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Jan Pietruszak 1888 - 1943 Bearbeiten

Geboren 22.12.1888 in Poznań
Gestorben 1.1.1943 in Mauthausen

Biografie

Jan Pietruszak war ein Buchalter aus Poznań (Posen). Er war verwitwet und hatte zwei Kinder. In Posen wohnte er mit seiner Tochter Maria. Sein Sohn wurde im Deutschen Reich zwangsbeschäftigt. Mit ihm unterhielt Jan einen regen Briefwechsel. Sein Brief vom 21. Mai 1942 wurde jedoch von der Zensur abgefangen, der Inhalt ins Deutsche übersetzt. In den Augen der deutschen Zensoren beinhaltete er den Wunsch, „die Macht des Deutschen Reiches möge zum Erliegen kommen.“ In der gegen ihn erhobenen Anklage wurde ihm Verbreitung von gehässigen und falschen Gerüchten zur Last gelegt.

Das Sondergericht Posen verurteilte Jan am 7. Oktober 1942, fünf Wochen nach seiner Festnahme, zu acht Jahren Straflager. Noch am gleichen Tag wurde er in das Strafgefängnis Wronke (Wronki) eingeliefert. Eine Woche später stellte seine besorgte Tochter ein Gesuch auf einen Besuchstermin, weil sie ihren Vater seit der Verhaftung nicht mehr gesehen hatte, das jedoch abgelehnt wurde.

Am 15. Dezember 1942 wurde Jan, ähnlich wie viele andere polnische Sträflinge, an die Gestapo Posen abgegeben, die ihn mittels Sammeltransports in das KZ Mauthausen überführte. Kurz danach verstarb er dort.

 

Quelle:

  • Personalakte von Jan Pietruszak, in: Archiwum Państwowe Poznań [Staatsarchiv in Posen), Sign. APP W 1755 (Bestand: Strafgefängnis Wronke)

Dokumente:

  • Strafurteil vom 7.10.1942
  • Gesuch von Maria Pietruszak vom 16.10.1942, in: Archiwum Państwowe Poznań [Staatsarchiv in Posen), Sign. APP W 1755 (Bestand: Strafgefängnis Wronke)

 

Dr. Katarzyna Woniak – Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

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