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Εμμανουήλ Κωνσταντίνος Βιδάκης / Emmanouil Konstantinos Vidakis 1895 - 1944 Bearbeiten

Geboren 20.12.1895 in Kroussona
Gestorben 12.7.1944 in Hartheim

Biografie

Emmanouil Vidakis war das älteste der fünf Kinder von Konstantinos Vidakis. Er hatte zwei weitere Brüder und zwei Schwestern, letztere starben jedoch etwa im Alter von 20 Jahren (eine erkrankte an der Grippe, die andere starb bei ihrer ersten Schwangerschaft). Emmanouil erlernte bereits im jungen Alter den Beruf seines Vaters, der Metzger war, und besaß auch eine große Ziegen- und Schafherde im Gebiet Vigla bei Loutraki. Sein Bruder Nikolaos Vidakis bzw. Tsikalas hatte sich der Widerstandsbewegung gegen die deutschen Besatzer angeschlossen und wurde von den Behörden gesucht. Im Sommer 1942 hatte sich Tsikalas im Berggebiet von Mangafouri versteckt. In dieser Gegend, im Haus von Vigla, hatte ein Grieche namens Vatsis, der seine Schafe in der Gegend weiden ließ, Emmanouil Vidakis und Georgios Drakos Xylouris dabei beobachtet, wie sie dem Gesuchten Tsikalas Lebensmittel brachten. Tsikalas bemerkte den Verräter sofort und nahm ihn fest, um ihn von der nahe gelegenen Klippe Megali Rechtra zu stürzen, ließ ihn jedoch nach einer Intervention von Georgios Xylouris und Emmanouil Vidakis frei, nachdem er ihnen geschworen hatte, sie nicht zu verraten. Sobald er in Krousonas ankam, brach er seinen Schwur und gab die Information an Nikolaos Tsoulias weiter, der eng mit den Nazis kollaborierte. Ein deutsches Kommando wurde in die Gegend geschickt und nahm Emmanouil Vidakis und Georgios Xylouris fest. Sie wurden zunächst in Pigaida bzw. in den Makasi-Stollen innerhalb der Festungsmauern von Heraklion und später im Gefängnis von Agia in Chania interniert. Von Agia wurden sie im darauffolgenden Jahr - gegen Ende des Sommers 1943 - nach Zemun in Serbien und von dort in das Konzentrationslager von Mauthausen gebracht.

In einer mündlichen Erzählung vertraute Michael Pirasmakis (Gefangenennummer 38326,  Überlebender der Konzentrationslager, der 2001 verstarb) etwa im Jahr 1985 Georgios Xylouris, Sohn von  Myronas (er wurde zum Gedenken an Georgios Xylouris auch Georgios getauft) Ereignisse aus dem Leben der folgenden Mitgefangenen in Mauthausen an: Georgios D. Xylouris, Ioannis Houmas, (Gefangenennummer 38242), Michael Savvakis (Gefangenennummer 38339), Emmanouil Vidakis (Gefangenennummer 38371) und Arzt I. F. (Gefangenennummer 38256). Konkret berichtete Michael Pirasmakis Folgendes: „Der Arzt hat sie alle auf dem Gewissen“ (und meinte dabei, dass der Arzt sie alle getötet hatte). „In Belgrad gesellte sich der Arzt nicht zu uns, obwohl wir Chania als Gruppe verließen, und freundete sich stattdessen mit Miliarakis (von Beruf Chemiker) und General Kalomenopoulos an. Einmal hat Houmas den Arzt gefragt, warum er nicht zu uns kommt, und er erwiderte „weil Ihr Ungebildete, Hirten seid“. Houmas wurde daraufhin wütend und die beiden stritten sich. Xylouris, Vidakis, und Savvakis stellten sich dann auf die Seite von Houmas, und der Arzt beschimpfte dann weiterhin alle außer mir, da ich nicht an dem Streit teilnahm.  Als der Streit dann endete, wendete sich der Arzt an Houmas und sagte „Na gut!  Yiannis, ich werde das hier nicht vergessen“. Ab diesem Zeitpunkt distanzierten sich die beiden und sprachen nicht mehr miteinander… Es handelt sich um die einzige mündliche Zeugenaussage des Überlebenden Pirasmakis, während es vom Arzt, der auch überlebte und im Jahr 1978 verstarb, keine Zeugenaussagen über die vier Männer aus dem Dorf Krousonas gibt. Die persönlichen Freunde des Arztes aus Zemun, Miliarakis und Kalomenopoulos, überlebten ebenfalls. Ersterer wurde als Krankenpfleger bestellt, Letzterer dank der Intervention des Arztes bei der Lagerverwaltung als Nachtwärter engagiert.

Sämtliche Männer aus dem Dorf Krousonas, die in Zemun (Serbien) mit dem Arzt gestritten hatten, sowie sämtliche Gefangene aus Krousonas, die später nach Mauthausen kamen, fanden dort den Tod. Leider wurden die aus Krousonas stammenden Gefangenen nicht vom Arzt bzw. von den griechischen Krankenpflegern des Lagers als Begünstigte auserwählt, um dem Tod zu entkommen... Emmanoil Vidakis hinterließ drei Kinder, zwei Buben und ein Mädchen. Der Verräter Vatsis fand allerdings auch kein gutes Ende. Sofort nach der Befreiung Kretas von den deutschen Truppen suchte ihn ein Widerstandskämpfer namens Maniakos auf und bestrafte ihn für seinen Verrat mit dem Tod.

 

Μyron M. Xylouris aus Krousonas

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