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Pierre Déjean 1912 - 1944 Bearbeiten

Geboren 16.7.1912 in Auch
Gestorben 18.8.1944 in Hartheim

Biografie

Pierre Déjean wurde 1912 in Auch (Frankreich) geboren; er war das älteste von vier Kindern. Als er etwa zehn Jahre alt war, schloss er sich den weltlichen Pfadfindern Éclaireurs de France an. Dort fiel er sein gesamtes weiteres Leben durch besonderes Engagement auf, und die Tatsache, dass er im Alter von 13 Jahren bei einem Unfall sein rechtes Bein verloren hatte, änderte nichts daran. Pierre zeichnete sich insbesondere durch große Entschlossenheit aus, die sehr viel dazu beitrug, das durch diese schwere Prüfung hervorgerufene Leid zu überwinden.

Während seines Jura-Studiums in Bordeaux hatte er sich sehr für den Aufbau der Studentengewerkschaft eingesetzt, anschließend wurde er Rechtsanwalt.

Ganz allgemein war er unter dem Spitznamen „alter Storch“ bekannt, während seine Freunde ihn als „Musketier der Gascogne“ bezeichneten: „Pierre Déjean war zugleich feurig und nachdenklich, leidenschaftlich und ausgeglichen – er setzte sich mit Inbrunst für die weltliche Pfadfinderorganisation Éclaireurs de France ein und verkörperte für viele das Idealbild dieser Bewegung.“ 1939 ging Pierre mit Jeanne (1911–2009) den Bund der Ehe ein. Auch Jeanne war Pfandfinderin bei den Éclaireuses de France, wo sie unter dem Namen „Sloughi“ bekannt war. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne – Jean-François (1940–2023) und Marc (1942–2022) – hervor.

Während des Krieges lebte Pierre in Paris; obwohl die Pfadfinderbewegung von den Deutschen verboten worden war, fuhr er fort, die Aktivitäten der Éclaireurs de France in der besetzten Zone zu leiten und zu betreuen. Als Mitglied des Résistance-Netzwerks „Mithridate“ nutzte er seine Reisen und Kompetenzen, um zahlreiche Informationen einzuholen und Pläne von Weichenstellungen sowie Bahn- und Luftverkehrseinrichtungen zu erstellen.

Am 2. September 1943 wurde er von der Gestapo verhaftet und nach Mauthausen und später nach Hartheim deportiert. Dort starb er am 18. August 1944.

Pierre wurden nach seinem Tod viele Ehrungen wie Auszeichnungen, Medaillen, Gedenktafeln und Straßennamen zuteil, aber nichts von alledem konnte den Bruder, Ehemann, Vater, Freund und Anführer ersetzen, der er weiterhin gewesen wäre, wenn der Krieg seinem Leben nicht ein Ende gesetzt hätte.

 

Mona Déjean, Enkelin

 

Weiterführende Informationen:

La Dépêche: Pierre Déjean, un exemple pour la jeunesse (Pierre Méjean, ein Vorbild für die Jugend)

Association pour l'Histoire du Scoutisme Laïque (Verein, der sich mit der Geschichte der weltlichen Pfadfinderbewegung befasst): Pierre Déjean - Sa vie, son histoire (Pierre Déjean, sein Leben, seine Geschichte)

Site National Association des Anciens Éclaireurs et Éclaireuses (Nationaler Verband ehemaliger weltlicher Pfadfinder): Pierre Déjean

Maurice Déjean/Annie Roux-Déjean: Pierre Déjean, notre frère. Vie et mort d’un mousquetaire laïque résistant, assassiné par les nazis (Unser Bruder Pierre Déjean. Leben und Tod eines von den Nazis ermordeten weltlichen Musketiers der Résistance)

Groupe Pierre Déjean, Fédération des Éclaireuses et Éclaireurs (Verband der weltlichen Pfadfinder).

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