
59583 Franz. Sch. Besnier Alfred 16.9.19 Bauer Gusen 4.5.44.
Alfred wurde am 4. Mai 1944 ins Konzentrationslager Gusen II überstellt, wo er sieben Monate später, am 2. Dezember 1944, im Alter von 25 Jahren starb.
Von der aus Guilliers stammenden Gruppe wurden insgesamt 20 Männer nach Gusen gebracht, nur fünf kehrten in ihre Heimat zurück: Einer wurde am 28. April 1945 vom Internationalen Roten Kreuz nach Frankreich zurückgebracht, vier wurden am 5. Mai 1945 in Gusen befreit. Von den 43 am 20. Januar 1944 deportierten Männern haben nur 19 den Krieg überlebt.
Am 3. Oktober 1946 erhielt Alfred Besnier die Auszeichnung Mort pour la France (Für Frankreich gestorben), und am 13. Februar 1953 wurde ihm der Titel Déporté politique (politischer Deportierter) zuteil.
Armelle QUERBOUET ist die Tochter von Gabriel QUERBOUET, der in Mauthausen unter der Häftlingsnummer 6047 registriert worden war.
Quellen:
Amicale de Mauthausen (französischer Verein zur Erinnerung an die Geschichte des Konzentrationslagers Mauthausen), III. Monument
SHD Caen (Service Historique de la Défense – Zentralarchiv des französischen Verteidigungsministeriums und der französischen Armee) AC 26P 1132
SHD Caen (Service Historique de la Défense – Zentralarchiv des französischen Verteidigungsministeriums und der französischen Armee) AC 21P 425224