Dante Spallanzani 1907 - 1945 Aggiornare
Nato 9.8.1907 in Genova
Morto 31.1.1945 in Melk
Biografia
Dante Spallanzani, geboren in Sampierdarena (Genua) am 9. August 1907, wohnte in Mailand, viale Lombardia 11. Er wurde am 11. März 1944 festgenommen und nach Mauthausen deportiert (Häftlingsnummer 59152). Später wurde er nach Gusen verlegt und schließlich nach Melk („Quarz“) ein Außenlager von Mauthausen. Er starb am 31. Januar 1945 in Melk.
Enrico Spallanzani, Neffe (Sohn des Bruders)
Weiterführende Hinweise:
Stolperstein für Dante Spallanzani:
http://www.pietredinciampo.eu/portfolio/dante-spallanzani/
Ricordo di DANTE SPALLANZANI VIDEO MILANO: Ricordo di Dante Spallanzani, Enrico Spallanzani, nipote (youtube.com)
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Dante Spallanzani wurde am 9. August 1907 in Genua in Italien als Sohn von Anna (1880–1973) und Zelindo Spallanzani (1876–1953) geboren. 1909 kam seine Schwester Bruna (1909–1992) auf die Welt, 1920 sein Bruder Gino (1920–2006).
Er wohnte in Mailand mit seiner Frau Bianca, ihrer Nichte Liliana, die sie aus dem Waisenhaus zu sich geholt hatten, und seinem Bruder Gino. Sie waren dorthin gezogen, nachdem Dante bei einem Arbeitsunfall in dem Betrieb in Ansaldo, wo er als Löter angestellt war, ein Auge verloren hatte.
Dante war dann im Unternehmen Caproni in Toledo beschäftigt, das vorwiegend für die Luftfahrtindustrie produziert hat, zunächst für die italienischen Luftstreitkräfte, aber zunehmend auch für die deutsche Luftwaffe, besonders nachdem das Unternehmen 1943 der deutschen Kriegswirtschaft unterstellt wurde. Deswegen hatte die Firma bis Kriegsende in zahlreichen Betrieben mit Widerstandsaktionen zu kämpfen.
Besonders das Werk in Toledo war eines der Zentren des italienischen Widerstands (Resistenza). In Folge des Generalstreiks im März 1944, der die Produktion in den Caprioni-Werken praktisch zum Erliegen brachte, wurden zahlreiche der Arbeiter verhaftet und in das Deutsche Reich verschleppt, darunter auch Dante.
Er wurde in das KZ Mauthausen deportiert und dort als italienischer „Schutzhäftling“ registriert. „Schutzhäftlinge“ waren prinzipiell Personen, die aufgrund ihrer politischen Einstellung von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Jedoch waren die Haftkategorien reine Zuschreibungen der SS und signalisieren nicht zwangsläufig den wahren Grund der Inhaftierung in einem Konzentrationslager.
Von dort gelangte er weiter in das Lager Gusen und erneut nach Mauthausen, bevor Dante am 27. August 1944 in das Außenlager Melk überstellt wurde, wo er als „Hilfsarbeiter“ beim Projekt „Quarz“ eingesetzt war. Er musste daher schwerste körperliche Arbeit beim Bau der unterirdischen Tunnel in den Wachberg in der Nähe von Melk leisten.
Am 27. Oktober 1944 bekam die Familie Spallanzani eine Postkarte aus Melk. F. G. Waisse, vermutlich einer der zivilen Arbeiter in der unterirdischen Stollenanlage, schrieb im Auftrag von Dante an seine Familie, dass Dante bei ihm arbeitet, dass es ihm gut geht und dass er Grüße an seine Familie schickt.
Wie tausende weitere Häftlinge überlebte Dante die Lebensbedingungen im KZ Melk und die miserablen Konditionen bei der Arbeit nicht. Dante Spallanzani starb am 31. Januar 1945 laut den offiziellen Todesmeldungen an „allgemeiner Sepsis“. Diese Blutvergiftung hat er sich vermutlich bei der Arbeit in den Stollenanlagen zugezogen, wo aufgrund der mangelnden Sicherheitsmaßnahmen und der inadäquaten Arbeitsgeräte sehr häufig Unfälle passierten.
Am Ort seiner letzten bekannten Adresse in Mailand befindet sich ein Stolperstein für Dante Spallanzani.
Christina Kandler, Verein MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk
Quellen:
Internationaler Suchdienst, Arolsen Archives, Einträge für Dante Spallanzani, online unter: https://collections.arolsen-archives.org/de/search (6.4.2022).
United States Holocaust Memorial Museum, Holocaust Survivors and Victims Database, Einträge für Dante Spallazani, online unter: https://www.ushmm.org/online/hsv/person_advance_search.php (6.4.2022).
Anette Eberle: Häftlingskategorien und Kennzeichnungen. In: Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 1: Die Organisation des Terrors. München 2005.
Bertrand Perz: Das Projekt „Quarz“. Der Bau einer unterirdischen Fabrik durch Häftlinge des KZ Melk für die Steyr-Daimler-Puch AG 1944–1945. Innsbruck/Wien 2014.
Chi era costui?, Dante Spallanzani, online unter: http://www.chieracostui.com/costui/docs/search/scheda.asp?ID=30769 (6.4.2022).
Pietre d’Inciampo, Dante Spallanzani, online unter: http://www.pietredinciampo.eu/portfolio/dante-spallanzani/ (6.4.2022).
KZ-Gedenkstätte Mauthausen | Mauthausen Memorial.
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